„Zwei Syrer sind jetzt bei uns feste Fußballgrößen“

Merzig-Wadern · Die Fußballvereine FC Reimsbach, SV Nunkirchen und SG Honzrath/Haustadt haben Flüchtlinge integriert.

Vor einem Jahr und mehr war der Flüchtlingsstrom aus Syrien und Eritrea enorm. Üerall im Kreis haben sich neben unzähligen Bürgern auch viele Vereine um die neuen Mitbürger gekümmert, und ihnen dabei geholfen, die Integration leichter zu gestalten. Auch drei Fußballvereine, FC Reimsbach, SV Nunkirchen und SG Honzrath/Haustadt, haben sich um die Flüchtlinge gekümmert und versucht, sie in ihre Vereine und Mannschaften zu integrieren.

Dieses freiwillige ehrenamtliche Engagement hat der Deutsche Fußballbund mit seiner Aktion "1:0 für ein Willkommen" mit einem kräftigen Obolus von 500 Euro bezuschusst. Diese waren gedacht für Trainingsklamotten, Fußball- und Trainingsschuhe, Bekleidung sowie andere Utensilien und Geräte für den Hausgebrauch, um den Neubürgern das Leben in der neuen Umgebung leichter zu machen. Mittlerweile ist der Zustrom abgeebbt, andererseits sind auch viele Flüchtlingen wieder in andere Städte und Regionen umgezogen.

"Noch drei Syrer spielen bei uns Fußball", sagt Taner Mantar vom SV Nunkirchen auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung, die sich im Rahmen der Berichterstattung "Vor Jahr und Tag" über das derzeitige Zusammenleben in den Vereinen interessiert hat. "Zwei davon sind feste Fußballgrößen in unserer ersten Mannschaft geworden, nachdem anfangs doch etliche mehr junge Männer ihr Können beim Fußball zeigen wollten, aber dann doch nicht so für und mit dem runden Ball geeignet waren", erzählt Mantar weiter.

Die erste Mannschaft spielt in der Kreisliga A Hochwald und belegt nach Auflösung der Spielgemeinschaft mit dem SC Büschfeld vor zwei Jahren nunmehr einen achtbaren sechsten Platz zur Winterpause. Der dritte Spieler ist etwas launischer, kommt aber in der Reservemannschaft zu seinen Einsätzen. "Das Zusammenleben und gemeinsame Fußballspielen, das harmoniert wunderbar", ist der Trainer des SVN voll des Lobes über die Jungs im Alter von 21 bis 25 Jahren, alle allein lebend.

Die Jungs haben in ihren Kursen die deutsche Sprache schnell gelernt, kapseln sich nicht ab, sind auch keine Einzelgänger, sondern sind bei allen möglichen Unternehmungen und Veranstaltungen auch außerhalb der Fußballs mit den Nunkircher Fußballern überall zu Hause.

Ähnlich ist es bei der SG Honzrath/Haustadt, wo von anfangs sieben, acht Jugendlichen, die im ehemaligen Sporthotel Honzrath oder in der Marcellus-Anlage in Beckingen gewohnt hatten, noch zwei übrig geblieben sind, die weiterhin beim Landesligisten dem runden Leder nachrennen. "Für die erste Mannschaft reicht es noch nicht", gibt Fußballleiter Niko Klauck schmunzelnd bekannt, zumal die Mannschaft im Tabellenkeller der Landesliga um den Klassenerhalt kämpfen muss.

Auch beim FC Reimsbach kicken einige Jugendspieler, dazu zwei junge Männer sporadisch bei der zweiten Mannschaft und den Alten Herren. Auch zum Lauftreff kommen hin und wieder welche.

"Die Jungs sind aufgeschlossen und zuverlässig", sagt FC-Geschäftsführer Michael Buchheit. Andere sind weggezogen. Es gab auch welche, die für den Sport nicht zu haben waren. Neben diesen drei Vereinen hatte sich im Herbst vergangenen Jahres auch der SV Weiskirchen bemüht, einige von den in der Kurgemeinde lebenden Syrern im Verein zu integrieren. "Bei uns sind fünf Spieler im Kader der zweiten Mannschaft, die uns echt helfen, deren Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Dazu spielen einige Jungendspieler innerhalb der Jugendspielgemeinschaft mit dem SV Konfeld", teilt Patrick Barth vom SVW-Vorstand mit. Insgesamt pflegt man ein gutes Miteinander.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort