„Baubeginn ist in wenigen Wochen“

Nohn · Wie geht es weiter mit dem 35-Millionen-Projekt bei Nohn? Die SZ hat bei dem neuen Geschäftsführer der Diana-Touristik, Rechtsanwalt Martin Schmitt aus Saarbrücken, nachgefragt.

 Auf dem Gelände des Scheuerhofs bei Nohn sollen bald die Baumaschinen anrollen. Foto: R. Ruppenthal

Auf dem Gelände des Scheuerhofs bei Nohn sollen bald die Baumaschinen anrollen. Foto: R. Ruppenthal

Foto: R. Ruppenthal

Er will an dem 35-Millinen-Projekt festhalten und dafür sorgen, dass bald die Bagger rollen und Bautrupps das Internationalen Jagd- und Schießsportzentrums Scheuerhof errichten. Der Saarbrücker Rechtsanwalt Martin Schmitt ist Geschäftsführer der Diana-Touristik. Er ist Nachfolger von Hans Jörg Dillinger, der Anfang dieses Jahres verstorben ist. "Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Hans Jörg Dillinger von mir begleitet - auch mit all den Problemen, die von dritter Seite verursacht wurden", sagt der 55-Jährige auf SZ-Anfrage.

Klage abgelehnt

So vertrat er unter anderem die Interessen von Dillinger vor dem Verwaltungsgericht Saarlouis im August vergangenen Jahres. Damals hatten die Richter die Klage von zwei Nohnern, die unzumutbare Lärmbelästigung befürchten, abgelehnt. "Das Schießsportzentrum Scheuerhof ist zulässig", so lautete das Urteil. Es wurde jetzt vom Oberverwaltungsgericht bestätigt. "Ich kannte also sowohl das Vorhaben als auch die handelnden Personen - das hat die Entscheidung sicherlich positiv beeinflusst", begründet Schmitt sein Ja zum Amt des Geschäftsführers.

Ein paar Dinge hat er jedoch verändert. So soll es statt des bisher Vier-Sterne-Hotels nur ein Drei-Sterne-Hotel geben. Und auch auf den Hubschrauber-Landeplatz will Schmitt verzichten.

Welches war Ihre erste Amtshandlung?

Martin Schmitt : Natürlich die Sichtung aller Geschäftsvorlagen und die Kontaktaufnahme mit den verantwortlichen Personen, insbesondere den Parteien und der Gemeinde.

Werden Sie an dem 35-Millionen-Projekt festhalten?

Schmitt: Ja, allerdings war die Finanzierung intensiv zu überprüfen.

Wird abgespeckt?

Schmitt: Es wird nicht abgespeckt, insbesondere die große Schießanlage wird gebaut. Die Finanzierung wurde auf den Prüfstand gestellt. Heute kann das ganze Projekt gegenüber allen Beteiligten, insbesondere Banken und Investoren, solide dargestellt werden.

Warum soll aus dem Vier-Sterne-Hotel ein Drei-Sterne-Hotel werden?

Schmitt: Der Bedarf besteht nicht. Das Hotel wird damit für alle Besucher des Sportzentrums und Touristen interessant und einfacher zu bezahlen. Falls besonders hochwertige Hotelanlagen gewünscht werden, sind in unmittelbarer Nähe ausreichend Kapazitäten vorhanden.

Was soll noch wegfallen?

Schmitt: Der Hubschrauberlandeplatz.

Warum?

Schmitt: So viele Hubschrauber erwarten wir nicht - diese können gegebenenfalls auf den nahe gelegenen Verkehrsflughäfen landen. Den Zubringerdienst bekommen wir dann organisiert.

Welche Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Plan sind noch vorgesehen?

Schmitt: Alle Komponenten des Vorhabens werden realisiert - allerdings wird das Brauhaus in das Hotel baulich integriert.

Haben Sie schon einen Zeitplan, wann die ersten Bagger rollen sollen?

Schmitt: Wir sind fast soweit - der Baubeginn der eigentlichen Sportanlage wird jedenfalls in wenigen Wochen sein.

Stemmen Sie das Projekt alleine oder haben Unterstützung von Partnern?

Schmitt: Solch eine Maßnahme kann man nicht alleine realisieren, selbstverständlich haben wir Unterstützung aus allen Bereichen.

Wie heißen die Partner?

Schmitt: Geschäftsführer der eigentlichen Sportanlage ist Michael Vogel, ein ganz erfahrener Spezialist im Schießsport aus Östringen (einer Stadt im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg). Und die

Gastronomie wird verantwortlich betrieben von Michael Frommholz, der sehr erfolgreich das Saarfürst-Brauhaus am Yachthafen in Merzig betreibt. Sind in dem Bauschutt, der am Scheuerhof abgeladen worden ist, gefährliche Stoffe? Eine Frage, die Joachim Badelt von den Freien Bürgern Mettlach umtreibt. In einem Brief an Mettlachs Bürgermeister Carsten Wiemann bringt er seine Sorge zum Ausdruck. "Da ich davon ausgehe, dass solche Ablagerungen an dieser Stelle nicht zulässig sind, bitte ich Sie, umgehend tätig zu werden", heißt es in dem Schreiben, das der SZ vorliegt. Dabei ist es nach seiner Darstellung auch von Interesse, ob der Bauschutt mit Wissen und oder Billigung des Grundstückeigentümers abgekippt wurde. Zudem bittet er den Verwaltungschef, prüfen zu lassen, ob auf dem Scheuerhof auch Stoffe darunter sind, die die nahegelegene Wasserschutz-Zone gefährden könnten. Badelt: "Mir wurde gesagt, dass der Bauschutt dort schon längere Zeit liegt." Zudem teilte er in dem Schreiben mit, dass er das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) über diese Ablagerung informiert habe. "Wir haben ein Ordnungswidrigkeitverfahren eingeleitet", sagte Carsten Wiemann auf SZ-Anfrage. Auch habe man den Eigentümer aufgefordert, dafür zu sorgen, dass solche Ablagerungen auf dem Terrain zu unterbinden.

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