Kindertagesstätte St. Marien Verteilung der Kosten verzögert Baumaßnahme

Merzig · Das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt der Kindertagesstätte St. Marien in Brotdorf kommt nicht in die Gänge. Bürgermeister Hoffeld nennt als Grund die ungeklärte Frage nach der Verteilung der Baukosten.

 Soll schon seit längerer Zeit saniert und erweitert werden: die Kita in Brotdorf.

Soll schon seit längerer Zeit saniert und erweitert werden: die Kita in Brotdorf.

Foto: Rolf Ruppenthal

Die Heizung ist veraltet, das Dach muss erneuert werden, die Räume haben einen maroden Charme:Das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt der Kindertagesstätte St. Marien in Brotdorf beschäftigt das Land, den Kreis, die Stadt Merzig und die Rendantur Merzig des Bistums Trier, die die Kirchengemeinde als Bauträger vertritt, bereits seit mehreren Jahren - getan hat sich bis heute aber noch nichts.

Grund für die Verzögerung der Baumaßnahmen ist nach Aussagen des Merziger Bürgermeisters Marcus Hoffeld (CDU ) und des Leiters des Amtes für Soziales, Bildung und Sport, Christian Wurzer, die noch ungeklärte Frage nach der Verteilung der Baukosten . Nach Angaben des Bistums Trier sollte der Umbau - Stand 2012 - 940 500 Euro kosten.

"Wir haben die vorgelegten Zahlen überprüft und einen Betrag von 1,6 Millionen Euro errechnet", teilt Bürgermeister Hoffeld auf SZ-Anfrage mit. Diese drastische Anhebung der Kosten ergebe sich aus der Umsetzung neuer gesetzlicher Auflagen, so die bischöfliche Pressestelle Trier, wie beispielsweise für den Brandschutz, der in der alten Vorplanung von 2012 noch nicht berücksichtigt worden sei. Außerdem seien durch "Marderbefall erhebliche Schäden in der Isolierung entstanden, die eine komplett neue Isolierung des Daches erforderlich machen", informierte die bischöfliche Pressestelle auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung.

Rund 35 000 Euro wurden bisher in die Planungsleistungen investiert. Ein Antrag der Rendantur Merzig , wonach die Stadt Merzig 70 Prozent der bisherigen Planungskosten übernehmen sollte, wurde in einer öffentlichen Sitzung des Stadtrats abgelehnt. Das Bistum wende sich mit seinen Forderungen an das "schwächste Glied", so Wurzer.

Wichtig sei für die Stadt, dass die Planung gründlich und die Kosten klar aufgeteilt seien. Das Risiko, dass die Baukosten mehr als die geplanten 1,6 Millionen Euro betragen könnten, sei allein nicht zu stämmen. Eine nachträgliche Bezuschussung durch das Land sei nicht möglich.

Würde das Projekt scheitern, müssten zumindest die bereits vorgehaltenen Krippenplätze wieder abgeschafft werden. Darüber hinaus wäre die Betriebserlaubnis für die gesamte Einrichtung gefährdet. Im schlimmsten Fall müsste die Einrichtung geschlossen werden. Dem Bistum sei aber daran gelegen, das Projekt zu einer für alle zufriedenstellenden Lösung zu führen. Und auch die Stadt will eine Schließung der Kindertagesstätte dringlichst vermeiden: "Wir wollen so schnell wie möglich zu Potte kommen", so Bürgermeister Hoffeld. Er hoffe, dass der Bauauftrag im Frühjahr in Arbeit gegeben werden könne.

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