Mit „Hallo Deutschland“ auf Platz zwei

Merzig · Mit dem Programm „Hallo Deutschland“ sollen Flüchtlinge schneller in ihrer neuen Heimat Fuß fassen. Das Angebot der KEB-Hochwald wurde jetzt mit dem zweiten Preis des Weiterbildungspreises prämiert.

 Bei der Preisverleihung in Saarbrücken von links: Sabrina Maas, Anne Schuler, Minister Ulrich Commerçon und MdL Stefan Krutten. Foto: Hans Georg Schneider/Bistum

Bei der Preisverleihung in Saarbrücken von links: Sabrina Maas, Anne Schuler, Minister Ulrich Commerçon und MdL Stefan Krutten. Foto: Hans Georg Schneider/Bistum

Foto: Hans Georg Schneider/Bistum

Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Saar-Hochwald ist mit dem zweiten Preis des Saarländischen Weiterbildungspreises 2015 ausgezeichnet worden (die SZ berichteten kurz). Prämiert wurde das Programm "Hallo Deutschland - Erstorientierung für Flüchtlinge ", das die KEB gemeinsam mit der Katholischen Familienbildungsstätte, dem Haus der Familie Merzig, dem Caritasverband und der Stadt Merzig anbietet. Bildungsminister Ulrich Commerçon überreichte die Urkunde an Anne Schuler, Leiterin der KEB Saar-Hochwald, und Sabrina Maas, Leiterin der Katholischen Familienbildungsstätte. Als Preisträger im zweiten Rang wurde das Projekt vorgestellt von Jury-Mitglied Stefan Krutten .

Das vom Bistum Trier unterstützte Angebot "Hallo Deutschland" richtet sich an Flüchtlinge , die erst kurze Zeit in der Bundesrepublik sind. Im Kurs werden Alltagsthemen besprochen und erklärt. Das reicht von der medizinischen Versorgung über Einkaufsmöglichkeiten über den Umgang mit der ungewohnten Währung bis zu den Zuständigkeiten von Behörden oder dem Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit vermittelt werden erste Kenntnisse in der deutschen Sprache. Wie Schuler und Maas erklärten, richtet sich das Kursangebot nach den jeweiligen Fragen und Anliegen der teilnehmenden Flüchtlinge . Wert lege man auch darauf, dass die Dinge nicht nur am grünen Tisch besprochen werden. Vielmehr gehe man miteinander vor Ort. Habe man etwa über den Besuch auf dem Rathaus gesprochen, dann gehe man danach auch gemeinsam dorthin.

Ziel sei es, den Flüchtlingen grundlegendes Wissen anzubieten - in Kombination mit einfachen Sprachkenntnissen, sagte KEB-Leiterin Schuler. So schließe das Angebot eine Lücke zwischen dem gesetzlichen Anspruch der Flüchtlinge nach deren Anerkennung und deren oft weit zurückliegenden Ankunft. Schuler: "Es wäre schön, wenn die Auszeichnung des Projektes ein politisches Signal sein könnte, damit Hilfen für die Flüchtlinge künftig früher beginnen."

Stefan Krutten , Laudator für das KEB-Projekt, lobte das Angebot für Schnelligkeit und Flexibilität, zwei Eigenschaften die wichtig seien, um den tatsächlichen Bedarf abzudecken. Durch das Projekt erhielten die Flüchtlinge die für sie aktuell notwendigen Hilfen und müssten nicht auf einen gesetzlichen Anspruch warten. Krutten lobte die gute Atmosphäre unter den Teilnehmer und wünschte sich, dass dieses Angebot auch an anderen Orten durchgeführt werden kann.

Einen weiteren zweiten Preis erhielt die "Sprachoffensive Deutsch" der VHS Völklingen. Der erste Preis ging an die "Lernallianz für Inklusion - St. Arnual in Bewegung".

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