Das Gegurke hat ein Ende

Illingen · Die „nau Breck“ in Illingen ist jetzt tatsächlich eine neue Brücke. Billiger als geplant und schneller als gedacht wurde die Rosenthalbrücke gestern nach 15 Monaten wieder eröffnet. Und sie ist besonders leise.

 Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und der Hüttigweiler Ortsvorsteher Guido Jost konnten hier noch zu Fuß über die Rosenthalbrücke spazieren. Wenig später rollte der Verkehr. Fotos: Jörg Jacobi

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und der Hüttigweiler Ortsvorsteher Guido Jost konnten hier noch zu Fuß über die Rosenthalbrücke spazieren. Wenig später rollte der Verkehr. Fotos: Jörg Jacobi

Zeit ist ein kostbares Gut, sagt der Volksmund. Von daher wurden die Insassen der rund 15 000 Fahrzeuge, die täglich die Rosenthalbrücke zwischen Illingen und Hüttigweiler passieren, gestern reich beschenkt. Denn in den vergangenen 15 Monaten mussten sie Umleitungsschildern folgen, weil dort, wo sich sonst die Brücke über das Rosenthal spannte, eine große Lücke auftat. Entweder mussten sie mitten durchs Zentrum fahren oder den größeren Umweg vorbei am Bahnhof in Kauf nehmen. So oder so, es war ein Gegurke, das vor allem zu den Hauptverkehrszeiten Zeit in Anspruch nahm und kräftig an den Nerven zehrte. Bei Verkehrsteilnehmern, Anwohnern und Gewerbetreibenden. Seit gestern hat dieses Leid ein Ende: Der Verkehr über die Brücke rollt wieder und die Eröffnung wurde mit viel Polit-Prominenz und viel Tamtam gefeiert.

Es sei eine "Woche voller Brückentage", sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in Anspielung auf den Montag vorm Feiertag, an dem sie die Fechinger Talbrücke eröffnete. Die sei zwar für viele Saarländer wichtig, sagte sie, aber die Rosenthalbrücke sei für die Illinger sicherlich wichtiger. "Die Illbrücke ist ein Beweis dafür, dass wir die Fachkräfte und das Know-how im Saarland haben, um ein solches Projekt sauber, in der Zeit und kostengünstig abzuarbeiten. Sowohl der Hauptauftragnehmer, die Illinger Hoch- und Tiefbauer der Firma TKP Krächan, als auch die anderen beteiligten Firmen kamen überwiegend aus dem Saarland", betonte Rehlinger, die sich erfreut zeigte, dass die Kosten mit rund 1,8 Millionen Euro noch unter den ursprünglich geschätzten zwei Millionen liegen und die Brücke etwas schneller als geplant fertig ist.

"Viele Illinger schlagen ein großes Kreuz und sagen: Se senn ferdisch, Gott sei Dank", meinte Illingens Bürgermeister Armin König , für den sein Motto des Neujahrsempfangs - "Illingen baut Brücken in die Zukunft" - gestern "praktisch erfahrbar" wurde. Er bedankte sich bei Anwohnern und Gewerbetreibenden für deren Geduld, denn "das waren schon enorme Belastungen". Aber der Neubau der "nau Breck", wie das 80 Jahre alte Bauwerk in Illingen genannt wird, sei alternativlos gewesen. "Die nau Breck ist jetzt wirklich eine neue Brücke", so König.

 Neue Frisur gefällig, Herr König? Am Ende schnitt Anke Rehlinger aber dann doch nur das Band durch und gab die Brücke frei.

Neue Frisur gefällig, Herr König? Am Ende schnitt Anke Rehlinger aber dann doch nur das Band durch und gab die Brücke frei.

Und zwar eine ganz besondere, erklärte Werner Nauerz vom Landesbetrieb für Straßenbau, denn erstmals wurde lärmreduzierender Asphalt auf einer Brücke verlegt, der sonst nur auf Autobahnen eingesetzt wird. Da sich mit der Brückenöffnung auch wieder die Verkehrsführung in Illingen ändert, sorgen sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes nebst Polizei in den kommenden Tagen dafür, dass der Verkehr ordnungsgemäß rollt. Denn manch einer hat sich an Einbahnstraßenregelungen gewöhnt, die es seit gestern nicht mehr gibt.

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