Lüghausen will mehr Hörer gewinnen

Merzig · Nachdem Radio Merzig am 18. Juli vom Sender gegangen ist, rechnet sich Radio Saarschleifenland Chancen aus, die Frequenz zu übernehmen. Mehr Hörer kann auch die neu koordinierte UKW-Frequenz als Füllsender bringen.

 Tom Becker Foto: Norbert Wagner

Tom Becker Foto: Norbert Wagner

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Über eine andere Frequenz mit mehr Reichweite mehr Hörer für ihre Sendungen gewinnen - für die Macher von Radio Saarschleifenland ist dies ein Wunsch, der nach Worten von Geschäftsführer Jan Lüghausen bald wahr werden soll. Zwei Chancen tun sich laut Lüghausen auf, statt auf der kleinräumigen UKW-Frequenz 106,1 MHz, die knapp 30 000 Leute erreicht, eine höhere Einschaltquote zu gewinnen. Als eine Option nennt er die Übernahme der Frequenz von Radio Merzig .

Das Lokalradio von Tom Becker hat nach fünf Jahren am 18. Juli seinen Betrieb eingestellt. Aus vertraglichen Gründen zwischen der Radio Merzig UG und einem technischen Dienstleister sei abgeschaltet worden, heißt es aus der Landesmedienanstalt (LMS) auf SZ-Anfrage.

Betroffen sei die Signalzulieferung vom Studio von Radio Merzig in der Bahnhofstraße 25 bis zum UKW-Sender und zur Antenne am Sendemast Nackberg der UKW 105,1 MHz in Hilbringen. Der UKW-Betreiber ist der Saarländische Rundfunk. Der Dienstleister , die Media Broadcast aus Köln, teilte mit, dass das Unternehmen aus rechtlichen Gründen keine Auskunft zu internen Vertragsangelegenheiten mit Kunden geben könne. Er habe den Sender runtergefahren und überlege, wie es weitergehe, hatte Becker wenige Tage nach dem Aus seines Senders der Lokalredaktion berichtet. "Wir haben den Betreiber bereits angeschrieben, aber noch keine Antwort erhalten", heißt es aus der LMS. Becker hat jetzt noch knapp drei Monate Zeit, sich zu überlegen, ob er wieder auf Sendung gehen will oder nicht.

 Jan Lüghausen Foto: Radio Saarschleifenland

Jan Lüghausen Foto: Radio Saarschleifenland

Foto: Radio Saarschleifenland

Entscheidet er sich dagegen, kann die Medienanstalt einen Widerruf der Frequenzzuweisung einleiten. "Nach einer möglichen Neuausschreibung durch die Landesmedienanstalt Saarland werden wir uns auf die 105,1 MHz bewerben, die eine technische Reichweite von 88 000 Hörern hat", gibt Lüghausen die Marschrichtung vor. "Selbst wenn die Frequenz nicht zur Verfügung steht, haben wir eine neu koordinierte UKW-Frequenz als Füllsender für die Merziger Innenstadt in Aussicht", verrät der Geschäftsführer. Das bestätigt Moritz Grosse, Technischer Leiter von Radio Saarschleifenland: "Eine Empfangsverbesserung - insbesondere für Merzig und entlang der Saar - ist vorgesehen. Auf Dauer macht natürlich nur ein Lokalradio im Landkreis Merzig-Wadern wirtschaftlich Sinn. Zur Stabilisierung ist deshalb ein durchgehender guter Empfang von der A 8 bei Merzig bis zur B 51 bei Saarhölzbach die Grundvoraussetzung für ein attraktives Radioprogramm." Seit April ist Lüghausen rund um die Uhr auf auf Sendung - mit Lokal- und Weltnachrichten, Veranstaltungs- und Erlebnistipps, Hinweisen zum Apothekennotdienst und den Wochenmärkten sowie viele Berichten und Interviews mit Menschen aus der Region.

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