Merzig-Hilbringen: Das Nervenkostüm ist so dünn wie der Kader

Merzig · Die prekäre Lage des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen macht Trainer Marcus Simowski zu schaffen. Vor dem Spiel beim Tabellenachten TV Mülheim (Sonntag, 17 Uhr) rangiert sein Team nach wie vor auf einem Abstiegsplatz. Das enttäuschende 25:25 im Kellerduell gegen Nieder-Olm verschlechterte Simowskis ohnehin getrübte Stimmung zusätzlich. "Vielleicht erreiche ich einige Spieler nicht mehr, und die Worte kommen nicht bei ihnen an", sinniert er. Der Druck sei ein Problem. "Wenn du auf dünnem Eis stehst, brichst du leichter ein", sagt er.

Mit dem Druck des Gewinnen-Müssens könne nicht jeder umgehen, meint auch Jens Peter Schlingmann. "Wenn man so spielt, hat man in dieser Liga nichts zu suchen", kommentierte der HSV-Vorsitzende die jüngste Heimvorstellung. Die körperliche Überbelastung sei ein weiterer Knackpunkt, klagt Simowski. Der kleine Kader kämpft am Limit - mit gravierenden Folgen. Beispiel Norbert Petö. Der Torjäger kann sich kaum erholen. Bereits in der vergangenen Saison zog er sich einen Muskelfaserriss an der Wade zu und fiel länger aus. Jetzt ist die alte Verletzung wieder da. "Einsatz fraglich. Wenn er spielt, fehlt er im Training. Ein Dilemma", seufzt Simowski.

Dünn wie der Kader sind derzeit auch die Nervenkostüme. Die Tagesform variiert extrem. "Mal spielen die Jungs stark wie bei Spitzenreiter Dansenberg. Dann gibt es Spiele, wo wenig geht. Ich weiß nie, was mich erwartet", sagt Simowski und hofft am Sonntag auf eine positive Überraschung. "13:23 - das Hinspiel-Ergebnis sollte Motivation genug sein."

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