Teure Auszeit an der Nordsee

Merzig · Ein Hin- und Rückfahrt von Merzig an die Nordsee für nur 49,90 Euro? Das klang für SZ-Leserreporterin Sonja Schmidt nach einem Schnäppchen. Doch das Angebot des Discounters Lidl hatte einen Haken.

Sonja Schmidt wollte sich eine Woche Auszeit an der Nordsee gönnen. Das Angebot des Discounters Lidl kam ihr da gerade recht: Die Supermarktkette warb für ein DB-Ticket, mit dem sie für 49,90 Euro und einen Nahverkehrs-Zuschlag von fünf Euro angeblich von Merzig bis an die Küste und zurück mit der Bahn fahren kann. Die SZ-Leser-Reporterin sicherte sich das vermeintliche Schnäppchen, sah sich die Nutzungs-Bestimmungen genau an und buchte ein Hotel.

Doch nachdem sie alle Reisedetails geklärt hatte und das Ticket einlösen wollte, habe das Dilemma seinen Anfang genommen: Beim Buchungsvorgang im Internet sei ihr angezeigt worden, dass ihre Hin- und Rückfahrt ab Merzig bis nach Norddeich-Mole und zurück nicht möglich wäre. Auch mehrere Anrufe bei der angegebenen Hotline hätten zu keinem Ergebnis geführt. Stattdessen sei sie an den Kundendialog der Bahn und von dort wieder zurück verwiesen worden.

"Die aufgewandte Energie und der Ärger mit dem Ticket sowie die nun rausgeworfenen 49,90 Euro sind alles andere als ein Schnäppchen", sagt Schmidt verärgert. Denn sie könne die Fahrkarte nicht anderweitig einlösen. Zudem müsse sie nun den Preis für ein reguläres Ticket bei der Bahn zahlen, da der Frühbuchertarif nun nicht mehr zur Verfügung stehe.

Katharina Ryske von der Pressestelle Lidl Deutschland erklärt, dass das von der Kundin gekaufte DB-Ticket nicht für die von ihr ausgewählte Strecke akzeptiert wurde, da es sich beim letzten Abschnitt von Norddeich bis zur Norddeich Mole tariflich gesehen um eine Seestrecke handelt. Dieser Verkehr, der zudem durch eine Fremdbahn betrieben werde, werde nicht von dem Ticket abgedeckt. Für die Strecke nach Norddeich sei das Angebot dagegen ohne Probleme einlösbar, so die Sprecherin. Das Unternehmen bedauere, dass diese tarifliche Besonderheit bei der Kundin zu Unannehmlichkeiten geführt habe. Deshalb biete man der SZ-Leserin an, sich direkt an den Lidl-Kundenservice zu wenden, der sich um einen Ausgleich für die entstandenen Kosten kümmere. Dieser sei unter Tel. (08 00) 4 35 33 61 oder per E-Mail an kontakt@lidl.de erreichbar.

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