Nicht ad acta: Schießsportzentrum

Nohn · Gerüchte, dass das Internationale Jagd- und Schießsportzentrum Scheuerhof nicht realisiert werde, verweist Investor Robert Kunz ins Reich der Märchen. Änderungen sollen aber in den Plan eingebaut werden.

Die Investoren halten an dem Internationalen Jagd- und Schießsportzentrum Scheuerhof fest. Das bestätigte Robert Kunz auf Nachfrage der SZ-Lokalredaktion Merzig-Wadern. Nach seinen Worten sollen in ein bis zwei Wochen alle Änderungen in den Plan eingearbeitet sein. Er hatte mit Partnern aus dem Landkreis und dem mittlerweile verstorbenen Hans Jörg Dillinger die Idee entwickelt, auf der brach liegenden Fläche einen Themenpark zu Jagd, Tourismus, Schießsport und Waffentechnik zu errichten. Gerüchte, dass das Projekt nicht realisiert werden soll, verweist er ins Reich der Märchen . Er gibt nach seinen Worten das Projekt nicht auf, an dem er so hart gearbeitet hat. Mehr wollte er dazu nicht sagen.

Bereits im Juli hatte der Saarbrücker Rechtsanwalt Martin Schmitt , Geschäftsführer der Diana-Touristik, gegenüber der SZ bestätigt, dass das Projekt durchgezogen werde. Damals ging er von einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Euro aus. Ein paar Dinge hat er nach seinen Worten jedoch verändert. So soll es statt des bisher Vier-Sterne-Hotels nur ein Drei-Sterne-Hotel geben. "Der Bedarf besteht nicht. Das Hotel wird damit für alle Besucher des Sportzentrums und Touristen interessant und einfacher zu bezahlen. Falls besonders hochwertige Hotelanlagen gewünscht werden, sind in unmittelbarer Nähe ausreichend Kapazitäten vorhanden", nannte der Nachfolger von Hans-Jörg Dillinger, der Anfang des Jahres verstorben war, als Grund.

Auch der Hubschrauber-Landeplatz ist laut Schmitt ersatzlos gestrichen worden. "So viele Hubschrauber erwarten wir nicht - diese können gegebenenfalls auf den nahe gelegenen Verkehrsflughäfen landen. Den Zubringerdienst bekommen wir dann organisiert", kommentierte er den Verzicht. Abgespeckt wird nach Schmitts Worten weiter nicht, insbesondere die große Schießanlage werde gebaut.

Seit 2008 laufen die Planungen für ein "europäisches Innovationszentrum für Jagd und Umwelt", wie der Arbeitstitel für das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Lungenklinik Scheuerhof damals hieß. Dagegen formierte sich Widerstand in der Bevölkerung. Ihre Befürchtung: unzumutbarer Lärm. Der Streit ging bis vor das Oberverwaltungsgericht (OVG). Anfang Juli dieses Jahres kamen die Richter zu dem Schluss: Das Jagd- und Schießsportzentrum Scheuerhof ist zulässig. Damit bestätigen die Richter das Urteil des Verfassungsgerichtes vom August vergangenen Jahres. "Eine unzumutbare Lärmbelästigung ist nicht zu erwarten", lautete der Richterspruch damals. Die Klage von zwei Nohnern wurde abgelehnt. Einer der beiden Kläger ging einen Schritt weiter, rief das Oberwaltungsgericht an und wollte dagegen Berufung einlegen. Doch seine Anfechtungsklage wurde zurückgewiesen. "Damit ist die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Anlage bestandskräftig geworden", hieß es in der Pressemitteilung vom Juli weiter.

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