Schüler warten vergebens auf Bus

Oberleuken · Auch Markus Thelen ist erbost. In den drei Jahren, in denen sein Sohn in Oberleuken in den Bus einsteigt, um zur Schule nach Merzig zu fahren, gibt es laut Thelen immer wieder Ärger mit dem Bus-Unternehmen.

 Nicht immer kommt der Schulbus. Foto: Philipp

Nicht immer kommt der Schulbus. Foto: Philipp

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Mit zig Bitten und Beschwerden hat sich Markus Thelen an den Saarländischen Verkehrsverbund, den SaarVV, gewandt - ohne Erfolg. In den drei Jahren, in denen sein Sohn in Oberleuken in den Bus steigt, um zur Schule nach Merzig zu fahren, gibt nach Worten von Thelen immer wieder Ärger mit dem Unternehmen, einer Tochter der Deutschen Bahn. Was den Vater fuchst: "Meistens mussten mein Sohn und weitere Kinder 25 Minuten im Bus der Linie 210 stehen - zudem Autobahnfahrten mit nicht erlaubter Geschwindigkeit über 60 Stundenkilometer", berichtet er der SZ. Gesuche und Forderungen, auf dieser Strecke einen zweiten oder einen größeren Bus einzusetzen, blieben nach seinen Worten erfolglos. Thelen: "Seit Anfang diesen Schuljahres war der Bus meistens so überfüllt, dass selbst die offizielle Anzahl der Stehplätze nicht mehr ausreichte." Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien schien das Problem gelöst - für einige Tage. "Am 4. Januar und 5. Januar wurde ein zusätzlicher Bus, die Linie 207, eingesetzt, der eine Minute früher als die Linie 210 in Oberleuken losfuhr", berichtet der Vater. "Die Linie 207 startet um 6.48 Uhr ab Oberleuken , die Linie 210 um 6.49 Uhr."

Doch die Oberleuker hatten sich zu früh gefreut. Am 6. Januar sei er nicht gefahren - "unangekündigt", wie Thelen sagt. Die zwölf Kinder aus Oberleuken wollten die Linie 210 nehmen. Doch der Busfahrer habe sie nicht einsteigen lassen. Die Begründung: Sein Bus sei voll, die Kinder sollten die Linie 207 nehmen, der Bus sollte vor der Linie 210 abfahren. "Die zwölf Oberleuker Kinder mussten an diesem Tag von ihren Eltern zur Schule gefahren werden. Am 7. Januar fuhr der 207er-Bus erneut nicht, die Kinder durften aber mit dem 210er-Bus mitfahren. Am 8. Januar konnten die Schüler wieder in den Bus 207 einsteigen."

Auf Anfrage bei der Deutschen Bahn hieß es: "Es gibt keine Sitzplatzgarantie, daher kann es passieren, dass Fahrgäste auch stehen müssen." Mit einer Einschränkung, wie ein Sprecher der Bahn einräumt: "Sobald Personen im Fahrzeug stehen, darf der Bus nur 60 Stundenkilometer auf der Autobahn fahren." Verspätung vermutet Pressesprecher als Grund, warum die Linie 207 am 6. Januar nicht gefahren ist. "Die Linie 207 fährt und ist im Fahrplan hinterlegt. Einer unser Verkehrsmanager war bereits zur Prüfung, da auch eine entsprechende Beschwerde bei uns eingegangen ist", heißt es auf SZ-Anfrage. Zu der Frage, dass der Busfahrer den Kindern den Einstieg in die Linie 210 verwehrt habe, heißt es: "Es obliegt dem Fahrer zu entscheiden, ob der Bus voll ist oder nicht. Er hat Hausrecht. Hat er Bedenken, dass die Sicherheit der Fahrgäste nicht vollumfänglich gewährleistet ist, kann er entscheiden, dass weitere Fahrgäste nicht mitgenommen werden." Die Beförderung sei vom Fahrgast-Aufkommen abhängig. Eine Beförderungspflicht bestehe im Rahmen der Kapazitäten. "Insbesondere nach den Ferien ist das Aufkommen sehr groß. Deshalb passen unsere Verkehrsplaner die zur Verfügung gestellten Kapazitäten dem Bedarf stets an."

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