Mehr als nur irgendein Hobby

Eppelborn · Die Handballfreunde Illtal erwarten am Sonntagabend die HSG Rhein-Nahe Bingen in der Hellberghalle. Auf dem Feld wird dann auch Neuzugang Marvin Mebus stehen. Den Ex-Völklinger faszinieren in seinem Sport besonders zwei Dinge.

 Marvin Mebus, hier im Spiel gegen den TV Nieder-Olm am Ball, galt mit 17 Jahren als Riesentalent, wollte Profi werden. Vor dieser Saison hatte der 21-jährige Polizist Angebote aus der 3. Liga, entschied sich aber für Illtal. Nun „verhaftet“ der Linkshänder so manche Gegenspieler in der Oberliga. Foto: Klos

Marvin Mebus, hier im Spiel gegen den TV Nieder-Olm am Ball, galt mit 17 Jahren als Riesentalent, wollte Profi werden. Vor dieser Saison hatte der 21-jährige Polizist Angebote aus der 3. Liga, entschied sich aber für Illtal. Nun „verhaftet“ der Linkshänder so manche Gegenspieler in der Oberliga. Foto: Klos

Foto: Klos

Marvin Mebus stand vor der Saison auf so mancher Wunschliste von südwestdeutschen Handball-Trainern. Er schlug viele Angebote, auch aus der 3. Liga, ab. "Das Gesamtpaket hat nie so richtig gepasst", erzählt Mebus. Bis dann die Handballfreunde Illtal anklopften. Für HFI-Trainer Steffen Ecker war der 21-jährige Linkshänder "mit seiner Wettkampfhärte" ein Wunschkandidat für die rechte Seite. Die in ihn gesetzten Erwartungen hat der Neuzugang von Oberliga-Absteiger HSG Völklingen bis dato nicht enttäuscht. "Er ist taktisch sehr stark, hat einen guten Ballvortrag. Außerdem ist er ein geschickter Abwehrspieler mit einem guten Stellungsspiel", lobt Ecker. Zudem passe er in die mannschaftlich geschlossene Illtaler Zebra-Herde - auf und abseits des Feldes.

Am Sonntag, 18 Uhr, empfangen die HFI die HSG Rhein-Nahe Bingen in der Eppelborner Hellberghalle. Auch das ist eine der Mannschaften der Liga, die sehr von der geschlossenen Mannschaftsleistung lebt. "Ich kenne viele von denen aus der Jugend ", sagt Mebus. Der Wiebelskircher fing mit acht Jahren an, in seinem Heimatverein TuS Wiebelskirchen Handball zu spielen (E- und D-Jugend).

Zeitgleich mit seinem Wechsel in den Sportzweig des Saarbrücker Rotenbühl-Gymnasiums wechselte er auch die Handball-Heimat. Bei der HSG Völklingen konnte er nun in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, in der Jugend-Regionalliga und in der Jugend-Bundesliga spielen. Die Nominierung für das Top-Team Saar ließ da nicht lange auf sich warten. Landestrainer Dirk Mathis sagte damals: "Marvin hat in allen Fähigkeiten Entwicklungspotenzial. Wenn er weiter an sich arbeitet, kann er ein sehr hohes Niveau erreichen."

Mit 17 hatte er noch Träume. Mebus: "Ich wollte in der 2. Bundesliga spielen und bestenfalls mit dem Handball mein Geld verdienen. Heute sehe ich das realistischer." Ein "Brotberuf" wurde ihm nach dem Fach-Abitur dann doch wichtiger. Im vergangenen Jahr wurde er als Kommissar-Anwärter bei der saarländischen Polizei eingestellt, "mein Traumjob".

Seit vier Monaten erlebt Mebus in der Ausbildung den Wach- und Wechseldienst. Für den Handball bleibt nach einem Mittagsschläfchen dennoch ausreichend Zeit und Motivation. Der sportliche Ehrgeiz ist aber keineswegs erloschen. Der 21-Jährige will "mit den HFI oben mitmischen. Handball ist ja doch noch mehr als nur irgendein Hobby für mich."

Den Stellenwert dieser besonderen Ballsportart im Leben des jungen Wiebelskirchers kann man in einem gewichtigen Satz erahnen: "Es ist das Austeilen und das Einstecken als Ausgleich zum Alltag, was den Handball für mich so besonders macht."

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