Lehrer, Forscher, Ideengeber

Illingen · In dieser Woche stellt die SZ im Rahmen der Serie „Ich lebe gerne in . . .“ Menschen aus Illingen vor. Heute: Helmut Grob, langjähriger Lehrer am Illtal-Gymnasium und Ortsvorsteher seines Heimatortes Hirzweiler bis 2001.

 Viele Illinger kennen Helmut Grob – als Lehrer, aber auch als Hirzweiler Ortsvorsteher. Foto: A. Engel

Viele Illinger kennen Helmut Grob – als Lehrer, aber auch als Hirzweiler Ortsvorsteher. Foto: A. Engel

Foto: A. Engel

Generationen von Schülern des Illinger Illtal-Gymnasiums (IGI) haben bei Bio-Lehrer Helmut Grob Arbeiten über das Innenleben von Zellen oder die Photosynthese geschrieben. Deutsch und Geschichte hat er auch unterrichtet, Religion ebenso. Seine kraftvolle Unterschrift mit dem dominanten "G" hatte hohen Wiedererkennungswert.

Von 1966 bis 1998 wirkte Helmut Grob, der gemeinsam mit seiner Frau Gudrun als Volksschullehrer gestartet war, dank eines erweiterten Studiums als Gymnasiallehrer. Und war einer der ganz einprägsamen Typen an einer Schule, die ohnehin nicht arm war und ist an pädagogischen Persönlichkeiten.

1962 heiratete der Hirzweiler Bub Helmut das Hirzweiler Mäde Gudrun, als dann die Töchter Andrea und Anette kamen, gab Gudrun Grob ihre Lehrer-Tätigkeit auf. Teilzeit-Arbeit war damals noch ein Fremdwort, Mütter mussten sich üblicherweise zwischen Beruf und Familie entscheiden. So durfte Helmut Grob alleine Karriere in Sachen Bildungs-vermittlung machen.

Aus dem Leiter der Merchweiler Volksschule wurde ein eloquenter Fachlehrer am beliebten Illtal-Gymnasium. Klar, dass Grob dabei war, als der 50. IGI-Geburtstag mit einem Festakt gefeiert wurde.

Neben dem Engagement in der Schule vertiefte sich Grob immer mehr in die regionale Geschichte; er war immer einer, der viel nachfragte, es immer ganz genau wissen wollte. "1973 erschien das erste Heimatbuch über Hirzweiler, erarbeitet von Dieter Robert Bettinger und mir", erinnert sich Grob an frühe Forschungsjahre. Zu dem Buch ermutigt hatte ihn der damalige Orts-Bürgermeister Valentin Fuchs, dessen Nachfolger Karl Wagner stiftete Helmut Grob nicht nur zu weiteren Taten in Sachen Dorf-Historie an, sondern förderte auch das politische Engagement des bislang Parteilosen, der dann ab 1975 Ortsvorsteher von Hirzweiler war. Mit Leib und Seele, da sind sich die Chronisten einig.

Mittlerweile im Lager der Sozialdemokraten, hörte Grob 2001 als Ortsvorsteher auf, wusste er das Amt doch bei Helmut Raber in besten Händen.

Als "netzwerken" noch eine unbekannte Vokabel war, machte Helmut Grob im Dienste seines Gemeinwesens genau das: beim Bierchen Ideen entwickeln, diese Leuten weitererzählen, die Einfluss haben, andere begeistern und dran bleiben, bis die Idee Wirklichkeit geworden ist. So beispielsweise geschehen beim alten Glockenturm oder bei der Umwidmung des Hirzbachhofes zur sozialen Einrichtung der Lebenshilfe Neunkirchen.

In der Solidargemeinschaft der Hirzweiler Vereine lebt der Geist von Helmut Grob und seiner Mitstreitern weiter. Ein Grund mehr für die Grobs, ihr Illingen zu mögen. Auch die Kinder und Kindeskinder kommen immer gerne wieder hierher.

Eben war Enkelin Mariam Fathy im Saarland zu Gast: Die hochprämierte Harfenistin gab in Nalbach ein Konzert. Für die Familie natürlich ein Fest!

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