Statt einer Rose bekommt der Auserwählte eine Brezel

Wadrill · "Mir gönn, mir gönn - göfft, wem der wöllt - höllt, wat dir greijht - uers ös ött egal", schallte es am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages wieder über den Schulhof der Grundschule Wadrill . Vor dem Jugendclubgebäude hatte der Jahrgang 1995 die Lehnen ausgerufen. 120 Pärchen wurden "verkuppelt" und sollen am Samstag, 3. Januar, miteinander tanzen. Das Lehnenausrufen ist ein alter Brauch. Sinn war es, junge Burschen oder ältere Junggesellen mit gleichaltrigen Mädchen , ledigen Frauen oder auch Witwen spaßeshalber zu verkuppeln. Zuweilen wurden durch diese "Verkupplungen" auch Ehen gestiftet. Nach dem Lehnenausrufen haben die Lehnenmädels ihrem Lehnenjungen eine Brezel gebacken, heute wird sie beim Bäcker gekauft, und an einem bestimmten Tag überbracht. Zum Dank musste der Lehnenjunge sein Lehnenmädchen zum Tanz, zum Lehnenball, ausführen. Nur mit ganz wenigen Ausnahmen wurde der Brauch seit den Nachkriegsjahren wieder im Hochwaldort durch den "Ziehungsjahrgang" gepflegt. Der Ziehungsjahrgang ist der Jahrgang, der gemustert und zur Bundeswehr einberufen wurde. Schon Wochen vor dem Ausrufen treffen sich die Jungen, mittlerweile gehören auch Mädchen dem Ziehungsjahrgang an, um in geheimer Mission Paare zusammenzustellen. Pärchen, die liiert sind, werden heute mangels Masse ebenfalls ausgerufen. "Wer noch solo ist, konnte sich für eine Kiste Bier oder einen Obolus in die Jahrgangskasse die richtige Braut aussuchen. Mitunter wurde auch kräftig um das eine oder andere Mädel gefeilscht und geboten", verraten die Macher vom Lehnenkomitee. Zahlen muss aber auch der, der kein Mädchen will. Die Mädels sind nunmehr gefordert, am Freitagabend vor dem Lehnenball dem Lehnenjungen die Brezel oder Lyonerbrezeln zu bringen.

 Impact aus Rheinland-Pfalz spielen am morgigen Samstag beim Lehnenball. Foto: VA

Impact aus Rheinland-Pfalz spielen am morgigen Samstag beim Lehnenball. Foto: VA

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"Mir gönn, mir gönn - göfft, wem der wöllt - höllt, wat dir greijht - uers ös ött egal", schallte es am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages wieder über den Schulhof der Grundschule Wadrill . Vor dem Jugendclubgebäude hatte der Jahrgang 1995 die Lehnen ausgerufen. 120 Pärchen wurden "verkuppelt" und sollen am Samstag, 3. Januar, miteinander tanzen. Das Lehnenausrufen ist ein alter Brauch. Sinn war es, junge Burschen oder ältere Junggesellen mit gleichaltrigen Mädchen , ledigen Frauen oder auch Witwen spaßeshalber zu verkuppeln. Zuweilen wurden durch diese "Verkupplungen" auch Ehen gestiftet.

Nach dem Lehnenausrufen haben die Lehnenmädels ihrem Lehnenjungen eine Brezel gebacken, heute wird sie beim Bäcker gekauft, und an einem bestimmten Tag überbracht. Zum Dank musste der Lehnenjunge sein Lehnenmädchen zum Tanz, zum Lehnenball, ausführen.

Nur mit ganz wenigen Ausnahmen wurde der Brauch seit den Nachkriegsjahren wieder im Hochwaldort durch den "Ziehungsjahrgang" gepflegt. Der Ziehungsjahrgang ist der Jahrgang, der gemustert und zur Bundeswehr einberufen wurde. Schon Wochen vor dem Ausrufen treffen sich die Jungen, mittlerweile gehören auch Mädchen dem Ziehungsjahrgang an, um in geheimer Mission Paare zusammenzustellen.

Pärchen, die liiert sind, werden heute mangels Masse ebenfalls ausgerufen. "Wer noch solo ist, konnte sich für eine Kiste Bier oder einen Obolus in die Jahrgangskasse die richtige Braut aussuchen. Mitunter wurde auch kräftig um das eine oder andere Mädel gefeilscht und geboten", verraten die Macher vom Lehnenkomitee. Zahlen muss aber auch der, der kein Mädchen will. Die Mädels sind nunmehr gefordert, am Freitagabend vor dem Lehnenball dem Lehnenjungen die Brezel oder Lyonerbrezeln zu bringen.

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AUF EINEN BLICKAm Samstagabend, 3. Januar, um 20 Uhr öffnet die Wadrilltalhalle ihre Tore zum traditionellen "Lehnenball". Diesmal spielt die Band Impact aus Rheinland-Pfalz, bekannt vom Auftritt bei der Blau-Weißen Nacht" im nachbarlichen Gusenburg. Der Jahrgang 95 verspricht eine Super-Fete. Eintritt wird auch erhoben, allerdings kein fester Betrag, sondern die Pärchen müssen Überraschungsspiele ableisten. Je nach Schnelligkeit und Können fällt das Eintrittsgeld höher oder niedriger aus. Im Laufe des Abends wird mit weiteren lustigen Spielchen das "Lehnenpaar des Abends" gekrönt. eb

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