Mutmaßliche Vandalen von Wadern gefasst

Wadern/Merzig · Der Kriminaldienst der Merziger Polizei hat gemeinsam mit Kollegen aus Wadern zwei Tatverdächtige ermittelt, denen rund 150 Grabschändungen und zig Sachbeschädigungen zur Last gelegt werden. Am Donnerstag schnappte die Falle für die beiden Waderner zu.

 Eines der Kreuze, die herausgerissen und verbrannt wurden. Foto: Erich Brücker

Eines der Kreuze, die herausgerissen und verbrannt wurden. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Die beiden mutmaßlichen Täter, die für die Grabschädungen und die Sachbeschädigungen in der Stadt Wadern verantwortlich sein sollen, sind seit Donnerstag ermittelt. Das teilte der Kriminaldienst der Merziger Polizei am Freitag mit. "Ein 23-Jähriger, der der Polizei bekannt ist, und seine 37-jährige Lebensgefährtin, beide aus der Stadt Wadern, waren vor einiger Zeit in den Fokus der Ermittlungen gerückt", sagte ein Polizeisprecher der SZ. Nach zahlreichen Nachforschungen und Spurenauswertungen des Merziger Kriminaldienstes in enger Kooperation mit seinen Kollegen aus Wadern schnappte die Polizeifalle jetzt zu. Die Kripobeamten gehen davon aus, dass die Beschuldigten aus reiner Zerstörungswut rund 150 Gräber auf Friedhöfen in Wadern und Noswendel geschändet haben. Mitte Februar wurden Holzkreuze aus der Verankerung gerissen, angezündet oder umgekehrt wieder eingesetzt.

Auch Sachbeschädigungen in der Waderner Innenstadt werden ihnen zur Last gelegt. Der 23-Jährige und die 37-Jährigen stehen unter Verdacht, in den vergangenen Wochen zahlreiche Autos zerkratzt und Mülltonnen angezündet zu haben. Auf das Paar warten nun ein Strafverfahren und erhebliche Schadensersatzansprüche, kündigte die Polizei an.

Bürgermeister Jochen Kuttler hat der Polizei "für ihren unermüdlichen Einsatz" gedankt. Ob die Beschädigung von Autos, die Zerstörung von Blumenschmuck oder Kanaldeckel, die aus der Verankerung gelöst wurden: "Klar erkennbar war, dass das kein spontaner Anfall von Zerstörungswut war, sondern eine Sachbeschädigung , die gezielte Planung und Umsetzung verlangte. Dafür sprechen auch die Aktionen auf den Friedhöfen in Noswendel und Wadern", sagte Kuttler.

"Dass man so weit geht und Menschen, die den Tod eines nahen Angehörigen zu verschmerzen haben, noch zusätzliches Leid auf die Schultern lädt, macht mich noch immer fassungslos." Daher freue er sich über den Ermittlungserfolg der Polizei Wadern und des Kriminaldienstes Merzig und dass die mutmaßlichen Übeltäter nun dingfest gemacht werden konnten. "Abgesehen vom erheblichen materiellen Schaden, der angerichtet wurde, haben wir auch eine steigende Verunsicherung der Bevölkerung angesichts der wiederholten Vandalismusfälle festgestellt. Die Menschen hatten schlicht und ergreifend Angst, was als nächstes geschehen werde", sagt Kuttler: Er ist sich sicher, dass viele Bürger angesichts des Ermittlungserfolgs wieder ruhiger schlafen können.

Für ihn ist der Erfolg der Nachforschungen der Polizei ein Zeichen dafür, wie wichtig die Präsenz der Polizei in Wadern ist: "Hier musste man die Verhältnisse vor Ort genau kennen, um die richtigen Querverbindungen auszumachen und die notwendigen Schlüsse ziehen zu können", betonte er. "Mit einem mobilen Streifenkommando wäre das wohl kaum zu machen gewesen."

Vollständige Entwarnung will er trotz des Ermittlungserfolgs nicht geben: "Es wird immer unbelehrbare Menschen geben, die sich nicht darum scheren, dass sie fremdes Eigentum beschädigen oder ihren Mitmenschen psychisches Leid zufügen. Nicht nur die Polizei , sondern alle Bürger möchte ich auffordern, die Augen offen zu halten, was um sie herum passiert." Wegschauen helfe niemanden weiter.

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