Ein Kraftakt fürs Kinderspiel

Neunkirchen · Anpacken statt meckern: Weil sie aus einem maroden Gelände einen kinderfreundlichen Ort machen wollten, haben Neunkircher Bürger eine Freizeitanlage geschaffen.

 Bei der Eröffnung testete Bürgermeister Jörg Aumann die neue Wippe mit den Kita-Kindern. Foto: Seeber

Bei der Eröffnung testete Bürgermeister Jörg Aumann die neue Wippe mit den Kita-Kindern. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Aus einem recht verwahrlosten Fleck in Neunkirchen ist ein Spielbereich für Kinder geworden. Vor über 30 Jahren gab es schon einmal einen Spielplatz in der Friedrichstraße, Ecke Andreasstraße. Mit der Zeit verkam das Gelände aber immer mehr, an einen Freizeit-Treff für Kinder war nicht mehr zu denken. Bis vor ungefähr zwei Jahren. Da steckten das Kreistagsmitglied Jörg Moog und der Dachdeckerunternehmer Michael Kopper die Köpfe zusammen und überlegten, was man aus diesem heruntergekommenen Fleck machen könnte. "Wir wollten den Kindern im Viertel wieder einen schönen Ort zum Spielen schenken", erzählt Jörg Moog, der das Hotel Ellenfeld um die Ecke führt. Beide Unternehmer trommelten ein Dutzend engagierter Bürger zusammen, um den Spielplatz zu gestalten. Abends nach Feierabend und am Wochenende wurde dann in der Friedrichstraße angepackt.

Aber Fleiß und Eifer alleine reichen bekanntlich nicht. Sandkasten, Wippe, Rutsche und Schaukel haben auch einen Preis. Doch es fanden sich schnell zahlreiche Sponsoren, die vom Projekt begeistert waren. Nicht nur einzelne Bürger spendeten. Vom Werkzeughandel IMS, das den Zaun beisteuerte bis zur Finanzspritze der Bank1 Saar standen örtliche Unternehmen der Privatinitiative zur Seite.

Auch von der Stadt Neunkirchen kam willkommene Unterstützung. "Bei öffentlichen Spielplätzen sind die Sicherheitsbestimmungen sehr hoch. Auch bei der Auswahl der Spielgeräte muss man genaue Vorgaben erfüllen. Das hätten wir ohne Hilfe der Stadt nicht geschafft", sagte Moog gestern bei der offiziellen Einweihung. Es ist auch die Stadt, die jetzt den Spielplatz weiter betreiben wird. Entscheidend sei aber der Impuls der engagierten Menschen gewesen, lobte Bürgermeister Jörg Aumann. "Wenn eine solche Einsatzbereitschaft die Einrichtung eines schönen Ortes für die Kinder ermöglicht, macht es das für uns als Stadt leichter, den Spielplatz in Schuss zu halten", sagte er abschließend.

In der Nachbarschaft rannte das Projekt offene Türen ein. Hier siedeln sich immer mehr Familien an. "An sonnigen Tagen kommen rund 20 Kinder zum neuen Spielplatz", sagte Moog, der sich freut, dass das Angebot so gut angenommen wird. Am Eröffnungstag gestern waren die Kleinen der evangelischen Kita Wichernhaus Hand in Hand aus dem nahen Beerwaldweg gekommen, um die neuen Geräte zu testen. "Mir gefällt es super hier, es gibt so viele Spielsachen. Vor ein paar Tage war ich schon mit meiner Mutter da", erzählte der kleine Fabian, der in einer Nachbarstraße wohnt, und fügte gleich hinzu "jetzt muss ich aber gehen, die Wippe ist gerade frei geworden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort