Ideenbörse für Wustweiler

Wustweiler · Dreh- und Angelpunkt bei der Ortskerngestaltung in Wustweiler ist das frühere Gasthaus Bäcker als zentraler Treffpunkt. Für dessen neue Nutzung wurden gleich mehrere Vorschläge gemacht.

 Eve Hartnack (Mitte, stehend) und ihre Studenten (links) sammelten im voll besetzten ehemaligen Gasthaus Bäcker Ideen für die neue Ortsmitte. Foto: Anika Meyer

Eve Hartnack (Mitte, stehend) und ihre Studenten (links) sammelten im voll besetzten ehemaligen Gasthaus Bäcker Ideen für die neue Ortsmitte. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Wo eigentlich ist die Wustweiler Ortsmitte? An der Kelter, am Bach, sagen die Einheimischen. "Wir konnten Ihre Ortsmitte nicht finden", sagt hingegen Diplom-Ingenieurin Eve Hartnack, Professorin an der HTW Saar. Die Ortsmitte liegt versteckt und ist wenig frequentiert, das wissen auch die Wustweilerer und das missfällt ihnen. Nun aber soll sich das ändern. Bei einer Bürgerversammlung im ehemaligen Gasthaus Bäcker hat Hartnack zusammen mit 20 Studenten die Bürger danach gefragt, wie sie sich ihre Traum-Ortsmitte vorstellen. Anhand der Ergebnisse sollen im Sommersemester Entwürfe angefertigt und im Juli vorgestellt werden. Gut 80 Bürger waren erschienen, die Diskussion war rege. "Frische, junge Ideen sind immer gut. Und weil auch die Bürger mitmachen sollen, haben wir gesagt, wie machen das Ganze als Bürgerprojekt", erklärte Bürgermeister Armin König . Der stellvertretende Ortsvorsteher Axel Schikorski sagte, die große Beteiligung zeige, dass man sich wünsche, "dass was passiert". Möglich ist das Projekt dank des Modellvorhabens Land(auf)Schwung, einem Baustein der Bundesinitiative Ländliche Entwicklung. Der Landkreis Neunkirchen wurde als Förderregion ausgewählt, das Illinger Projekt "Häuser vorher - nachher" erhält dabei als eines der ersten eine Förderung. Die Gemeinde will so das Potenzial älterer Wohnhäuser und gewerblicher Leerstände deutlich machen.

Entsprechend steht bei der Entwicklung der Ortsmitte Wustweiler das ehemalige Gasthaus Bäcker im Vordergrund. Was soll damit geschehen? "Ein Gymnastikhaus für Ü 50!", schlug eine Teilnehmerin vor. "Für alle Generationen!", forderte eine andere. Festgehalten wurden mehrere Möglichkeiten: ein Haus der Gesundheit, ein Mehrgenerationen-Treff, eine kleine, zum Dorfplatz geöffnete Gastronomie. Auf jeden Fall, so der Tenor, fehle es an einem Ort, an dem man zusammenkommen, sich unterhalten und "Skat und Dulles" spielen könne. Die Ortsmitte wollen die Bürger offen und als solche erkennbar gestaltet wissen. Auch wünschen sich viele zur Verkehrsberuhigung eine 30er-Zone im Bereich von der Kelter bis zur Schule. Das wird wohl nicht einfach, da es sich bei der Straße um eine Landesstraße handelt, doch Hartnack ermutigte dazu, alle Wünsche festzuhalten. "Wir dürfen groß denken!"

Die Gemeinde ist mit der Auftaktveranstaltung mehr als zufrieden: "Es haben sehr viele Bürger Interesse gezeigt und tolle Ideen vorgebracht", so Projektleiterin Cordula Ogrizek. "Und wir freuen uns, dass wir junge Studenten haben, die daraus mit ihrer Kreativität Vorschläge erarbeiten."

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