Feste sind der Höhepunkt im Dorfleben

Bethingen · Bethingen zählt zwar „nur“ 230 Einwohner, kann dafür aber mit vielen Vorzügen punkten, findet Eduard Tritz, der hier seit 40 Jahren zuhause ist. Neben dem regen Vereinsleben freut er sich auch über die Ruhe und saubere Luft – „wie im Schwarzwald“.

 Eduard Tritz ist seit vielen Jahren vielseitig tätig im lebens- und liebenswerten Bethingen. Foto: Erich Brücker

Eduard Tritz ist seit vielen Jahren vielseitig tätig im lebens- und liebenswerten Bethingen. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Die Liebe zu seiner Ehefrau Agnes hat Eduard Tritz vor rund 40 Jahren vom Mettlacher Ortsteil Tünsdorf in das kleine, heute rund 230 Einwohner zählende Bethingen (nur Dreisbach mit 150 Einwohnern ist kleiner in der Gemeinde) verschlagen. Bereut hat er diesen Wohnortwechsel keineswegs, hat in dem kleinen, aber feinen und gemütlichen Dorf, wie er sagt, bis auf seine Arbeit beim Landkreis in Merzig, wo er seinen Lebensunterhalt als Hausmeister verdient, alles, was er zum Leben braucht. Vier Kinder hat er zusammen mit seiner Ehefrau groß gezogen, ist stolzer Opa von vier Enkelkindern.

"In unserem Dorf wird die Nachbarschaftshilfe sehr groß geschrieben. Es hat trotz seiner wenigen Einwohner ein tolles Vereinsleben. Kein Durchgangsverkehr stört, und die saubere Luft lässt uns leben wie im Schwarzwald", zählt er die Vorzüge seines Heimatortes auf. Einige Sehenswürdigkeiten wie Odilienkapelle, Alter Römerstein sowie Wanderwege mit Aussichtspunkt Buschheck hat der Ort ebenfalls zu bieten. Wo andere zum Urlaub hinfahren, liegt für ihn quasi vor der Haustür.

Am intakten Vereinsleben, das von der Feuerwehr, einem Musikverein und Jugendclub sowie dem Förderverein Bethingen bestimmt wird, hat Tritz aber auch einen nicht unwesentlichen Anteil.

Kaum in den Ort gezogen, hatte er sich bei der Feuerwehr angemeldet, war dort eine Amtszeit stellvertretender und zwei Perioden Löschbezirksführer, bis er das Amt des Gemeindewehrführers von Mettlach für 13 Jahre übernommen hatte. Dieses hat er vor zwei Jahren in jüngere Hände übergeben, gehört jetzt in seinem Löschbezirk, der mit 16 Floriansjüngern und einer Jugendwehr noch gut aufgestellt ist, der Altersabteilung an.

"Die Feuerwehrfeste, besonders das am 1. Mai, bei dem es die ersten Schwenker im Ort gibt, sind tolle Veranstaltungen", stellt er den seinen Kameraden ein gutes Zeugnis aus. Ein Anziehungspunkt und nicht mehr aus dem Dorf sowie der Region wegzudenken ist der mittlerweile äußerst bekannte Fastnachtsumzug, der sich am Fastnachtdienstag vor bis zu 2000 Zuschauern durch die Straßen des Ortes schlängelt.

Und wie kam es dazu? Nachdem die Frauengemeinschaft, die sich inzwischen leider aufgelöst hat, angekündigt hatte, ihren kleinen Fastnachtsumzug am Fastnachtdienstag nicht mehr durchzuführen, waren Tritz und andere der Meinung, diesen Brauch fortsetzen zu müssen. Zusammen mit Veronika Ernst, Ralf Uder und Rüdiger Schramm hatte sich Tritz bei den Vereinen im Ort ein Startkapital von 3000 Euro geliehen.

Damit habe man den ersten Fastnachtsumzug ins Leben gerufen, der sich auf Anhieb einen Namen gemacht hat und Auslöser war, den Förderverein Bethingen zu gründen. Dieser organisiert nunmehr auch den Martinsumzug.

Tritz ist aber auch politisch ehrenamtlich tätig. Seit der jüngsten Kommunalwahl ist er sowohl im Orts- als auch im Gemeinderat für die Freie Bürger Mettlach (FBM) vertreten. Im geplanten Baumwipfelpfad sieht er eine weitere Touristenattraktion. Dieser verschandele nicht die schöne Gegend, sagt er. Er habe dafür gestimmt. Auch die Windräder auf dem Kewelsberg sind für Tritz nicht störend, da von Bethingen nicht einsehbar. Wohl aber hat er zwei Seelen in der Brust, wenn es um die geplante neue Schießanlage im ehemaligen Lungensanatorium Nohn geht. "Mehr Verkehr durch den Ort wird es wohl geben, wohl auch Schießlärm. Andererseits werden Arbeitsplätze geschaffen", lautet sein Kommentar.

Motorradfahren , auch das Organisieren von Touren hat sich Tritz auf die Fahne geschrieben, dazu wandert er gerne durch die schöne heimische Gegend, macht auch Fahrradtouren. "Ich bin schon mal bis nach Köln zu meiner Tochter geradelt", erinnert er sich. Auch dem Fußball ist er zugetan. Beim FSV Hilbringen ist er schon einige Jahre Mannschaftsbetreuer für die aktiven Mannschaften. Durch Sohn Matthias ist diese Verbindung zustande gekommen, den er früher in der Jugend dorthin fahren musste.

Doch damit nicht genug der Freizeitbeschäftigungen, drei Kamerunschafe gilt es tagtäglich zu versorgen. "Sie ersetzen zwar keinen Rasenmäher , passen aber ins heimische, ländliche, lebens- und liebenswerte Bild", schmuzelt Tritz abschließend im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.

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