Humes streitet für die Kinderkrippe

Humes · Beschlüsse müssten jetzt umgesetzt werden, es fehlt der Bauantrag vom Pfarrverwaltungsrat und die Landesregierung müsste Brandschutzbestimmungen lockern: Der Ausbau der Kinderkrippe in Humes sorgt für Ärger.

Er habe vergangene Woche in der Gemeinderatssitzung eine wahre Schrecksekunde erlebt, erklärte Edgar Kuhn (SPD ), Ortsvorsteher von Humes auf telefonische Anfrage.

Unter dem Punkt Anfragen und Mitteilungen hatte Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD ) über den aktuellen Stand zum Krippenausbau am Kita-Standort Humes (in Trägerschaft der KiTa gGmbH) informiert (wir haben berichtet). Am Montagabend war die Einrichtung der Kinderkrippe dann zum wiederholten Mal Tagesordnungspunkt beim Ortsrat in Humes . Die Emotionen, erzählte Kuhn, seien dabei ganz schön hochgekocht. "Es gibt gleich mehrfach die Beschlüsse im Orts- und Gemeinderat, die müssten einfach nur umgesetzt werden zum Bau der Krippe", betonte er. Bereits im Jahr 2009, somit als erster Ortsteil, hatte Humes den Antrag gestellt, doch noch immer warte man auf die Realisierung. Ein großes Problem, räumte Kuhn ein, sei auch die mangelnde Bereitschaft von der Kirchengemeinde - hier habe der Pfarrverwaltungsrat noch immer nicht getagt, - um anschließend einen Bauantrag einzureichen.

"Jetzt wird Günter Britz als stellvertretender Vorsitzender innerhalb der nächsten 14 Tage eine Sitzung einberufen, nachdem Pfarrer Johannes Schuligen dies bisher versäumt hat", erklärte Kuhn. Britz habe für die Sitzung die benötigten Unterschriften aus dem Gremium gesammelt. Keine Probleme sieht Kuhn im Bau der Krippe, sollte die Außenhülle nicht verändert werden. Dann, so erläuterte er, bestünde für den Pfarrsaal Bestandschutz, Kosten für Brandschutzmaßnahmen kämen dabei auch keine auf den Bauträger zu.

"Selbst für den Fall, dass die Außenhülle verändert wird, gibt es eine Übergangsfrist von drei Jahren", sagte er. Zudem hofft er auf den Vorstoß aus der Landesregierung, die signalisierte, den Brandschutz zukünftig etwas zu lockern. "Egal, wie entschieden wird, der Pfarrsaal ist zweitrangig. Bei uns hat die Kinderkrippe höchste Priorität", betonte er. Und die könnte, erklärte der Ortsvorsteher, mit den bereits eingestellten Geldern realisiert werden. Sein Vorwurf geht ganz klar in Richtung Verwaltung, die seiner Meinung nach die Einrichtung der Krippenplätze in Humes "zerreden und rausschieben" will.

"Wir warten seit dem 3. November auf den Kooperationsvertrag mit der Kirchengemeinde, bisher vergebens", erklärte Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset am Dienstagnachmittag auf Nachfrage der SZ. "Ohne einen Vertrag, gegebenenfalls auch als Entwurf, und eine genaue Kostenvorlage können wir den Bau der Kinderkrippe nicht in die Wege leiten", betonte sie.

Die Gemeinde sei weder Eigentümer des Gebäudes, noch Träger der Einrichtung, dazu herrsche große Unschlüssigkeit über die Kosten für die Kinderkrippe mit all ihren Folgekosten. In dem Kooperationsvertrag, erläuterte die Verwaltungschefin, soll unter anderem auch die Verlustübernahme aus den laufenden Kosten des Pfarrsaals geregelt werden. "All diese Vereinbarungen sind nicht allein vom Pfarrverwaltungsrat zu regeln, hier bedarf es auch der Zustimmung von Trier", sagte sie. Für kommenden Montag hat Müller-Closset zu einem Fraktionsgespräch eingeladen, einziger Gesprächspunkt wird die Kinderkrippe in Humes sein, wie sie erklärte.

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