Ein Unterricht zum Heulen

Weiskirchen · Auf das Gehör kam es an beim außergewöhnlichen Unterricht im Weiskircher Wald: Zwei Fünferklassen der Eichenlaubschule haben sich dem Thema Wölfe gewidmet und versucht, wie die Raubtiere zu kommunizieren.

 Frank Grütz mit Hund Anuk und Schülern der Klassenstufe 5 aus Weiskirchen. Foto: Günter Peifer

Frank Grütz mit Hund Anuk und Schülern der Klassenstufe 5 aus Weiskirchen. Foto: Günter Peifer

Foto: Günter Peifer

Echt zum Heulen war der Unterricht vor kurzem für zwei Fünferklassen der Eichenlaubschule (ELS) Weiskirchen . Denn für sie war der Unterrichtsort von der Schule in den Weiskircher Wald verlegt worden. Gemeinsam mit Frank Grütz und Karl Hermann von der Naturwacht Saarland waren sie unterwegs in Sachen Sinnesschulung. "Wölfe kommunizieren mit ihrem Heulen und können sich über eine Distanz von zehn Kilometern miteinander verständigen", schilderte Frank Grütz, Leiter der Naturwacht. "Das wäre also etwa von diesem Waldstück hier bis nach Wahlen", nannte Grütz ein Beispiel.

Doch beim Erzählen blieb es nicht. Die Schüler schlüpften sogar in die Rolle der Wölfe: Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und positionieren sich in rund 50 Metern Entfernung voneinander. Den Kindern der einen Gruppe wurden die Augen verbunden, damit sie sich besser auf ihre anderen Sinne, besonders das Gehör, konzentrieren konnten. Die zweite Gruppe sollte wie die Wölfe losheulen und so ihr Rudel wieder zusammenführen. Zunächst zaghaft bewegten sich die Wölfe bald sicher durch den Wald und fanden den anderen Teil ihres Rudels. Einem echten Wolf am nächsten kam allerdings Anuk, der Hund von Frank Grütz.

Bereits seit Beginn des Schuljahres arbeitet die Eichenlaubschule mit der Naturwacht Saarland im Wolfsprojekt zusammen. Die ELS entwickelt die Ideen für den interdisziplinären Unterricht zum Thema Wolf - bislang in den Fächern Naturwissenschaft, Biologie, Kunst, aber auch in Deutsch oder Englisch. In Weiskirchen verantwortlich dafür ist Lehrer Simon Hild. Er koordiniert die Zusammenarbeit mit der Naturwacht. Ihre bisherigen Ergebnisse, die in einem Lern-Parcours gemündet sind, stellten Schüler kürzlich in der Europäischen Akademie Otzenhausen während der Veranstaltung "Wolfsmanagement in der Großregion SaarLorLux" vor. Unter den Gästen war auch Umweltminister Reinhold Jost und einer seiner Vorgänger, Stefan Mörsdorf, heute Geschäftsführer der Akademie. An den Stationen kamen neben selbst gebauten Modellen zum Thema Wolf auch die iPads der Eichenlaubschule mit Quizfragen zum Einsatz. Betreut wurden der Parcours von Schülern der Klassenstufe fünf. Als Dank lud Minister Jost die Schüler zu einer gemeinsamen Fahrt in den Wolfspark Merzig ein.

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