„Musik ist Freiheit“

Illingen · Egal ob mit seiner Funk Unit, seinen Jazz-Balladenprojekten, mit Bigbands oder immer wieder neuen Konstellationen: Nils Landgren gehört zu den erfolgreichsten Jazzmusikern. Am 27. Februar tritt er in der Illipse auf.

 Nils Landgren (l.) wird bei seinem Konzert in Illingen von Jan Lundgren unterstützt. Foto: Elfi Kleiß

Nils Landgren (l.) wird bei seinem Konzert in Illingen von Jan Lundgren unterstützt. Foto: Elfi Kleiß

Foto: Elfi Kleiß

. Es geht los. Das erste Konzert mit dem diesjährigen Artist in Residence der Illinger Jazz Lounge findet am Samstag, 27. Februar, ab 20 Uhr in der Illipse Illingen statt.

"Music knows no borders, music is freedom" - will sagen: Musik kennt keine Grenzen, Musik ist Freiheit. Das ist Nils Landgrens Credo, wie es in der Pressemitteilung des Veranstalters, dem Kulturamt Illingen in Zusammenarbeit mit Illinger Freundeskreis Jazz , heißt. "Die Jazzfreunde in Illingen können sich auf einen Artist in Residence freuen, der trotz seines Erfolges ein warmherziger, freundlicher Gastgeber geblieben ist. Ein Musiker mit großer Ausstrahlung und großem Herzen und einer unermüdlichen Musizierfreude", so beschreibt ihn Elfi Kleiß, die für die Reihe verantwortlich zeichnet..

Alle Musik hat ihre Wurzeln in der Folklore. Für Landgren ist diese Erkenntnis nicht nur Inspirationsquelle seines musikalischen Schaffens, sondern auch eine Herzensangelegenheit. Das macht seine Musik ehrlich, direkt und in wundersamer Weise authentisch. Nils Landgren , Mr. "Red Horn", gerade vor knapp zwei Wochen ist er 60 Jahre alt geworden, ist mit dem klassischen amerikanischen Jazz und alten schwedischen Chorälen und Liedern aufgewachsen, erzählt Kleiß weiter. Thad Jones holte Landgren 1981 als Lead-Posaunisten in seine Bigband. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit seiner eigenen Band Funk Unit beim Jazzbaltica Festival 1994. Im gleichen Jahr erschien sein international erfolgreiches Album "Live in Stockholm" mit Stargast Maceo Parker. Mit Landgren gelang es dem Kulturamt Illingen , einen der erfolgreichsten Jazzmusiker zu verpflichten. Mit seiner Formation Funk Unit bringt der schwedische Posaunist und Sänger große Hallen mit über 10 000 Besuchern zum Kochen. Egal ob mit seiner Funk Unit, seinen Jazz-Balladenprojekten, mit Bigbands oder immer wieder neuen Konstellationen, darunter zwei gefeierte Duo-Alben mit Esbjörn Svensson - seit über 30 Jahren ist Landgren mit der knallroten Posaune unaufhörlich unterwegs. Längst hat er sich als einer der erfolgreichsten europäischen Jazzmusiker etabliert. Davon zeugen rund 550 Tonträger mit seiner Beteiligung, unzählige Jazz-Awards und Auszeichnungen, darunter sogar der schwedische Grammy für sein Lebenswerk. "Es ist immer wieder mitreißend, mit welcher Begeisterung sich der Erz-Sympath Landgren in seine Projekte wirft: Ob als Bandleader der Nils Landgren Funk Unit oder mit seinem aktuellen Trio, als gesuchter Begleiter weltweit bekannter Jazz- und Popmusiker, als Plattenproduzent, als künstlerischer Leiter von Jazz-Festivals, als Interpret skandinavischer Weihnachtslieder in der Serie ‚Christmas With My Friends' und und und.", sagt Kleiß

Zu seinem ersten Konzert holt sich der neue Artist in Residence Jan Lundgren zur Illinger Jazz-Lounge. Damit setzt Landgren das Duo Posaune/Piano fort, das er vor vielen Jahren mit Esbjörn Svensson begonnen hatte. Lundgren reiht sich nahtlos ein in eine bemerkenswerte und lange Tradition innovativer Pianisten aus Schweden, wie etwa Bobo Stenson und der früh verstorbene Esbjörn Svensson. Gerade die Aufnahmen mit Esbjörn gelten als Geburtsstunde des World-Jazz "Made in Europe". Hier hört man wie nahtlos sich Tradition und Gegenwart verzahnen und den europäischen Jazz in seinen Grundlagen bestimmen.

In Ystad, Südschweden, lebt Jan Lundgren, 49. Als Jugendlicher spielte er so gut Tennis, dass ihn seine Landsleute als Nachfolger von Björn Borg oder Mats Wilander sahen. Stand Lundgren nicht auf dem Platz, übte er Klavier. Beethoven, Bach das Übliche. "Es langweilte mich irgendwann", erinnert sich Lundgren, "bis mir mein deutscher Klavierlehrer eine Platte von Oscar Peterson empfahl. Das war der Moment, der mein Leben veränderte. Ich verstand diese Musik nicht, aber ich liebte sie. Ohne zu wissen, warum." Seit fast 20 Jahren nimmt Lundgren nun selbst Klaviermusik auf. Zusätzlich unterrichtet er in Ystad, auch Martin Tingvall war unter seinen Schülern.

Sein erstes Solopiano-Album "Man In The Fog" klingt in fast kontemplativer Ruhe ebenso melodisch wie melancholisch. Jan Lundgren bekam 1997 den schwedischen Preis für das beste Jazzalbum des Jahres, er wurde drei Mal nominiert für den schwedischen Grammy und dreimal für den schwedischen Django d'Or Preis.

Das aktuelle Projekt von Nils Landgren "Some Other Time" beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem großen Leonard Bernstein .

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