„Der Bahnhof ist eine Visitenkarte“

Neunkirchen · Anderthalb Jahre Bauzeit sind vorbei. Das Resultat am Neunkircher Bahnhof kann sich sehen lassen. Mit vier nagelneuen Glasaufzügen ist der Gleiszugang nun komplett barrierefrei ausgebaut.

 Offizielles Einschreiten: Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Beigeordneter Sören Meng, Verkehrsministerin Anke Rehlinger, Oberbürgermeister Jürgen Fried, der Saarbrücker Bahnhofsmamangementchef Ulrich Demmer und Bürgermeister Jörg Aumann (von links) testeten gestern einen der neuen Bahnhofsaufzüge. Foto: Thomas Seeber

Offizielles Einschreiten: Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Beigeordneter Sören Meng, Verkehrsministerin Anke Rehlinger, Oberbürgermeister Jürgen Fried, der Saarbrücker Bahnhofsmamangementchef Ulrich Demmer und Bürgermeister Jörg Aumann (von links) testeten gestern einen der neuen Bahnhofsaufzüge. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Als gestern Nachmittag symbolisch das rote Band an einem der vier neuen Personenaufzüge am Neunkircher Hauptbahnhof durchschnitten wurde, war die Freude bei allen Beteiligten groß. "Das ist ein wichtiger Schritt in Sachen Barrierefreiheit", betonte Ulrich Demmer, Leiter des Bahnhofsmanagements Saarbrücken. Für den drittwichtigsten Standort der Bahn im Saarland - es gibt täglich etwa 5000 Reisende - sei es besonders wichtig, die Attraktivität des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs zu fördern. Außerdem sei man dabei, ein neues Sicherheitskonzept aufzulegen. Nach St. Wendel wolle man diesbezüglich "einen zweiten Pflock im Saarland" einschlagen.

In Kooperation mit Stadt und Land konnte das Projekt innerhalb von eineinhalb Jahren umgesetzt werden. Der Bahnhof sei "eine gemeinsame Visitenkarte", so Demmer. Das Gebäude solle zum Identifikationspunkt für die Bürger werden und dazu zähle eben auch eine uneingeschränkte Mobilität . Über die neuen Aufzüge sind jetzt alle Gleise problemlos zu erreichen.

Die Bedeutung eines gepflegten und einladenden Bahnhofs unterstrich auch die saarländische Ministerin für Wirtschaft, Energie und Verkehr, Anke Rehlinger. "Orte der Mobilität sind wichtig für die Entwicklungsperspektiven", so die Ministerin. Derzeit gebe es ein Bahnhofssanierungsprogramm mit einem Gesamtvolumen von 22,8 Millionen Euro, das man durchziehen wolle. Das sei, so Rehlinger weiter, "gut angelegtes Geld, um sich als Land und Kommune nach außen zu präsentieren".

Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried zeigte sich zufrieden mit dem Abschluss der Arbeiten und lobte die gute Zusammenarbeit, nutzte die Gelegenheit aber auch für kritische Anmerkungen. In der "riesigen Akte Bahnhof", die im Rathaus liege, gebe es weiter Raum für Verbesserungen. Unter anderem appellierte Fried an die Bahnverantwortlichen, die Anbindung Neunkirchens an das Fernverkehrsnetz zu prüfen. "Würde der ICE von Saarbrücken nach Mannheim über Neunkirchen fahren, wären 250 000 Menschen direkt angebunden", so der Verwaltungschef. Er ließ keinen Zweifel daran, "den Bahnhof weiter voran bringen" zu wollen.

In einem Punkt waren sich alle Redner und wohl auch die Gäste aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik einig. Sie alle hoffen, dass der Bahnhof lange Zeit in dem Zustand genutzt werden könne, wie er gestern der Öffentlichkeit präsentiert wurde - als neue Visitenkarte für die Kreisstadt. Bahnhofsmanager Ulrich Demmer brachte die Probleme bezüglich neuer Anlagen im öffentlichen Raum auf den Punkt: "Ein Auge auf die Sauberkeit zu haben und Vandalismus mit Zivilcourage vorzubeugen, geht alle an."

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Bau der Aufzüge und windgeschützten Wartebereiche hat rund 18 Monate gedauert. Insgesamt wurden 2,3 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln investiert. Das Saarländische Ministerium für Wirtschaft, Energie und Verkehr hat die mit 120 000 Euro zu Buche schlagenden Planungskosten übernommen. Die Stadt Neunkirchen hat die Toiletten im Gebäude saniert, für den Anstrich mit von der Bahn gestellter Farbe gesorgt und unterstützt bei der Reinigung. spe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort