Wadern soll plastikfrei werden

Wadern · Der CDU-Stadtverband Wadern fordert, auf Plastiktragetaschen zu verzichten. Eine umweltfreundliche Alternative ist in Planung.

 Umweltschädliche Plastiktüten sollen zunehmend aus dem Alltagsbild der Einkaufsmeilen verbannt werden. Foto: Kraufmann/dpa

Umweltschädliche Plastiktüten sollen zunehmend aus dem Alltagsbild der Einkaufsmeilen verbannt werden. Foto: Kraufmann/dpa

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Zum Plastiktütenfasten ruft der CDU-Stadtverband Wadern die Bürger auf. Nach den ausgiebigen Fastnachtsfeiern der vergangenen Tage und Wochen folgen nun viele Menschen der Tradition des Fastens und verzichten als äußeres Zeichen von Buße und Besinnung auf Dinge, die ihnen angenehm und lieb sind - Alkohol beispielsweise, Süßigkeiten, Fleisch, ihr Auto oder Fernsehen.

"Wir wollen noch auf eine weitere Sache hinweisen, auf die man die nächsten 40 Tage oder länger verzichten kann - auf Plastiktüten", lautet der Vorschlag von Michael Molitor, dem stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes Wadern. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Christdemokraten diesen Vorstoß gemacht und dazu aufgerufen, vermehrt auf Stofftaschen umzusteigen - ein Appell, dem die Grünen wenige Wochen später folgten. Ihre Bitte an Geschäftsleute und Kunden in Wadern: Ihren Beitrag zur Reduzierung von Plastiktüten zu leisten.

"Nicht jeder, aber doch viele tragen ihre Waren in Plastiktüten nach Hause. Aus ökologischer Sicht sind Plastiktüten jedoch keine gute Wahl", meint Molitor. Für die Produktion würden wichtige Ressourcen verbraucht, auch gelangten zunehmend mehr Plastiktüten bei der Entsorgung in die Weltmeere - zum Schaden für das Ökosystem und den Menschen.

"Daher bitten wir, es sich in der nächsten Zeit beim Einkaufen genau zu überlegen, ob man seine Waren wirklich in einer Plastiktüte nach Hause tragen muss oder ob es dafür keine Alternative wie über längere Zeit nutzbare Stofftaschen gäbe", führt Molitor weiter aus. Um Plastiktüten weitestgehend aus Wadern zu verbannen, sei vor einem Jahr die Herstellung von "Wadern-Einkaufstaschen" aus Stoff angeregt worden. Diese könnten nach Vorstellung der Christdemokraten bei der Stadtverwaltung sowie in den Einzelhandelsgeschäften und Discountern in Wadern für ein kleines Entgelt angeboten werden, sagt der CDU-Mann.

Eine "Wadern-Einkaufstasche" aus Stoff wäre nach Worten Molitors nicht nur aus ökologischer wie ökonomischer Sicht sinnvoller als Plastiktüten. Damit würde jeder, der mit einer solchen Tasche Einkäufe erledige, Werbeträger der Stadt. "Die Wadern-Einkaufstaschen befinden sich aktuell noch in der Planungsphase, wir hoffen aber, bereits im nächsten Jahr die ersten Kunden damit beim Einkaufen antreffen zu können", sagt Molitor.

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Problem Plastikmüll Laut WWF besteht der Meeresmüll mittlerweile zu drei Vierteln aus Plastik. Jedes Jahr fallen nach Angaben der Organisation zehntausende Tiere dem Plastikmüll zum Opfer. Als Beispiel nennen die Tierschützer Schildkröten, die die Plastiktüten für Quallen halten. Auch vor Gefahren für den Menschen warnt WWF: Durch den Verzehr von Meerestieren können auch Plastikteilchen und die darin enthaltenen Giftstoffe wie Flammschutzmittel in den menschlichen Organismus gelangen.

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