Botschafter für eine faire und offene Welt

Nunkirchen · „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – das BBZ Hochwald ist stolz auf diesen Titel, mit dem die Schule jetzt ausgezeichnet wurde.

 Mit rhythmischen Trommelwirbeln eröffneten die Schülerinnen und Schüler die Feier der Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Mit rhythmischen Trommelwirbeln eröffneten die Schülerinnen und Schüler die Feier der Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Tolle Auszeichnung für das Berufsbildungszentrum (BBZ) Hochwald in Nunkirchen. Im Rahmen einer Feierstunde, die von der Trommelgruppe der Schule unter der Leitung von Max Bousso mit rhythmischen Trommelwirbeln eröffnet wurde, ist der Schule der Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" vom Landeskoordinator für politische Bildung, Dr. Erik Harms-Immand verliehen worden. Die Patenschaft hatte Ministerin Anke Rehlinger übernommen. Schulleiter Christoph Lauck begrüßte neben der Patin und dem Landeskoordinator auch den Kreisbeigeordnetenr Frank Wagner, den Stadtbeigeordneten Jürgen Kreuder sowie zahlreiche Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal. Man freue sich, die dritte so ausgezeichntete Schule im Landkreis nach der Eichenlaubschule in Weiskirchen und der Graf-Anton-Schule in Wadern zu sein. Insgesamt gibt es landesweit 43 Schulen, die sich mit diesem Titel schmücken dürfen. Ulrike Gärtner stellte die unterschiedlichen Projekte der Schüler vor. Schon seit 2009 wird im Sinne des Projektes, ohne Rassismus miteinander umzugehen, an der Schule gearbeitet. Unter anderem (siehe Info) wurden Patenschaftsfeste, Schulfeiern zu unterschiedlichen Anlässen und Praktika durchgeführt, mit Flüchtlingen und mit Schülern anderer Religionen Ausflüge und Schulfahrten, auch ins Konzentrationslager Struthoff, unternommen, Zeitzeugengespräche abgehalten und vieles mehr. Sie dankte der stellvertretenden Ministerpräsidentin Anke Rehlinger für die Übernahme der Patenschaft. Rehlinger dankte den Schülern für das Engagement und die Bereitschaft, Vorbilder und Werbeträger für ein harmonisches Miteinander zu sein. Zudem sagte sie, diese Auszeichnung sei nicht nur für die Schule, sondern auch eine Auszeichnung für alle Schüler, die tagtäglich Toleranz und Respekt gegen Mitschüler zeigten.

"Habt Achtung vor der Menschenwürde", betonte die Ministerin, denn es sei sicherlich kein Makel, eine andere Kultur oder Hautfarbe zu haben, behindert oder nicht behindert oder auch andersgläubig zu sein. Keiner habe das Recht, über andere zu urteilen, sondern diese zu respektieren. Da dürfe es einfach kein Finger-Zeigen geben. "All das ist die Grundlage für ein glückliches und freundliches Miteinander", so Rehlinger, die später ganz gekonnt mit vier Schrauben das schwarz-weiße Schild an die Hauswand geschraubt hatte. "Ihr Schüler und Lehrer seid tolle Vorbilder und Werbeträger für die Idee eines fairen und guten Umgangs miteinander", gratulierte Kreisbeigeordneter Frank Wagner als Vertreter des Schulträgers, auch im Namen der Landrätin. "Ihr seid Botschafter für eine faire und offene Welt, habt euch mit eurer Unterschrift verpflichtet, aktiv gegen jede Form von Gewalt, Diskriminierung und Mobbing einzusetzen. Von daher habe ich großen Respekt vor Euch", betonte Wagner.

Auch der Landeskoordinator für politische Bildung, Dr. Erik Harms-Immand, zollte den Schülerinnen und Schülern seinen Respekt, beglückwünschte sie für ihren Mut, die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und mit ihrer Unterschrift eine Selbstverpflichtung einzugehen, die nicht alltäglich seit. Jetzt gelte es, diese Werte zu leben, nicht auszuruhen, sondern weiterzumachen und es besser machen zu wollen.

Er zeigte sich toll überrascht, von den vielen Aktionen, die in den letzten Jahren veranstaltet wurden. Von einem Projekt konnte er sich selbst überzeugen, denn Franziska Ballof, Celina Melchior und Patric Ternig, Schüler der Klasse SP 11, führten "Hand in Hand, für ein faires Miteinander" auf. Anschließend sollte sich die Patin mit einer Unterschrift auf einer der Hände verewigen.

Manuel Kläser (FOS 12) übernahm die musikalsiche Begleitung der Feier am Klavier. Die Jungen Ali Hendauri, Ahmad Suhkar, Zen Alhussein, Mohammad Hussein und Mohammad Ode Al Akari führten einen schwungvollen syrischen Tanz auf, derweil servierten die Mädchen syrisch-deutsche Snacks den Besuchern und Gäste.

Zum Thema:

Viele Projekte Am BBZ Nunkirchen wurden nachstehende Projekte in den vergangenen Jahren abgehandelt: Fest der Nationen, Internationales Kochbuch, Einrichtung von Patenschaften und Patenschaftsfesten, Kennenlernfest - Hand in Hand für ein faires Miteinander, Fahrt nach Verdun, Gemeinsames Kochen, Nikolausfeier, Betriebsbesichtigungen mit Flüchtlingen, Praktika mit Flüchtlingen, Schulkinowochen, Ausstellung "Asyl ist ein Menschenrecht" (Pro Asyl), Weimarer Kulturexpress - Mobbing und Alkohol, Workshops zum Thema Rassismus vom Netzwerk Demokratie und Courage, Sozialer Tag mit Spenden für Afrika und Rabea Lang (Bolivien), Schulfahrt zur Marienburg mit Schülern unterschiedlicher Religionen, Zeitzeugengespräche, Besuch des KZ Struthoff.

Zum Thema:

 Zusammen mit Schulleiter Christoph Lauck, dem Kreisbeigeordneten FrankWagner und Landeskoordinator Erik Harms-Immand (von links) brachte Ministerin Anke Rehlinger das Schild mit der Inschrift am Schulgebäude in Nunkirchen an. Fotos: Erich Brücker

Zusammen mit Schulleiter Christoph Lauck, dem Kreisbeigeordneten FrankWagner und Landeskoordinator Erik Harms-Immand (von links) brachte Ministerin Anke Rehlinger das Schild mit der Inschrift am Schulgebäude in Nunkirchen an. Fotos: Erich Brücker

Selbstverpflichtung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ist ein Projekt des Vereins Aktion Courage, das im Juni 1995 in Deutschland unter dem Namen "Schule ohne Rassismus" ins Leben gerufen wurde. 2001 wurde der Name des Projektes um die zweite Zeile "Schule mit Courage" ergänzt. Man wird mit dem Prädikat ausgezeichnet, wenn 70 Prozent der Schüler und Lehrer eine Selbstverpflichtung unterschreiben, um sich gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt einzusetzen. Damit übernehmen alle Verantwortung für das Klima an der Schule und dem persönlichen Umfeld. Man verpflichtet sich zum aktiven Einsatz dazu, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage durchzuführen. Es geht aber nicht nur um die Beschäftigung mit Rassismus, sondern auch um die Beschäftigung mit Diskriminierung aufgrund von Religion, sozialer Herkunft, Geschlecht, körperlicher Merkmale, politischer Weltanschauung und sexueller Orientierung. Diejenigen, die sich mit Unterschrift dazu verpflichten, wenden sich gegen alle totalitären und die Demokratie gefährdenden Ideologien.

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