Jetzt schlägt's 20 in der Bücherhütte

Wadern · Vor 20 Jahren eröffnete Beatrice Schmitt die Bücherhütte in Wadern. Bis heute hat sie die Entscheidung, ihre Leidenschaft für Bücher zum Beruf zu machen, nicht bereut. Der Konkurrenz durch den Online-Handel trotzt sie durch die Nähe zu den Kunden, die gute Beratung zu schätzen wissen.

 Stolz wie Oskar: Bücherhütten-Chefin Beatrice Schmitt (Mitte) präsentiert mit ihren Mitarbeiterinnen Sonja Knapp (links) und Anne Schmidt das Jubiläums-Buch. Foto: Erich Brücker

Stolz wie Oskar: Bücherhütten-Chefin Beatrice Schmitt (Mitte) präsentiert mit ihren Mitarbeiterinnen Sonja Knapp (links) und Anne Schmidt das Jubiläums-Buch. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Die Bücher sind ihre Leidenschaft. Das sieht man Beatrice Schmitt sofort an: Ihre Augen funkeln, das Lächeln weicht nicht aus ihrem Gesicht, wenn sie über Bücher spricht. Diese Leidenschaft ließ sie 1997 einen Entschluss treffen: Sie eröffnete in Wadern gegenüber der Kirche eine Buchhandlung: die Bücherhütte.

Doch wie kam es dazu? "Ich hatte während meines Studiums eine halbe Stelle in einer Institus-Bibliothek. Zur gleichen Zeit eröffnete mein Bruder Thomas in der Pfalz eine Buchhandlung", erzählt Schmitt, die in Saarbrücken Informationswissenschaft, Anglistik und Informatik studierte. "Ich half ihm in seinem Laden aus und machte die Ferienvertretung für ihn. Da merkte ich, dass mir das richtig Spaß macht." Als Thomas ihr dann erzählte, dass der Buchhändler in Wadern schließt, eröffnete sie schließlich ihr eigenes Reich - und das erfolgreich.

Heute, 20 Jahre später, gibt es die Bücherhütte noch immer. Und anlässlich des Jubiläums lädt Schmitt heute Abend Stammkunden , Freunde und Interessierte auf einen kleinen Umtrunk in ihren Laden ein. "Jetzt sind es schon 20 Jahre - genial! Ich freue mich schon auf die Feier. Da trifft man Leute, die man lange nicht gesehen hat", sagt die 51-Jährige und ergänzt: "Aber eine gewisse Anspannung ist trotzdem da. Man weiß nicht, was einen erwartet."

Das wusste sie bei der Eröffnung auch nicht, doch die Menschen in Wadern empfingen die gebürtige Erbringerin mit "offenen Armen". Trotzdem hatte sie zu Beginn Existenzängste und Zweifel. "Das war ja schon ein Sprung ins kalte Wasser, man ist sich nicht sicher, ob das was wird. Für mich war wichtig, dass ich gesehen habe, dass es bei meinem Bruder funktioniert", sagt Schmitt, die der großen Konkurrenz durch das Internet trotzt. "Wir bemühen uns extrem, eine Nähe zu unseren Kunden zu schaffen. Wir sind ein direkter Anprechpartner und versuchen alles, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen", erklärt sie ihr Geheimrezept. Eine gute, ausgiebige Recherche und Anschreiben von Verlagen gehören ebenfalls dazu. Das schätzen die Stammkunden , von denen die Bücherhütte hauptsächlich lebt.

Um gerade diesen Menschen etwas zurückzugeben, hat sich Beatrice Schmitt zum Jubiläum etwas ganz Besonderes überlegt. Sie veröffentlichte mit Autor Frank Meyer ein Buch, in dem Autoren, die einen Bezug zur Bücherhütte haben, Geschichten um diese geschrieben haben. "Jetzt schlägt's 20" heißt das kleine rote Buch, das die Stammkundschaft vor Weihnachten geschenkt bekam. "Das Buch ist perfekt angekommen. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die Mischung der 20 Geschichten macht's", erzählt die Herausgeberin.

Das 156 Seiten umfassende Buch gibt es für 8,90 Euro zu kaufen. Finanziert hat Schmitt "den Traum", den sie sich erfüllt hat, mit Teilen des Preisgelds für den Deutschen Buchhandlungspreis, den sie vergangenen Oktober erhalten hatte.

In den 20 Jahren, die Schmitt ihr Geschäft nun führt, hat sich einiges verändert. "Fast alles ist anders geworden. Die Technik ist besser geworden, was alles viel schneller und ausgefeilter macht. Außerdem sind die Leute oft besser informiert, weil sie sich vorher im Internet umschauen", sagt sie.

Dass die Bücherhütte trotz der Konkurrenz des Internets weiter besteht, zeigt ihr: "Wir haben vieles richtig gemacht. So kann es weitergehen", erklärt sie und ergänzt: "Ich mache auf jeden Fall weiter und hoffe, dass es die Bücherhütte weitere 20 Jahre gibt."

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