Und der Oscar geht an. . . die Ischele!

Wustweiler · Die Ischele starten in Wustweiler mit ihrer ersten Kappensitzung filmreif in die neue Session

 Peggy (Vera Heinz) und Enrico (Michael Oswald) in Aktion auf der Ischel-Bühne. Foto: Boewen-Dörr

Peggy (Vera Heinz) und Enrico (Michael Oswald) in Aktion auf der Ischel-Bühne. Foto: Boewen-Dörr

Foto: Boewen-Dörr

Die Ischele verstehen es immer wieder, mit ihrer unkonventionellen Art ihr Publikum zu begeistern. So auch am Samstag bei ihrer ersten Kappensitzung in dieser Session: "Sensationelle Stimmung. Bombastisch der Hollywood-reife Beginn, toll die Show, bärenstark der Schluss. Alleh hopp, jetzt sima dabei", postete Bürgermeister Armin König auf Facebook und hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Ischele hatten nämlich wieder alle Register gezogen und eine kurzweilige Unterhaltung geboten mit einem top Auftakt des Illinger Sitzungsreigens. Hollywood machte sich das Team der Ischele zum Thema und hat diesen roten Faden durchgezogen bis zum Schluss. Ob Tanzflöhe, Tanzmäuse, Flatschniggels und ein Ischel Infernale - der kalifornische Stadtteil war immer präsent und natürlich auch ein "skrupelloser Egoist, frisiert wie ein afghanischer Windhund". Die Rede war natürlich von Donald Trump. Die Mauer sollte besser ums Weiße Haus gezogen werden, wünschte sich Bußprediger Thomas Kuhn. "Es könnten dahinter noch ein paar Puppen angeschraubt werden, die der Depp begrabsche kann und dann de Deckel druff und die Welt atmet off." Der Bußprediger hatte die große Politik sehr gut studiert und neben dem St. Martin aus dem Soziland den Erdogan zum Sultan ernannt. Sensationell die Oscarverleihung am Schluss mit Johnny Pitt und Angelina Johannson, die den Trainerinnen der Tanzgarden eine besondere Ehre erwiesen. Die Ischel-Oscar-Nacht moderierte ein fescher Präsident, der die Gäste mit einem Glaubensbekenntnis auf die lange Nacht einstimmte. Ganz selbstverständlich, dass die närrischen Gäste geloben mussten, den Büttenrednern zuzuhören, nicht zu quatschen, während auf der Bühne Aktion herrscht und zu klatschen, bis die Hände weh tun. Auch in diesem Jahr wieder die schöne Geste des Präsidenten, eine Kerze anzuzünden für die Menschen, denen es ist nicht so gut geht. Atemlos im VW, ungefiltert im Schnee unterwegs waren der Plattenleger und der Pinocchio. Bei den beiden drehte sich alles um Lokalkolorit, verbunden mit einem dicken Lob für die Dorfgemeinschaft: "Stichwort: Flutkatastrophe Wustweiler - allererste Sahne, wie die Dorfgemeinschaft hier die Betroffenen unterstützt hat." Auf ihrer Spritztour durch das Illtal machten die beiden lustige Erfahrungen, die sie in Wortspielereien verarbeiteten. Sie unterhielten aber auch mit witzigen Parolen wie beispielsweise: "Seit der Dieter als Ortsvorsteher ist basta, fährt der for de Geggo Pasta." Das Ischele-Publikum liebt "Peggy und sei Enrico". Ungleicher könnte ein Paar nicht sein und das macht den Reiz dieser immer wieder gelungenen Konversationen aus. Optisch natürlich auch eine Augenschmaus: Peggy in aufreizender Kleidung und Enrico typisch deutsch im Jogginganzug. Verstehen muss man die Aktionen von "Los Trompolinos" nicht - sich aber darauf einlassen, was die Truppe bei einer konspirativen Wochenendsitzung irgendwo in den Bergen so entwickelt. Das viel versprechende Thema 2017: "Wir basteln uns ein tiefenpsychologisches Alltagstrauma" oder "Du haschd ganz scheen de Schellebaam verjaggerd". Das Ganze spielte sich auf der Titanic ab. Die Moral von der Geschicht': "Schiffe mit dem Namen Titanic schwimmen einfach nicht." Das Leben der Schönen und Reichen nahm Klatschreporter Hans Christian Schmierling unter die Lupe. So richtig Partylaune geweckt haben die Marx Brothers mit Ohrwürmern und Witzparolen vor dem großen Finale und der Liebeserklärung an Wustweiler: "Es gibt kä Wort, das sahn kinnt, was ich fühl, wenn ich an Wuschdweila denk." Tänzerisch waren die Ischele wieder einmal super aufgestellt mit einem Funkenmariechen und sechs Tanzformationen.

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