Argumente genug für eine Krippe

Humes · Die Schaffung neuer Krippenplätze war das Hauptthema der jüngsten Ortsratssitzung in Humes. Bereits im Februar 2015 gab es einen Beschluss, passiert ist noch nichts. Mindestens 18 Krippenplätze fehlen.

"Der Ball liegt ganz klar bei der Bürgermeisterin. Seit Juni liegt ein Brief bei ihr, in dem es um Vorschläge zum Pfarrsaal geht. Bis jetzt wartet die Kirchengemeinde, Inhaberin des Gebäudes, auf eine Antwort", erklärte Günter Britz, Ehrenortsvorsteher von Humes und stellvertretender Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrates im Rahmen der Ortsratssitzung in Humes . Seit acht Jahren, sagte er, gehe es mittlerweile schon um den Umbau des Kindergartens, die Kirchengemeinde stehe hinter dem Vorhaben, geklärt werden müsse die Frage der Bauträgerschaft. Am Montagabend ging es erneut um den seit Jahren wichtigsten Tagesordnungspunkt in Humes : Den Umbau des Kindergartens sowie die damit verbundene Schaffung von elf Krippenplätzen. Die Zukunft des Pfarrsaals, betonte Britz, sei gesichert. "Solange es keinen Umbau gibt, besteht Bestandschutz. Die Notwendigkeit der Treppe, die als Fluchtweg angebaut wird, ist durch den Umbau der Kinderkrippe begründet", betonte er. Dieser Umbau ist, da waren sich alle Ortsratsmitglieder einig, dringend erforderlich.

"Ohne die Krippenplätze wird unser Kindergarten keine Zukunft haben", betonte Lothar Saar, SPD . Ortsvorsteher Edgar Kuhn erläuterte die bisherige Entwicklung, monierte vor allem, dass dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom 26. Februar 2015 noch immer keine Taten gefolgt sind. "Es gab den Beschluss, Gelder wurden eingestellt, die Planungen begonnen, alle standen hinter dem Projekt. Wir wollen jetzt wissen, warum immer noch nichts passiert ist", erklärte er. Dass ein Kindergarten ohne Krippenangebot dauerhaft nur schwer zu erhalten sei, bestätigte Martin Sieren vom Kreisjugendamt Neunkirchen.

Er hatte ein dickes Zahlenwerk in die Sitzung mitgebracht, das den aktuellen Stand im Bereich Betreuung der Kinder von null bis sechs Jahren in der Großgemeinde Eppelborn zeigt. So gibt es, wie er erläuterte, aktuell nur noch sechs freie Krippenplätze in Bubach. Mit 117 Plätzen würde die Gemeinde die vom Bund vorgeschlagenen 35 Prozent erreichen, aktuell gibt es 93 Plätze, wie er erläuterte. In Humes , sagte er, leben derzeit 52 Kinder unter drei Jahren, selbst wenn man die Regel, dass etwa jedes dritte Kind einen Platz beansprucht, anwenden würde, fehlen in Humes 18 Plätze, vorgehalten werden null. Sieren plädierte dafür, dass die Plätze wohnortnah, am besten in Humes selbst, gebaut werden sollten. Mit 52 Kindern, sagte Saar, habe man Argumente genug, eine weitere Diskussion über den Bau der Krippe sei Unsinn. "Wir fordern endlich absolute Offenheit, will die Kirche nicht oder will die Verwaltung nicht, dass Humes eine Krippe bekommt?", richtete Kuhn die Frage an die Verwaltung. Einen neuen Beschluss zum Bau der Krippe fasste der Ortsrat nicht. "Das wäre doch nur Wasser auf die Mühlen einiger. Bei der Verwendung eines Schlosses kann man einen Beschluss vielleicht kippen. Doch hier geht es um unsere Kinder. Der Beschluss des Gemeinderats steht", betonte Kuhn. Er forderte abschließend einstimmig die Verwaltung auf, unverzüglich den gefassten Beschluss umzusetzen, um nicht noch mehr Zeit und auch Fördergeld zu verlieren.

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