Durch Matsch und Schlamm

Merzig · Knackige Anstiege über knorriges Wurzelwerk und tiefer Matsch auf schmalen Pfaden brachten das Läufer-Rudel beim 3. Merziger Wolfstrail mächtig ins Schwitzen. „Wadenglühen“ gab es später gratis dazu.

 Im grünen Bereich: Die Streckenführung des Wolfstrails begeisterte die Läufer. Und teilweise war der Weg sogar fast trocken. Foto: Rup

Im grünen Bereich: Die Streckenführung des Wolfstrails begeisterte die Läufer. Und teilweise war der Weg sogar fast trocken. Foto: Rup

Foto: Rup

Den "Marathon du Mont Blanc" hatte Christian Zimmer wegen Kreislaufproblemen abbrechen müssen. Beim 3. Wolfstrail des LV Merzig stürmte der 36 Jahre alte Merziger zwei Tage später problemlos den "Gipfel". Am "Garten der Sinne" passierte der Lokalmatador am Sonntag die Zeitmessung nach 56:53 Minuten und wirkte danach gar nicht mal müde. "Ich bin am Mont Blanc nach 44 Kilometern und 3600 Höhenmetern ausgestiegen und habe einen Tag abgewartet, was die Beine machen. Dann hab' ich spontan zugesagt. Es lief super", meinte der Sieger, der im Vorjahr Zweiter war und die Wolfstrail-Premiere 2014 gewann.

Das geplante lockere Auslaufen wurde es allerdings nicht. Der tiefe Boden verlangte dem Start-Ziel-Gewinner alles ab. Knöcheltiefe Matschpassagen auf 13 landschaftlich reizvollen, aber anspruchsvollen Kilometern raubten den 112 Startern viel Kraft. Die Schuhe der Läufer waren später mit dicken Dreckkrusten ummantelt und wogen fast das Doppelte. "Da nimmt man doch ein bisschen was mit nach Hause von diesem schönen Lauf - Schwamm drüber", scherzte Andrea Müller aus Besseringen, die Rang acht bei den Frauen belegte.

Siegerin Janika Christmann aus Homburg störte das teils sumpfige Geläuf nicht. Im Gegenteil. "Ich mag das so. Und der Kurs war abwechslungsreich gesteckt", lobte die Siegerin die landschaftlich reizvolle Trail-Strecke durch Wald, Feld und Streuobstwiesen.

Und für die, die vom Cross-Erlebnis nie genug kriegen, gab es vom Veranstalter diesmal einen satten Nachschlag. Neben dem "Wolfstrail short" bot der LV Merzig erstmals eine Langversion an. "24 Kilometer quer durch den Kammerforst. Mit der zusätzlichen Schleife wollten wir den echten Traillauf-Fans gerecht werden", beschrieb LV-Boss Ralf Holbach die Neuerung.

Evelyn Thieser nahm das Angebot dankend an. Die 42 Jahre alte Mettlacherin gewann in 2:06:33 Minuten die Frauen-Konkurrenz und war begeistert. "Wir sind vom Hauptweg abgebogen und noch zur Biereiche und bis zum Wendepunkt gelaufen. Eine schöne neue Strecke mit insgesamt 620 Höhenmetern", schwärmte die Langdistanz-Siegerin. Klarer Sieger bei den Männern mit fast zwölf Minuten Vorsprung wurde Timo Schmidt. Schnell durch und den Bodenkontakt auf dem schmierigen Untergrund so gering wie möglich halten - die Taktik des 44 Jahre alten Saarbrückers ging auf. "Es gab viele Schlammlöcher auf der Strecke, aber ich hatte es noch schlimmer erwartet. Die letzten zwei Kilometer waren aber echt heftig", meinte Schmidt nach 1:49:45 Stunden im Ziel und schnaufte. Frauen und Männer zwischen 24 und 70 Jahren hechelten über den Merziger Hügel-Kurs, der auch kurz am Gehege der Namensgeber des Laufs vorbeiführte. Zuschauen wollten die wohl nicht. "Ich habe keine Wölfe gesehen", sagte Antonio Carlino vom TV Rehlingen und fügte lachend hinzu: "Nur gehört, aber ich musste mich ja ständig auf den Boden konzentrieren."

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Auf einen Blick Ergebnisse des Wolfstrails kurz, Frauen : 1. Janika Christmann, BSG BioMed Homburg, 1:10:42 Stunden; 2. Astrid Karg, LV Merzig , 1:24:23 Minuten; 3. Amelie Bittenbring, BSG BioMed Homburg, 1:25:43 Minuten. Männer : 1. Christian Zimmer, Scott Running Team, 56:53 Minuten; 2. Haico de Munnik, ohne Verein, 58:42 Minuten; 3. Jens Pallier, LT Hemmersdorf, 1:07:33 Minuten. Wolfstrail lang, Frauen : 1. Evelyn Thieser, FF Mettlach, 2:06:33 Stunden; 2. Silke Mertes, Mullen Racing Team, 2:22:06 Stunden; 3. Martina Honecker, LAG Saarbrücken, 2:24:25 Stunden. Männer : 1. Timo Schmidt, ohne Verein, 1:49:45 Stunden; 2. Marc Eisermann, Lauftreff Fitte Hütte, 2:02:01 Stunden; 3. Tobias Kawerau, LV Merzig , 2:0248 Stunden. ros

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