Bouillon grillte für die Könige und Gäste

Thailen · Das traditionelle Drei-Königs-Treffen des CDU-Gemeindeverbandes Weiskirchen fand dieses Mal in ganz besonderem Rahmen statt: Die KLS pharma robotics GmbH räumte eine ihrer Produktionshallen, und der saarländische Innenminster Klaus Bouillon stellte sich an den Grill, um alle Gäste mit Würstchen zu versorgen.

CDU-Vorsitzender Thorsten Willems begrüßte die bunte Schar, unter der sich auch die Heiligen Drei Könige befanden, die fleißig für ihre gute Sache die Sammelbüchse schwenkten. Firmenchef Ralf Stecinsky stellte seinen Betrieb vor: Die KLS produziert Ordnungssysteme für Apotheken, deren Effizienz nach seinen Worten permanent weiter entwickelt wird. Der Unternehmer regte an, die lokalen Apotheken zu unterstützen, anstatt im Internet ein paar Euro einzusparen. "Wenn man nachts um zwei Uhr Schmerzen bekommt ist man froh, in erreichbarer Nähe eine Apotheke zu haben", begründete er seinen Appell.

Weiskirchens Bürgermeister Werner Hero zog eine kleine Jahresbilanz. Viel Geld sei in die Erhaltung und Modernisierung bestehender Anlagen investiert worden. Die Hochwaldhalle strahlt in neuem Glanz, das Freibad konnte erhalten bleiben und erlebte in 2016 eine zufrieden stellende Saison. Hero berichtete über eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen Wadern und Losheim.

Im Verhältnis zu seiner Größe hat Weiskirchen mit seinen fünf Ortsteilen viele Flüchtlinge aufgenommen und untergebracht. Dank eines großen ehrenamtlichen Engagements leben nun 150 Menschen (überwiegend Syrer) dort und werden von ihren deutschen Paten liebevoll unterstützt. Sogar eine arabisch-deutsche Zeitschrift wird herausgegeben, von der mittlerweile die sechste Ausgabe erschienen ist.

Mehr Polizisten für Wadern

Die Europa-Beauftragte für das Saarland, Helma Kuhn-Theis , stellte die grenzüberschreitende Sicherheit in den Mittelpunkt ihrer Rede: "Merzig-Wadern hat zwei Landesgrenzen und bedarf angesichts der Gefahr, die von Terror und Bandenkriminalität ausgeht, eines besonderen Schutzes", erklärte die Politikerin.

Klaus Bouillon brachte schließlich eine Nachricht, die alle Anwesenden beruhigte und erfreute: Die Polizeiinspektion Wadern wird nicht reduziert, sondern personell aufgestockt, und sie bleibt auch weiterhin rund um die Uhr geöffnet. "Auch die Streifen sollen verstärkt werden", versprach der Minister, der für sein Land eine hohe Aufklärungsrate verbuchen kann.

Erfolge sieht er auch in der saarländischen Flüchtlingspolitik. 6500 Menschen wurden bisher aufgenommen und untergebracht. "Von allen Bundesländern haben wir die kürzeste Wartezeit", erklärte er nicht ohne Stolz. In Berlin und NRW seien immer noch Turnhallen und Kasernen belegt, während im kleinen Saarland neuer Wohnraum geschaffen wurde. Bouillon lobte die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, die den Flüchtlingen größtenteils offen und empathisch gegenübersteht. Er sprach allerdings auch ein paar klare Worte zum Thema Abschiebung.

Nach dem offiziellen Teil unterhielt die Modern Music School unter der Leitung von Christoph Reinert, ganze Berge von Würstchen verschwanden in hungrigen Mägen.

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