„Zu viel Weibsleit is awwa ach ungesund!“

Illingen · Der Theaterverein Illingen bringt Casanova-Stoff in Mundart auf die Bühne. Im Stück dreht sich alles um Nick und seine Freundinnen.

 Nick (Jens Lenhoff, links) und Sven (Benedikt Schmidt, rechts) schustern Claudia (Silke Schröder) eine neue Identität zu. Der Hausmeister und die Putzfrau (Gerd und Brigitte Hoffmann) blicken nicht mehr durch. Foto: Anika Meyer

Nick (Jens Lenhoff, links) und Sven (Benedikt Schmidt, rechts) schustern Claudia (Silke Schröder) eine neue Identität zu. Der Hausmeister und die Putzfrau (Gerd und Brigitte Hoffmann) blicken nicht mehr durch. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

"Ich hann mir das so vorgestellt, dass ihr euch so todal bleed angucke", sagt Margret Detemple. Die Regisseurin der Frühjahrsaufführung des Theatervereins Illingen hat bereits den genauen Plan im Kopf, wie "Ein Casanova auf Bewährung" (Jupp Holstein) über die Bühne gehen soll. Das Stück hätte sie eigentlich letztes Jahr schon gerne gespielt, doch damals habe es ihr an männlichen Darstellern gemangelt, erklärt sie bei diesem Probeabend in der Grundschule Lehn.

Doch jetzt klappt es, mit Jens Lenhoff als Nick im Mittelpunkt des Geschehens und Benedikt Schmidt als Kumpel Sven an seiner Seite. Und Beistand braucht Nick, denn der Casanova gerät ganz schön ins Schwitzen.

Sein eigentliches Problem ist nicht, dass er zwei Freundinnen gleichzeitig hat - Claudia und Lisa (Silke Schröder, Manuela Bick) - sondern, dass bei ersterer unerwartet eine Vorlesung ausfällt und bei letzterer, der Stewardess, zeitgleich die Fluglinie in den Streik tritt. Denn so kommen beide Frauen auf die Idee, ihrem Schatz einen spontanen Besuch abzustatten. "Das wird e Iwwaraschung. Der denkt, ich bin an da Uni, dobei leih ich in seinem Himmelbett", freut sich Claudia. Und das geschieht ausgerechnet an dem Tag, an dem sich Nick auch noch eine dritte Dame eingeladen hat, Elisabeth von Arnheim (Margret Detemple). Mit ihr bandelt er jedoch nur ihres Geldes wegen an.

Als Nick merkt, dass sich eine ganz heikle Situation zusammenbraut, gerät er in Panik. "Zu viel Weibsleit... Das is awwa ach ungesund!" Ein verwirrendes Versteckspiel beginnt, bei dem Nick mal diese Frau in dieses, mal jene Frau in ein anderes Zimmer schickt, um sie voreinander zu verbergen. Als alles nichts hilft, dichtet er jeder vor den beiden anderen eine bestimmte Rolle an, wobei er stets auf Sven zählen kann.

Und wie fühlt sich der Hauptdarsteller als Casanova? "Also im echten Leben wäre mir das viel zu kompliziert und anstrengend", sagt Lenhoff. Kompliziert sind für die Darsteller vor allem die Abgänge durch vier Türen in vier imaginäre Zimmer. Deshalb markieren schon beim Proben Zettel auf dem Boden, wo welches Zimmer liegt. "In dem Fall müssen wir das gleich von Anfang an richtig proben, sonst wird es zu schwierig", so die Regisseurin.

Für Nick wird die Sache nämlich noch bunter als seine Mutter (Iris Schröder) und sein Bruder (Martin Buedenbender) auftauchen. Denn der ewig Klamme ist dringend auf sein väterliches Erbe angewiesen, das er jedoch nur bei einem moralisch einwandfreien Lebenswandel antreten darf. So muss er in seiner Seifenoper noch einen Zahn zulegen. Die Putzfrau (Brigitte Hoffmann), der Hausmeister (Gerd Hoffmann) und Svens Freundin (Franziska Herrmann) blicken da längst nicht mehr durch. Ob Nick aus dieser Sache wieder heil rauskommt?

Aufführungen: Samstag, 1. April, 20 Uhr und Sonntag, 2. April, 19 Uhr. Karten gibt es ab Freitag, 17. März, bei Augenoptik Kessler (Hauptstraße 38).

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