Jost: PETA indoktriniert Kinder

Orscholz · Die Organisation PETA hatte die Angel-Arbeitsgemeinschaft an der Gemeinschaftsschule Mettlach-Orscholz kritisiert und das Aus für dieses Angebot gefordert. Dies weist der Umweltminister in scharfer Form zurück: PETA betreibe ideolgische Bevormundung.

"PETA sollte aufhören, aus einer falsch verstandenen Tierliebe heraus Kinder zu indoktrinieren", kommentiert Umweltminister Reinhold Jost die Forderung der Tierrechtsorganisation, die Angel-Arbeitsgemeinschaft an der Gesamtschule Mettlach-Orscholz fallen zu lassen. Ideologische Bevormundung ist nach Ansicht von Jost mit Blick auf den Nachwuchs fehl am Platz. "Die Schüler, Lehrer und natürlich die Angler im Saarland brauchen hier keine Belehrungen von selbst erklärten Weltverbesserern."

Der Umweltminister weiter: "Den PETA-Aktivisten ist bisher offenbar entgangen, dass sich unsere Angler für den Erhalt, den Schutz und die Pflege der heimischen Flora und Fauna und der Gewässerlandschaften einsetzen." Es geht nach Bekunden von Jost in der Fischerei eben nicht nur um das Fangen und Töten von Fischen. "Es geht zum Beispiel auch um die Wiederansiedlung ausgestorbener Fischarten, für die sich die Angler einsetzen." Hinweise auf Tierschutz und Naturschutz können nach seiner Ansicht also keine Argumente gegen das Angeln sein.

"Mein Haus hat erst vor wenigen Monaten über eine Novellierung des Fischereigesetzes gerade den Tierschutz in der Fischerei gestärkt. Im Schulterschluss mit dem Fischereiverband Saar haben wir das Gebot der waidgerechten Fischerei unter Beachtung der tierschutzrechtlichen Vorschriften im Grundsatzparagrafen des Fischereigesetzes verankert. Angelmethoden, die als nicht tierschutzgerecht gelten, etwa das Trophäenangeln, wurden verboten", schreibt Jost der Organisation ins Stammbuch.

Und fährt fort: "Ich finde es schön, dass den Schülern in Orscholz über den praktischen Erwerb des Angelscheins so viel Naturwissen vermittelt wird. Das Sensibilisieren gerade des Nachwuchses für das Tierwohl und den Tierschutz liegt auch mir sehr am Herzen. Wir engagieren uns auf diesem Feld durch die Förderung von Projekten oder etwa die Ausschreibung des Jugend-Tierschutzpreises."

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Kritik an PETA kommt auch von Angelika Hießreich-Peter, Landtagskandidatin der FDP aus Mettlach: Sie bezeichnete die Kritik der Organisation an der Angel-AG als "ideologischen Unsinn". Und weiter: "PETA möchte offenbar die Entfremdung der Menschen von der Natur weiter vorantreiben, damit ihnen in ein paar Jahren niemand mehr etwas fachlich Fundiertes entgegen halten kann." Davon abgesehen sei der Angelsport von jeher ein Hobby, das Kinder begeistere und ihr Wissen um natürliche und biologische Zusammenhänge erheblich erweitere. cbe

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