Eppelborn investiert in seine Jugend

Eppelborn · Die SZ spricht mit Verwaltungschefs im Landkreis über Perspektiven 2017. Heute: Eppelborn mit Birgit Müller-Closset.

 Kinderbetreuung ist ein großes Thema in Eppelborn. Für Furore sorgt seit ein paar Monaten das Kita-Busje der Kita Wirbelwind in Bubach-Calmesweiler. Rechts: Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset. Foto: Heike Deutscher

Kinderbetreuung ist ein großes Thema in Eppelborn. Für Furore sorgt seit ein paar Monaten das Kita-Busje der Kita Wirbelwind in Bubach-Calmesweiler. Rechts: Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset. Foto: Heike Deutscher

Foto: Heike Deutscher

Acht Ortsteile hat die Gemeinde Eppelborn, mehr als jede andere Kommune (außer Neunkirchen) im Kreis. Da ist es gar nicht so einfach, alle Befindlichkeiten zu berücksichtigen und keinen Ortsteil zu benachteiligen. Trotz knapper finanzieller Mittel - Eppelborn ist wie viele andere eine Haushaltssanierungskommune - versucht Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD), alle Interessen im Auge zu behalten. Im Interesse aller Bürger von Eppelborn ist es sicher, dass die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde gute Bildungs-, Betreuungs- und Freizeiteinrichtungen vorfinden.

Gerade in Sachen Betreuung tut sich dieses Jahr einiges in Eppelborn. So soll das neue Kinderhaus in Dirmingen am 1. August 2017 eröffnet werden. "Da erhoffen wir uns auch Synergieeffekte im Übergang zur Grundschule", sagt die Bürgermeisterin. Die Dirminger Feuerwehr darf sich auf ein neues Fahrzeug freuen, das mit rund 300 000 Euro zu Buche schlägt.

Auch in Wiesbach soll sich in absehbarer Zeit die Betreuungssituation für kleine Kinder verbessern. Die Kita in kirchlicher Trägerschaft soll für knapp über zwei Millionen neu gebaut werden, berichtet Müller-Closset. In Wiesbach schwebt der Bürgermeisterin und früheren Ortsvorsteherin ein Pilotprojekt in Sachen Nahwärmeversorgung vor. Mit Halle, Schule, Pfarrzentrum und der neu zu bauenden Kita könnte hier ein neues Zentrum für Betreuung, Bildung und Sport entstehen. Zumal jetzt auch ein Beachvolleyballfeld in Regie des TV Wiesbach Formen annimmt. Fördergelder sind für dieses Projekt in Aussicht gestellt.

Vom Bund-Länder-Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren", das eine Laufzeit von acht Jahren hat, soll der Ortsteil Eppelborn profitieren. Im Bereich von Big Eppel in Richtung Marktplatz sollen seit Jahren ungenutzte Gebäude gekauft und abgerissen werden. Interessenten für Gewerbeansiedlung und Wohnungen gebe es, versichert die Verwaltungschefin. Die natürlich weiß, dass dieses Thema schon vor ihrer Amtszeit, die im August 2012 begann, die Verwaltung beschäftigt hat. "Jetzt ist die letzte Chance zur gütlichen Einigung mit der Besitzerfamilie", sieht sie die Zeit für eine Entscheidung gekommen. Ganz oben auf der "To-do-Liste" steht der Leerstand in Eppelborn. Im Bereich Bahnhofstraße könnten ehemalige Geschäftsräume in Wohnungen umgebaut werden, dazu gäbe es sogar Fördergelder im Rahmen des Städtebaus. Neben der Gemeinde sind hier das Projekt Land(auf)Schwung, die Handwerkskammer und die Sparkasse mit im Boot.

Gute Nachrichten für Menschen mit Behinderung: Der Bahnhof Eppelborn wird barrierefrei und sogar mit einem Aufzug ausgestattet. Los soll es mit den Bauarbeiten im Herbst 2017 gehen. Und auch in Bubach wird der Haltepunkt barrierefrei umgebaut.

Spätestens im Mai wird das Jugendzentrum in der ehemaligen Sauna im Hallenbad eröffnet, verspricht die Bürgermeisterin. Rund 70 000 Euro und jede Menge Eigenleistung des Bauhofes werden hier investiert.

Zu knabbern hat die Gemeinde immer noch an den Schäden, die durch die Hochwasserkatastrophe am 7. Juni 2016 entstanden sind. In diesem Jahr soll der gefährdete Hang endgültig abgesichert werden. Außerdem soll Dirmingen im Rahmen einer "Stark regenstudie" untersucht werden, ein Pilotprojekt von Umweltministerium und HTW. Ein großes Anliegen ist der Bürgermeisterin der Sport. "Ich sehe die Kommunen in der Pflicht, die Sportstätten in Schuss zu halten", betont die Bürgermeisterin. Unerlässlich ist hierbei ein Sportstätten-Entwicklungskonzept, das für die Jahre 2016 bis 2019 jeweils 50 000 Euro vorsieht. Die Bürger aller Generationen sollen sich gesund halten können und sich wohlfühlen. Apropos sich wohlfühlen. Eppelborn ist im Januar von Ministerin Bachmann als familienfreundliche Kommune ausgezeichnet worden. "Im geplanten Neubaugebiet "Auf Wacken" in Bubach wollen wir bevorzugt jungen Familien die Möglichkeit geben, Neubürger von Eppelborn zu werden", betont die Bürgermeisterin.

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