Anspruchsvolle Lichtbildkunst

Merchweiler · Ein Ensemble außergewöhnlicher Gebäuden wurde etwa in Düsseldorf aufgespürt und per Kamera festgehalten, in Straßburg eine überdachte Brücke: Der Fotoclub Merchweiler zeigt seine neue Ausstellung.

 Der Fotoclub-Vorsitzende Manfred Klein (l.) unternahm mit Fotografen und Besuchern einen Ausstellungsrundgang. Foto: Meyer

Der Fotoclub-Vorsitzende Manfred Klein (l.) unternahm mit Fotografen und Besuchern einen Ausstellungsrundgang. Foto: Meyer

Foto: Meyer

"Architektur" hatte der Vorsitzende des Fotoclubs Merchweiler als Thema für die Ausstellung im Merchweiler Rathaus gewählt, wohlwissentlich, dass er es seinen Vereinskameraden damit nicht gerade leicht macht: "Wir wollen unser Level ein bisschen nach oben schrauben", erklärt er. Deshalb habe man in letzter Zeit auch regelmäßig hoch dotierte Fotografen für Workshops zu Gast. Deren Anregungen sind bei dem ein oder anderen Foto der Ausstellung bereits eingeflossen. Doch ob so oder so, was die Mitglieder zum Thema Architektur präsentieren, darauf ist Klein stolz: "Sie haben das super gemacht." Die Schau eröffnet hat der erste Beigeordnete der Gemeinde, Marlo Christiaens bei einer gut besuchten Vernissage am Freitagabend.

Vertreten sind zwölf Fotografen, die mit der Kamera in ganz Deutschland und darüber hinaus unterwegs waren. So windet sich in einem Foto das Skelett des Eiffelturms steil in den Pariser Himmel, auf einem anderen das der George-Washington-Brücke über den Hudson River in New York. Am Potsdamer Platz in Berlin erstrahlen Hochhäuser in verschiedenen Farben vor einem nächtlichen Himmel, in Straßburg leuchtet - ebenfalls bei Nacht - eine gedeckte Brücke in Blau- und Beigetönen aus tiefem Schwarz hervor. "Mich hat vor allem die Spiegelung auf der Wasseroberfläche fasziniert", erklärt die Urheberin des Fotos, Elvan Biondic. Dass ein Objekt sich in Gänze spiegele, ohne "abgeschnittene" Teile, das finde man selten.

Frederic Zimmers Motiv hingegen war ursprünglich nur mäßig interessant und wurde erst durch technische Raffinesse zu etwas ganz Besonderem: Durch eine menschenleere Station der Münchner U-Bahn rauschen auf beiden Bahnsteigen parallel zwei scheinbar transparente Züge. Das Geheimnis: eine Spiegelung, ein Graufilter und eine Belichtungszeit von gut zehn Sekunden. "Leute, die sich auf dem Bahnsteig bewegen, werden durch die lange Belichtung unsichtbar und bei anfahrenden Zügen erscheinen gleichzeitig der Zug und die Wand dahinter", so Zimmer.

Ein ganzes Ensemble von außergewöhnlichen Gebäuden hat Hans-Jörg Sauer in Düsseldorf aufgespürt: den neuen Zollhof, entworfen vom Architekten Frank Gehry . "Wenn man davor steht, fragt man sich, wie das alles eigentlich zusammenhalten kann", sagt Sauer. Denn nach geraden Wänden oder Fluchten sucht man in dem Komplex vergebens.

Der Fotoclub Merchweiler besteht übrigens seit rund fünf Jahren und ist in der Gemeinde und darüber hinaus sehr aktiv. Auch im Rathaus hat man schon mehrmals ausgestellt. "Architektur" ist nun zu sehen bis Freitag, 18. November, zu den üblichen Öffnungszeiten.

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