Mit Grillfest viele Barrieren abgebaut

Thailen · Ein Fest unter Freunden wurde in Thailen gefeiert. Dabei trafen Einheimische auf Menschen aus Syrien, die in dem Hochwaldort zunächst eine neue Heimat gefunden haben. Beim gemeinsamen Grillen und syrischen Leckereien wurden dann auch viele Barrieren abgebaut.

 Syrische Mitbewohner und Thailener Bürger haben zusammen ein tolles Fest unter Freunden gefeiert. Den Erlös haben sie zusammen mit Ortsvorsteher Hubert Zimmer (3. von rechts) an Pater Gerd Braun (5. von rechts) übergeben. Foto: Erich Brücker

Syrische Mitbewohner und Thailener Bürger haben zusammen ein tolles Fest unter Freunden gefeiert. Den Erlös haben sie zusammen mit Ortsvorsteher Hubert Zimmer (3. von rechts) an Pater Gerd Braun (5. von rechts) übergeben. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

"Ein rundum gelungenes wunderschönes und tolles 'Fest unter Freunden‘ haben wir gefeiert. Schade für jeden aus dem Ort, der nicht gekommen war, er hat vieles verpasst", blickte der Thailener Ortsvorsteher Hubert Zimmer vor zahlreichen Gästen anlässlich der Übergabe des Festerlöses von 1000 Euro an Pater Gerd Braun vom Aktionskreis Indienhilfe Dillingen (AKI) auf die vielen kurzweiligen Stunden zurück, zudem der Ortsrat, die ehrenamtlichen Helfer der Flüchtlingsbetreuung sowie die unermüdliche Wirtin Karla Strumpler in und um das Gasthaus Schmitt eingeladen hatten.

Unbekannte Köstlichkeiten

"Einander näher kennenlernen", war das Motto des Freundschaftsfestes. Neben der Bevölkerung waren auch über zwanzig syrische Flüchtlinge eingeladen, die derzeit im Weiskircher Gemeindebezirk leben. Traditionelle Grillgerichte saarländischer Art sowie Kaffee und Kuchen wurden angeboten, daneben aber auch zahlreiche leckere syrische Gerichte und Spezialitäten, von den ausländischen Mitbewohnern selbst liebevoll zubereitet und serviert. "Wir konnten vielfältige unbekannte Köstlichkeiten mit noch mehr Genuss verzehren", resümierte Zimmer. Auf Einladung des Ortsrates ließ es sich damals Innenminister Klaus Boullion nicht nehmen, den Thailener Bürgern einen Besuch abzustatten. Er konnte sich dabei auch ein umfassendes Bild von der Arbeit mit den neuen Mitbürgern verschaffen und dankte den Flüchtlingsbetreuern für ihr ehrenamtliches Engagement.

Mit musikalischen Darbietungen wurde das Unterhaltungsprogramm nach dem gemeinsamen Mittagessen eingeläutet. Der Kirchenchor zeigte mit drei vorgetragenen deutschen Volksliedern, dass er unter Dirigent Hans-Walter Gasiorowski nicht nur ein vorzüglich geistiges Repertoire hat. Gasi selbst begleitete mit seinem Akkordeon die Solisten. Nach wenigen Takten Musik unterstützte ihn Basem Al Masri mit seiner Perkussion, was zu einem tollen Klang- und Hörerlebnis führte.

Syrische Volkslieder erklangen

So wurde auch die neunjährige syrische Goudy Mansur begleitet, die ein deutsches Kinderlied ebenso zum Besten gab wie zusammen mit ihrer syrischen Freundin, die in Rappweiler lebt, einige syrische Volkslieder . Zum kritischen Nachdenken über die momentane Flüchtlingssituation regte Frau Clare vom Schwarzrindersee mit ihren Worten und Gesangsbeiträgen an. "Allen Beteiligten und Helfern darf ich danken, die vorbildlich für unsere Dorfgemeinschaft beim Fest der Freundschaft mitgearbeitet und gefeiert sowie mit ihrem uneigennützigen Engagement eine großartige Hilfsaktion unterstützt haben", so Zimmer in seinem Schlusswort.

Scheck für Indienhilfe

Gleichzeitig hob er zur großen Freude aller Anwesenden einen Scheck hoch, auf dem der Reinerlös des Festes vermerkt war und den er symbolisch an Pater Gerd Braun vom Aktionskreis Indienhilfe unter viel Beifall überreichte. "Das Thailener Geld werden dem Projekt St. John`s Care Centre, das HIV und AIDS erkrankte Kinder in Südindien betreut, zukommen lassen", bedankte sich Pater Braun für die großzügige Geste der Thailener Bürger .

In der südindischen Region ist Pater Jose, der im April/Mai dieses Jahres im Hochwald zu Gast war, seit vielen Jahren Ansprechpartner des AKI und engagierte sich sehr für die benachteiligten Menschen in seiner Region.

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