Hochwald-Alm öffnet wieder ihre Pforten

Wadrill · Ein touristisches Kleinod ist die Hochwald-Alm in Wadrill. Neue Almwirtin ist Ute Hans. Sie eröffnet an diesem Samstag die idyllisch gelegene Hütte.

 Auf der Wadriller Hochwald-Alm sorgen ab sofort Almwirtin Ute Hans (Mitte) und Familie für das leibliche Wohl der Gäste. Foto: Erich Brücker

Auf der Wadriller Hochwald-Alm sorgen ab sofort Almwirtin Ute Hans (Mitte) und Familie für das leibliche Wohl der Gäste. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Die Hochwald-Jungvieh alm, die einzig echte Alm ihrer Art im Saarland, ist ab diesem Samstag wieder geöffnet. Im Wald an Straße zwischen Wadrill und Kell in Rheinland Pfalz etwa 565 Meter hoch gelegen, diente die Almhütte seit 1955 bis Ende des letzten Jahrhunderts in den Sommermonaten vornehmlich als Weideland zur besseren Aufzucht von Rindern. Sie repräsentiert daher Wadriller Heimatgeschichte. Allerdings wird die Weide heute kaum noch für die Landwirtschaft genutzt. Vielmehr ist das Wirtschaftsgebäude seit vielen Jahren zu einer gemütlichen Sommerwirtschaft geworden, wird von einigen beliebten Wanderrouten wie dem Saar-Hunsrück-Steig und Almglück tangiert, ist als touristisches Kleinod mittlerweile zu einem interessanten Aufenthaltsort für Wanderer, Reiter und Radfahrer geworden.

Nach zuletzt eher ruhigeren Jahren öffnet das im Blockhausstil erbaute Wirtschaftsgebäude an diesem Samstag, 8. April, ab 11 Uhr seine Türen für alle Rast- und Erholungssuchende, mit Schwenkern und Fassbier, wie es sich für Saarländer gehört. Dazu gibt es auch Kaffee und Kuchen. Die Gäste finden dort wieder eine gemütliche Gastlichkeit und viel Sommerfrische vor. Mit Ute Hans und ihrer Familie aus Wadrill begrüßt eine neue Almwirtin ihre Gäste und Besucher. "Es war mir eine Herzensangelegenheit, Almwirtin zu werden, denn ich kenne die Alm noch aus Zeiten, bevor sie 1990 abgebrannt war. Damals waren meine Eltern Harald und Maria Lauer die Wirtsleute auf der Alm", erzählt die neue Pächterin im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.

Wie vor über 25 Jahren wird eine dem Charakter der Alm entsprechende sinnvolle Gastronomie das Bild bestimmen, also keine Event-Gastronomie. "Unser Speisen- und Getränke-Angebot ist auf den Ort und die sich bietenden Möglichkeiten ausgerichtet, bietet viel Hausgemachtes an", sagte Hans weiter, die in der Tradition einer echten Alm die Hütte betreiben möchte. Was auch heißen will, dass wieder mehr Tiere auf die Alm kommen sollen.

Acht Pferde grasen derzeit auf den Weiden, weitere Tiere sollen kommen. "Mit den Landwirten der Region sind wir im Gespräch", sagt die Almsennerin. Es war letztendlich auch das Ansinnen von Ortsrat Wadrill und Stadtrat Wadern, kein großes Geld in die Hand zu nehmen, um das Ganze größer und vielleicht attraktiver zu machen, sondern mehr auf eine anheimelnde und einheimische Lösung zu setzen.

"Dieses Fleckchen Erde ist landschaftlich derart schön, dass wir sie auch von der besten Seite präsentieren sollten. Ich freue mich, dass wir mit Ute Hans eine Pächterin für die Hochwaldalm gewinnen konnten, die nicht nur durch ihre Bodenständigkeit überzeugt hat, sondern auch damit, dass sie auf regionale Produkte setzt, die den Gästen in einer gemütlichen Atmosphäre dargeboten werden sollen. Klein, aber fein, sozusagen", betonte Bürgermeister Jochen Kuttler. Damit habe man wohl auch dem Wunsch von vielen Besuchern der Alm entsprochen. Zudem ist sich der Bürgermeister sicher, dass nunmehr wiederum viel geschäftiges Treiben und Leben rund um und auf den Viehweiden oberhalb des Hochwalddorfes sein werden.

In der Wandersaison ist die Hochwald-Alm von Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen erst ab 11 Uhr. Ruhetag ist Mittwoch. Auf der Speisekarte stehen Frühstück, kleine warme Speisen und Imbisse sowie gekühlte und warme Getränke, je nach Saison. Die Hütte bietet Platz für etwa 30 Personen, ein Biergarten mit Grillplatz rundet das Ambiente ab. Zu erreichen ist die Alm vorübergehend unter Tel. (01 70) 9 66 62 76 und später unter Tel. (01 77) 4 20 84 43.

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Wanderung zum Saisonstart der Alm Die Wiedereröffnung der Alm ist dem urigen Wanderclub Wadrill eine eigene Wanderung wert. Abmarsch ist am Samstag um 9 Uhr beim Gasthaus Fritzen. Über den Stückel geht es an den geplanten Standorten für die Windräder auf dem Felsenberg zur Grillhütte nach Grimburg und weiter über den Grimburger Hof durch die Lautenbach sowie am Weinfässchen vorbei zur Alm, wo in geselliger Runde die Wiedereröffnung begossen wird. Interessierte Mitwanderer sind herzlich eingeladen.

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