Papierlos in die Rats-Zukunft

Die Entscheidungen in den Stadt- und Gemeinderäten werden weiterhin durch reales Handheben fallen: "Echte Menschen" stimmen eigenhändig über die Geschicke ihrer Kommune ab. So weit, so tröstlich. Dessen ungeachtet kommen auch kommunale Räte am elektronischen Kommunikationszeitalter nicht vorbei.

Statt Aktenstapel dominieren auf den Ratstischen in naher Zukunft Laptops oder Tablets. Mit spezieller Software sind alle relevanten Unterlagen und Dokumente aufzurufen und zu verwalten.

Der Landkreis Neunkirchen erwirbt jetzt - das hat der Kreistag in dieser Woche einstimmig gebilligt - das Rats-Informations-System "Session" samt der App "Mandatos" von der Kölner Fachfirma Somacos. Hier können die jeweiligen Ratsmitglieder alle von der Kreis-, Stadt- oder Gemeindeverwaltung verschlüsselt eingepflegten Papiere per Passwort im Internet aufrufen und bearbeiten. In unserem Kreis praktizieren dies bereits Eppelborn und Illingen , letztere Gemeinde auf Grundlage eines anderen Programms. Wobei dies kein Zwang ist - jedes Ratsmitglied darf auf Wunsch am "Papier-Zeitalter" festhalten.

Dass ein Landkreis als Lizenznehmer für eine solche Software auftritt und diese mit seinen Gemeinden teilt, ist im Saarland noch ohne Beispiel. Der Kreis und seine Gemeinden (außer Illingen , dafür hat sich von jenseits der Kreisgrenzen bisher auch Nohfelden angemeldet) haben damit eine gemeinsame Grundlage. Das wird jeden der Teilnehmer rund 300 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) pro Monat kosten. Dafür kann mit erheblichen Spareffekten bei Druck-, Kopier- und Papierkosten gerechnet werden. Davon, so hat man beim Kreis errechnet, lassen sich sogar die Tablets bezahlen, die den Ratsmitgliedern - rein zum Dienstgebrauch - zur Verfügung gestellt werden.

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