Letzte Schicht für den Metzger

Noswendel · Über Jahre war die Metzgerei in Noswendel Versorger und Lieferant von Fleisch und Wurst und ein Treffpunkt. Da Metzgermeister Manfred Finkler keinen Nachfolger fand, hat er seinen Laden dicht gemacht.

 Eine letzte Schicht in ihrer Metzgerei hatten Fleischermeister Manfred Finkler (Mitte), seine Ehefrau Andrea (l.) und die treue Seele Sigrid Simmet an Silvester.

Eine letzte Schicht in ihrer Metzgerei hatten Fleischermeister Manfred Finkler (Mitte), seine Ehefrau Andrea (l.) und die treue Seele Sigrid Simmet an Silvester.

Foto: Erich Brücker

Mit dem Jahreswechsel ist im Waderner Stadtteil am See eine Ära zu Ende gegangen. An Silvester hat Fleischermeister Manfred Finkler seine Metzgerei geschlossen. Grund für das Aus des Betriebes: Finkler fand keinen Nachfolger So machte der Handwerker nach 40 Jahren aus Altersgründen seinen Laden dicht und ging in den Ruhestand .

Manfred Finkler hatte die Metzgerei 1988 von seinem Vater Eduard für die weiteren 28 Jahre übernommen. Finkler Senior, der 1952 die Meisterprüfung absolvierte, hatte die Metzgerei mit Geschäft 1960 in Noswendel gegründet. Sohn Manfred erlernte 1967 im elterlichen Fleischergeschäft das Handwerk und schloss es drei Jahre später mit dem Gesellenbrief ab. Es folgten zwei auswärtige Jahre in der Metzgerei Schmitt in Nunkirchen.

1974 erwarb der heute 63-Jährige in der Fachschule für das Fleischerhandwerk in Heidelberg den Meisterbrief, um anschließend vier Metzgerlehrlingen das Handwerk beizubringen. Dazu hat er fünf Fleischerfachverkäuferinnen ausgebildet. Von diesen Verkäuferinnen hat Sigrid Simmet ihrem Ausbildungsbetrieb über viele Jahre, bis auf kurze Unterbrechungen, bis heute die Treue gehalten und einen wesentlichen Beitrag zum Geschäftserfolg geleistet. "Dafür gebührt ihr ein besonderes Lob und besten Dank", sagten ihr Arbeitgeber und Ehefrau Andrea bei der letzten Schicht an Silvester , bei der ein Umtrunk nicht fehlte.

Ständchen zum Abschied

Mit den Finklers stießen Ortsvorsteher Rudi Hero, Hermann Leidinger, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, die Kameraden der Feuerwehr sowie der Männergesangverein mit Dirigent Edgar Schuster an. "Heute macht nicht nur ein Geschäftsbetrieb seinen Laden dicht, sondern mit der Metzgerei in der zweiten Generation geht eine beliebte Institution im Ort verloren. Das Team des Geschäftes war nicht nur Versorger und Lieferant von täglichem Fleisch und Wurst, auch Treffpunkt für viele Mitbürger, ein Ort der Kommunikation und des Wiedersehens. Zudem verliert unser Ort an Infrastruktur", überbrachte der Ortsvorsteher die Grüße der Bevölkerung zum Abschied und überreichte ein eben solches Geschenk.

Viel zu verdanken hatte der Heimat- und Verkehrsverein dem Metzgermeister im Ruhestand , hatte dieser doch die Wutz am Grill für das alljährlich stattfindende traditionelle Schlachtfest kreiert. "Wir danken Finkler für eine tolle Mitgliedschaft und eine sehr gute Zusammenarbeit", betonte Leidinger. Jetzt müsse man erfinderisch werden.

Stimmungsvolle Lieder der Sangesbrüder versüßten dem Ehepaar Finkler und ihrer Mitarbeiterin Sigrid Simmet den Abschied.

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