Wenn Musik für Toleranz wirbt

Illingen · Vier Bands spielten beim „Rock gegen Rechts“-Festival am Illtal-Gymnasium auf. Von Rap über Pop bis Punk wurde alles geboten. Allen gemeinsam war jedoch die Botschaft: Rechtem Gedankengut keine Chance geben.

 Annalena Monz, Johnny Kirsch, Laura Monz, Jonas Kraus, Madita Zapp und Katharina Wille von „Blue 7“ rockten am IGI. Foto: Andreas Engel

Annalena Monz, Johnny Kirsch, Laura Monz, Jonas Kraus, Madita Zapp und Katharina Wille von „Blue 7“ rockten am IGI. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Es hätte wohl keinen besseren Ort für das diesjährige "Rock-gegen-Rechts"-Festival geben können als das Illinger Illtalgymnasium. Auf dem Schulhof der "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" hatten das Netzwerk für Demokratie und Courage, die Streetworker und das Jugendbüro des Landkreises Neunkirchen, die Aktion Palca am Illtal-Gymnasium und das Jugendzentrum Illingen verschiedene Info-, Essens- und Getränkestände aufgebaut - eine große Bühne bildete das Herzstück der Veranstaltung. "Wir rechnen mit bis zu 200 Besuchern", beschrieb Jugendpfleger Frank Schuppener die Größenordnung des Festivals.

Zur Unterhaltung der Gäste organisierte das JuZ Illingen vier Bands unterschiedlicher musikalischer Stilrichtungen: "Wir haben vor allem auf Vielseitigkeit geachtet, es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein", erklärte Ruben Becker vom Juz. Neben der Schülerband "Blue 7" vom Illtal-Gymnasium, die mit Deutsch-Rap den Abend eröffnete, spielten die St.Wendeler Skate-Punkband "Monkey on Fire" und die Post-Hardcore-Band "Marathonmann" aus München.

Als Ersatz für die Punkband "In the Event of Fire", die krankheitsbedingt absagen musste, spielte die Saarbrücker Punkband "Bermudadreieck". "Gerade ,Blue 7' mit ihrem Rap-Gesang schaffen Abwechslung", stellte Becker heraus. "Monkey on Fire" würden mit ihrer Pop-Punk-Richtung ebenfalls in eine andere Richtung gehen als "Marathonmann", die als Headliner fungierten. "Marathonmann ist eine aufstrebende Band, die immer bekannter wird", so Ruben Becker.

Das "Rock-gegen-Rechts"-Konzert findet jedes Jahr an einer anderen Schule statt und soll nach Angaben der Veranstalter "junge Leute sensibilisieren, Ausgrenzungs- und Diskriminierungsprozesse wahrzunehmen, Toleranz zu fördern und diskriminierungsfreie Umgebungen zu schaffen". Generell sei Musik ein "gutes Transportmedium, um für Toleranz zu werben", wie Jugendpfleger Schuppener findet.

Fabian Emmler von der Aktion Palca des Illtal-Gymnasiums sieht Musik ebenfalls als überaus wichtig im Kampf gegen Diskriminierung an: "Musik kann den Jugendlichen eine Botschaft in attraktiver Form vermitteln, anders als irgendwelche Infostände oder Broschüren", sagte er.

Der Beigeordnete des Landkreises Neunkirchen, Gerd Rainer Weber, sah die Veranstaltung als gelungen an. "Die Leute besuchen die Veranstaltung und wissen sofort, worum es geht", stellte er fest. "Mit dieser Art von Musik können junge Menschen mobilisiert und auf das Thema Diskriminierung aufmerksam gemacht werden", führte Weber aus.

Um die Veranstaltung für Besucher kostenfrei zu halten, ergänzten der Landkreis Neunkirchen und die Gemeinde Illingen das Budget, das vom Netzwerk für Demokratie und Courage zur Verfügung gestellt worden war.

Der Erlös aus dem Getränkeverkauf ging an das "Eine-Welt-Projekt" der Aktion Palca am Illtal-Gymnasium.

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