Wiedersehen mit vielen Bekannten

Merzig · Die Spannung steigt: Der HSV Merzig-Hilbringen erwartet an diesem Samstag die HSG Völklingen zum Derby in der Handball-Oberliga. Die abstiegsbedrohten Wölfe stehen in der Tabelle weit hinter den Gästen – und im heimischen Thielspark unter Erfolgsdruck.

 Marcel Rudolph (am Ball) trifft im Saarderby der Oberliga mit dem HSV auf seinen Ex-Verein Völklingen. „Wir sagen uns Hallo. Dann wird gespielt, und meine Mannschaft gewinnt das Ding“, hofft er. Foto: Klos

Marcel Rudolph (am Ball) trifft im Saarderby der Oberliga mit dem HSV auf seinen Ex-Verein Völklingen. „Wir sagen uns Hallo. Dann wird gespielt, und meine Mannschaft gewinnt das Ding“, hofft er. Foto: Klos

Foto: Klos

Überkochende Emotionen, Gänsehaut-Atmosphäre, verbissene Zweikämpfe um jeden Zentimeter - so wünschen sich die saarländischen Handball-Fans das Saar-Derby in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, das an diesem Samstag im Merziger Thielspark steigt. Wenn der HSV Merzig-Hilbringen dort um 19.30 Uhr die HSG Völklingen empfängt, ist kurzweilige Unterhaltung garantiert. Was den HSV-Fans dann noch zum Glück fehlt, ist ein Heimsieg der Wölfe . "Die Aufgabe ist schwer, aber nicht unlösbar", sagt Marcus Simowski und blickt auf die Tabelle. "Völklingen ist Siebter, mein Team Vorletzter. Wir spielen aber zu Hause, und für uns geht es um mehr. Unsere Motivation sollte größer sein", sagt der HSV-Trainer.

Simowski fordert Sieg

Nach der 20:29-Schlappe bei den HF Illtal gönnte der Teamchef seinen Jungs am Montag eine Pause. Die folgenden Trainingseinheiten liefen wieder planmäßig ab. Es muss ja weitergehen. "Beim Vizemeister kannst du verlieren. Völklingen ist ein Team, gegen das wir punkten müssen - und auch punkten können, wenn wir uns strecken", glaubt Simowski.

Marcel Rudolph stimmt ihm zu. "Der Gäste-Kader ist personell überlegen. Wenn wir uns reinhängen, können wir aber etwas ausrichten. Im Derby spielen Tabellenstände keine Rolle", sagt der HSV-Kreisläufer.

Als die A-Jugend der HSG Völklingen 2013 souverän Meister in der Bundesliga-Staffel West wurde und danach bis ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft kam, warf Rudolph am Kreis die Tore. Er freut sich auf das Treffen mit dem Völklinger Niklas Louis. Gemeinsam feierten die beiden Erfolge in Saarlouiser und Völklinger Jugendmannschaften. "Wir sagen uns Hallo. Dann wird gespielt, und meine Mannschaft gewinnt das Ding. Wir brauchen die Punkte dringender als er", sagt Rudolph und lacht.

Das Spiel am Samstag ist ein Wiedersehen mit vielen Bekannten - auf beiden Seiten. Auch HSV-Akteur Rouven Louis spielte einst für Völklingen. Und Simowski war dort Trainer. "Wir haben in Völklingen große Erfolge gefeiert. Die Spiele gegen den alten Verein sind immer etwas Besonderes", betont Simowski und denkt an die letzte Saison. Auswärts verlor Merzig nur knapp mit 30:31. Das Rückspiel gewann der HSV zu Hause mit 30:25 und machte damit zum damaligen Zeitpunkt wichtige Punkte im Abstiegskampf.

"Wir haben die letzte Schlappe kassiert und folglich etwas gutzumachen", sagt Gäste-Trainer Berthold Kreuser, der in Merzig bis 2010 auf der Bank saß. In den fünf Amtsjahren schaffte er mit den Wölfen sogar den Aufstieg in die damalige Regionalliga Südwest. Eine schöne Zeit. Trotzdem wird es vom Ex-Trainer am Samstag keine Freundschafts-Geschenke geben. Das gilt übrigens auch für das Familien-Duell im Rückraum zwischen Christian Jung (HSV) und Thomas Jung (HSG). "Meine Jungs werden alles für den Sieg tun", verspricht Kreuser und sagt den alten Bekannten den Kampf an. In der Handball-Saarlandliga musste sich der TuS Brotdorf am siebten Spieltag bei der HG Saarlouis II mit 17:23 geschlagen geben. Zur Pause hatten die Wombats beim Tabellenfünften noch mit 9:8 geführt. Die schwere Knieverletzung von Timm Reinert brachte die Gäste dann aber nach dem Seitenwechsel aus dem Konzept, auch weil im linken Rückraum fortan der Druck fehlte. "Ab der 50. Minute waren die Kräfte erschöpft", sagt TuS-Trainer Thomas Schmitt . An diesem Sonntag ab 15 Uhr wartet in der Seffersbachhalle Brotdorf nun ein mindestens ebenso schwerer Brocken. Gegner des Tabellenneunten ist dann der Vierte SGH St. Ingbert, der den HC Dillingen-Diefflen jüngst mit 32:24 vom Liga-Thron hämmerte. Ohne den "achten Mann" besteht sein Team im Duell gegen den starken Aufsteiger nicht, weiß Schmitt. Sein Appell: "Da kommt ein breiter und starker Kader. Wir brauchen unsere Fans."

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