Wölfe erstmals im eigenen Revier geschlagen

Merzig · Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen hat am Samstag das Derby gegen die HF Illtal mit 22:28 verloren und in der Thielspark-Halle vor 500 Zuschauern die ersten Heimspiel-Punkte eingebüßt. Knackpunkte waren zwei Unterzahl-Situationen.

 Überschwänglicher Jubel: Die HF Illtal sind das erste Team, das in dieser Saison in Merzig gewinnen konnte. Entsprechend feierten die Zebras. Hinten trotten die Wölfe enttäuscht vom Feld. Foto: Ruppenthal

Überschwänglicher Jubel: Die HF Illtal sind das erste Team, das in dieser Saison in Merzig gewinnen konnte. Entsprechend feierten die Zebras. Hinten trotten die Wölfe enttäuscht vom Feld. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Heulende "Wölfe" und jubelnde "Zebras" sah man am Samstag in der Merziger Thielspark-Halle nach dem Derby in der Handball-Oberliga. Die Spieler des HSV Merzig-Hilbringen wirkten ernüchtert. Sie hatten das Prestige-Duell gegen die HF Illtal mit 22:28 (11:15) verloren und schlurften erstmals mit hängenden Köpfen vom eigenen Feld. Nach sechs Heimsiegen, darunter auch der 30:29-Coup gegen Liga-Primus TSG Haßloch, zog der Tabellenfünfte gegen den Tabellen-Vize vor 500 Zuschauern den Kürzeren, und das schmeckte Marcus Simowski nicht. "Die vielen kleinen Fehler haben sich summiert und machen in Top-Spielen eben den Unterschied aus", stellte der enttäuschte HSV-Trainer fest. Kollege Steffen Ecker war besser gelaunt. "Der Sieg krönt die tolle Vorrunde. Wir wollten oben mitspielen. Dass wir punktgleich mit Haßloch ganz oben stehen, hätte ich nie gedacht - irre", freute sich der Gäste-Trainer.

Den besseren Start ins Spiel erwischten aber die Gastgeber. Als der überragende HSV-Torwart Sven Klein seinen Bruder Sebastian mit einem weiten Pass "bediente" und der die Pille über Daniel Schlingmann ins Gäste-Netz lupfte, führte Merzig mit 2:0. Dies fuchste den Zebras-Torwart natürlich gewaltig. "Wir haben uns anfangs schwer getan. Kurz vor der Pause sind wir aber weggezogen", stellte Schlingmann später fest. Vater Jens Peter nickte zähneknirschend. Der HSV-Vorsitzende sah, wie sein Team in doppelter Unterzahl vom 10:10 (25.) auf 11:15 (Pause) zurückfiel. "Das war spielentscheidend. Davon haben wir uns nicht mehr erholt", seufzte Schlingmann senior. In einer kräftezehrenden Aufholjagd warf Klein Merzig zwar wieder auf 15:16 (37.) heran. Als dann aber Mathias Bochem (Zeitstrafe) und Tomas Kraucevicius (Rote Karte) vom Feld mussten, nutzte Illtal die Feldhoheit clever aus und zog auf 20:15 (44.) weg. "Ohne Tomas war unsere Abwehr geschwächt. In Vollbesetzung wäre es vielleicht anders gelaufen", sinnierte Simowski, der zudem auf Laszlo Kincses (private Gründe) und Lars Pfiffer (verletzt) verzichten musste. Thomas Kochann verkürzte für Merzig per Strafwurf zum 20:22 (50.). Dann ging den Wölfen die Luft aus (21:27, 21:28), und der breitere Zebra-Kader um den zehnfachen Torschützen Christoph Holz (kam erst in der 20. Minute) setzte sich locker durch.

Mathias Bochem stemmte sich wie seine Mitspieler gegen die Niederlage, doch es brachte nichts mehr. "Illtal erwischte einen super Tag, wir nicht. Aber auf Rang fünf lässt es sich prima überwintern", sagte Merzigs Abwehrchef. Simowski stimmte zu: "Wir haben es in einem knappen halben Jahr geschafft, dass dies ein Spitzenspiel wurde und wir trotz Niederlage nur vier Punkte hinter dem Ersten liegen. Ich bin stolz auf meine Jungs."

Die Tore für den HSV Merzig Hilbringen: Norbert Petö 7, Sebastian Klein 5, Thomas Kochann 4/3, Tom Kraucevicius 3, Tom Paetow, Lucian Scheid, Dennis Koppenburg je 1.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort