Kindergarten kommt an die Schule

Eppelborn · Der Gemeinderat Eppelborn hat entschieden: Der zukünftige Kindergarten im Ortsteil Dirmingen kommt an die Grundschule Böllingerstraße. Die CDU fand mit ihrem Votum für den Rothenberg keine Mehrheit.

 An der Grundschule Böllingerstraße soll der neue Dirminger Kindergarten entstehen. Foto: Andreas Engel

An der Grundschule Böllingerstraße soll der neue Dirminger Kindergarten entstehen. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Nach einstündiger Debatte um den besten Standort für den neuen Kindergarten in Dirmingen wurden die Eppelborner Gemeinderats-Mitglieder von Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD ) einzeln in die kleine Kaffee-Küche neben dem Sitzungssaal gebeten: geheime Abstimmung! Dass dieses Verfahren gewählt wurde, zeigt, wie aufgeladen die schon seit Jahren schwelende Standort-Diskussion ist. Sichtlich zufrieden verkündete die Verwaltungs-Chefin, die sich für die Umbau-Maßnahme an der Grundschule stark gemacht hatte, das Ergebnis: 15 Mal Ja für die Grundschul-Variante, zwölf Stimmen (so viele Sitze hat die komplette CDU-Fraktion) dagegen, zwei Enthaltungen.

Peter Stein hatte für die SPD-Fraktion gleich klar gemacht, dass die Grundschule als gemeinsamer Sitz der Schulklassen 1 bis 4, der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) und der Kinder-Tagesstätte (drei Gruppen inklusive Krippenplätze ) bei ihr alternativlos sei. Was auch von seinem Fraktions-Kollegen Manfred Klein, der als Ortsvorsteher für die "Mehrheit der Dirminger" sprach, ganz vehement unterstützt wurde.

CDU-Sprecher Berthold Schmidt war akribisch vorbereitet auf seine Pro-Rothenberg-Ausführungen. Er sah nur Probleme an der Grundschule: höhere Kosten wegen des Neubaus von Gruppenräumen, Spielplatz und Parkplatz, unzumutbare Einschränkungen für die dort beheimatete Feuerwehr, Schwierigkeiten bei der Inklusion von Kindern mit Behinderungen. Am Rothenberg, wo der bisherige katholische Kindergarten von der Gemeinde erworben werden müsste, sah Schmitt angesichts vorhandener Räume und der Nähe zur Lebenshilfe-Einrichtung weit bessere Möglichkeiten. "Das ist dort alles für eine Million Euro machbar", so Schmitt. Lege man 2,3 Millionen Euro zu Grunde, die an der Grundschule zu investieren seien, blieben so noch 1,3 Millionen übrig, die man in die marode Kita Wiesbach investieren könne.

Was die Bürgermeisterin wenig prickelnd fand, schließlich sei nicht die Gemeinde Träger in Wiesbach, sondern die katholische Kirche.

Auch Werner Michel von der dreiköpfigen CDU-Abspaltung Freie Christdemokraten signalisierte Sympathie für die Grundschul-Lösung. Eine ganz neue Idee formulierte Pirat Dieter Schmidt: den Kindergarten mit geringem Bau-Aufwand an die Grundschule ins Erdgeschoss, die Klassen 1 und 2 ins Obergeschoss und die Klassen 3 und 4 nach Eppelborn , wo noch Platz genug sei. Damit wären dann auch für Wiesbach Mittel frei. In der Kaffeeküche fiel dann die Entscheidung.

Birgit Müller-Closset informierte den Rat, dass es bei den anvisierten neuen Räumen für das Jugendzentrum Eppelborn (Bahnhofstraße 8) noch Auflagen bei Brandschutz und Sicherheit zu klären gelte.

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Auf einen BlickWegen steigender Personalkosten werden die Elternbeiträge in den kommunalen Kindergärten ab 1. August angehoben. Sie steigen um 12,5 Prozent, was von der Ratsmehrheit gebilligt wurde. Die CDU hatte die Erhöhung auf acht Prozent deckeln wollen. Für einen Kindergartenplatz (sechs Stunden) bedeutet das eine Erhöhung von 88 auf 99 Euro monatlich. Krippenplätze (zehn Stunden) verteuern sich von 245 auf 275 Euro. Moderat angehoben werden auch die Eintrittsgelder im Hellberg-Bad, wobei die DLRG davon ausgenommen wird. In Anbetracht der Finanz-Situation der Gemeinde werden auch die Hebesätze der Gemeindesteuern "angepasst". Die liegen nun bei 250 Prozent bei der Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Betriebe), bei 300 Prozent für Grundstücke (Grundsteuer B) und bei 400 Prozent bei der Gewerbesteuer. Womit Eppelborn , so Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset, weiter zu den Saar-Kommunen mit den niedrigsten Hebesätzen zähle. sl

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