Von der Haltestelle raus auf den Ozean

Humes · Eine Piratengeschichte der etwas anderen Art erzählte Stefan Maatz vom Theater con Cuore bei den Figurentheatertagen im Pfarrsaal Humes.

 Käpt'n Sharky ging am Montag in Humes von Bord. Foto: Carolin Merkel

Käpt'n Sharky ging am Montag in Humes von Bord. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Mir haben die Piraten am besten gefallen", erklärt die fünf Jahre alte Jana, und der ein Jahr ältere Bakar betont, dass er das Piratenlied am schönsten gefunden habe. Beide Kinder erlebten am Montagmorgen im Pfarrsaal Humes in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihrer Kindertagesstätte ein ganz außergewöhnliches Theatererlebnis.

Neben dem großen Spielort Big Eppel, in dem es seit Freitag in Sachen Figurentheater-Tage rundgeht, gastierte mit dem Theater con Cuore/Schlitz in der 28. Auflage des Festivals am Montag die erste Bühne im Gemeindebezirk Humes. Und eins gleich vorweg: Am Ende gab es donnernden Applaus für Stefan Maatz, der eine außergewöhnlich spannende und zugleich schöne Geschichte mitgebracht hatte. Allerdings, zunächst sah es auf der Bühne so gar nicht nach Abenteuer und Piraten aus. Vielmehr wartete er gemeinsam mit den Zuschauern auf den nächsten Bus. Er brauche dringend Urlaub, als Autor der Kindernachrichten fehlen ihm neue Ideen, erklärte er den Kindern.

Doch dann erwachte sein Koffer zum Leben, die scheinbar verloren gegangene Phantasie sprudelte aus dem großen und kleinen Michi geradezu heraus. "Käpt'n Sharky" heißt das Stück, das in offener Spielweise mit liebevoll gestalteten Tischfiguren daherkommt.

Wie im Flug wurde die Haltestelle zur hohen See, Michi ging mit Käpt'n Sharky auf eine Reise durch die sieben Weltmeere. Mit im Gepäck hatte der Akteur auf der Bühne die begeisterten Kinder.

Mucksmäuschenstill wurde es, als Michi einem Seeungeheuer begegnete. Gerade noch rechtzeitig griff der große Michi alias Stefan Maatz ein und machte aus der Schlange einen Freund und sogar den Lebensretter von Klein-Michi, der über Bord gegangen war.

Dass Michi und Käpt'n Sharky am Ende dank ihrer Hilfe sogar den bösen Bill in die Flucht schlagen konnten, versteht sich fast von selbst. Die offene Spielweise ermöglichte dem Schauspieler immer wieder den direkten Kontakt zum Publikum, das begeistert mitfieberte. "Wir sind schon seit Jahren Gast bei den Figurentheater-Tagen, es sind immer ganz besondere Stücke, die hier geboten werden. Unsere Schüler genießen die Aufführungen jedes Jahr", lobte Anna Prediger. Sie war mit einer Schulklasse mit dem Bus von der Waldschule, Förderschule für geistige Entwicklung, aus Saarwellingen nach Humes gekommen.

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