Ein Mahnmal für den Frieden

Orscholz · Rund 1100 Meter ist die Höckerlinie, Bestandteil der ehemaligen Panzersperre bei Orscholz, lang, die Gisela Ternig mit Helfern begehbar gemacht hat. Ministerin Anke Rehlinger weihte den Weg am Freitag ein.

 Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (Zweite von links) weihte am Freitag den Höckerlinien-Themenwanderweg bei Orscholz ein. Foto: Rolf Ruppenthal

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (Zweite von links) weihte am Freitag den Höckerlinien-Themenwanderweg bei Orscholz ein. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Bundesweit einzigartig ist die knapp 1100 Meter lange Höckerlinie bei Orscholz . Auf Initiative des früheren Ortsvorstehers Hermann Kiefer haben Gisela Ternes und rund ein Dutzend engagierter Helfer der Cloef-Touristik die ehemalige Panzersperre des Orscholzer Riegels und des Westwalls in einen gut begehbaren Premium-Spazierweg und damit in ein beeindruckendes Mahnmal für den Frieden umgestaltet.

Im Laufe des kommenden Jahres sollen gesprengte Bunker und mehrere hundert Meter ehemalige Schützengräben mit einbezogen und so zu einem auch touristisch hochinteressanten Themenwanderweg zusammengefasst werden.

Als symptomatisch und beispielgebend werteten Hermann Kiefer und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger , im Saarland auch für den Tourismus zuständig, das Datum der Einweihung. Am 11. November 1918 war der Erste Weltkrieg beendet worden, für den ehemaligen Ortsvorsteher und Ministerin ein ideales Datum, um diese in den Jahren 1938 bis 40, also im Zweiten Weltkrieg, als Panzersperre gebaute Höckerlinie nun zum Mahnmal für den Frieden umzufunktionieren.

Zusammen mit den Bauwerken der Maginot-Linie auf lothringischer Seite sowie den Westwall-Bunkern in der näheren und weiteren Umgebung stellten sie steinerne Zeugen einer schrecklichen Zeit dar, betonten Hermann Kiefer und Anke Rehlinger . Die beiden unterschiedlichen Perspektiven aus französischer und deutscher Sicht machten die Geschichte in beeindruckender Weise sichtbar.

Dank an die Helfer

Als besonders erfreulich und beispielhaft wertete Anke Rehlinger das Zusammenwachsen der Grenzen früherer Kriegsgegner zu einer untrennbaren Schweißnaht für ein gemeinsames Miteinander in Europa.

Hermann Kiefer dankte stellvertretend für alle Helfer Gisela Ternes, ihrem Mann Wolfgang sowie Roman Bösen und Gerd Lembke mit einem Orscholzer Taler für den engagierten Einsatz bei der Realisierung dieses in seiner Art einzigartigen Themenwanderweges. In diesem Zusammenhang sprach Kiefer von dem Zwei-Pfade-Jahr für Orscholz . Wie beim 4,6-Millionen-Euro-Projekt Baumwipfelpfad mit seinem imposanten Aussichtsturm, laut Anke Rehlinger ein Leuchtturmprojekt für das Saarland, sei es Gisela Ternes mit rund einem Dutzend Helfer gelungenen, mit einer dagegen kleinen Summe in Höhe von 4000 Euro, aber immensem Einsatz und Engagement ein touristisch gleichermaßen attraktives Kleinod zu schaffen.

Auch der neue Mettlacher Bürgermeister Daniel Kiefer würdigte in seiner Ansprache ebenfalls die beispielhafte Leistung von Gisela Ternes und ihren Mitstreitern.

Mit diesem Themenwanderweg Höckerlinie sei es in vorbildhafter Weise gelungen, ein weiteres touristisches Highlight für Mettlach und Orscholz zu schaffen.

Bis zum kommenden Frühjahr soll nun noch eine hinweisende und erläuternde Beschilderung folgen, wie Saarschleifenland-Touristik-Geschäftsführer Peter Klein versicherte. Die Texte in deutscher, französischer und englischer Sprache hat der Orscholz-Chronist Dr. Albert Enderlein bereits verfasst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort