Die Arbeit des Parlaments soll transparenter werden

Merzig · Wie sieht der Arbeitsalltag im Bundestag aus? Darüber informieren 21 Schautafeln im Eingangsbereich des Rathauses. An einem Computer mit Touchscreen können die Besucher ihr Wissen über den Bundestag testen.

 Ausstellungseröffnung im Merziger Rathaus (von links): Stefan Krutten, Marcus Hoffeld, Markus Tressel, Hedi Groß und Klaus-Ulrich Heukamp. Foto: Stadt Merzig

Ausstellungseröffnung im Merziger Rathaus (von links): Stefan Krutten, Marcus Hoffeld, Markus Tressel, Hedi Groß und Klaus-Ulrich Heukamp. Foto: Stadt Merzig

Foto: Stadt Merzig

Wir leben in einem postfaktischen Zeitalter. So sieht es zumindest der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel: "Heute diskutieren wir nicht mehr über Tatsachen, sondern über Stimmungen", sagte er bei der Eröffnung der Wanderausstellung des Deutschen Bundestages im Foyer des Merziger Rathauses. Die Ausstellung soll aufklären. Soll dabei helfen, die Arbeit der Parlamente transparenter zu machen. "Was die Leute mitbekommen, sind nur die großen Streitthemen", so Tressel am Montagabend. Als Faulenzer würden Politiker heutzutage bezeichnet. Als Nichtstuer. Um aufzuzeigen, wie der Arbeitsalltag im Bundestag wirklich aussieht, wurden 21 Schautafeln im Eingangsbereich des Rathauses aufgestellt. Bereits zum dritten Mal ist die Ausstellung in der Region zu sehen, die beiden Male zuvor in Saarlouis.

Auf den Tafeln werden unter anderem die Organe des Bundestages, die Ausschüsse sowie die Aufgaben, Pflichten und Rechte der Abgeordneten präsentiert. Außerdem steht ein Computer mit Touchscreen bereit, auf dem die Besucher beispielsweise ihr Wissen über den Bundestag und die Abgeordneten testen können. Es gibt auch ein Quiz für Kinder.

Die Ausstellung stehe "für mehr Verständnis gegenüber der Arbeit der Abgeordneten und gegen Politikverdrossenheit", informierte Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU ). Er hoffe, dass die Ausstellung besonders Schulklassen anziehe. "Bis jetzt hat sich erst eine Klasse angemeldet", teilte der Sprecher der Stadt Merzig, Stephan Fandel, bei der Eröffnung mit. Es seien also noch Kapazitäten frei. Dass die politische Bildung schon bei den Kleinen beginnt, hält auch Tressel für sehr wichtig. Das Wissen der Schüler nehme ab. Dagegen müsse etwas getan werden.

"Wir haben eines der transparentesten Parlamente", erklärte er abschließend. Die Website des Bundestages genüge den höchsten Anforderungen. Aber manche Menschen diffamierten die Politiker lieber, als sich zu informieren. Außerdem sei es wichtig, dass die Abgeordneten wieder mehr raus gingen: "Die Leute jammern nur solange, bis sie mit jemandem konfrontiert werden, der es ihnen erklärt", so der Standpunkt des Grünen Tressel.

Er hofft, dass die Ausstellung im Rathaus möglichst viele Menschen erreicht. "Hier gehen viele Menschen ein und aus. Wer mal fünf Minuten warten muss, sollte die Zeit sinnvoll nutzen und sich die Tafeln anschauen", rät er.

Die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages ist noch bis Freitag, 28. Oktober, im Foyer des Rathauses in Merzig zu sehen. Das ist montags bis mittwochs von 7 bis 16 Uhr, donnerstags von 7 bis 18 Uhr und freitags von 7 bis 12 Uhr geöffnet.

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