Neue Chance für die Fußgängerbrücke

Merzig · Seit Jahren wird die Idee einer Fußgängerbrücke über die Saar zwischen dem Merziger Stadtpark und dem Sport- und Freizeitpark auf der anderen Seite des Flusses diskutiert. Klaus Borger brachte die Idee einer Fährverbindung zwischen beiden Saarufern ein.

Die seit Jahren in der Diskussion stehende Fußgängerbrücke über die Saar zwischen dem Merziger Stadtpark auf der einen und dem Sport- und Freizeitpark auf der anderen Seite des Flusses könnte ihrer Realisierung ein Stück näher kommen.

Aufnahme ins Förderprogramm

Der Stadtrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung bei nur einer Gegenstimme und drei Enthaltungen, dass Planungskosten für die Weiterentwicklung des Stadtparks und in der Folge auch der Fußgängerbrücke im Umfang von 30 000 Euro zur Aufnahme in das Städtebauförderprogramm des Landes für 2015 gemeldet werden sollen.

Solche Einmütigkeit hatte es mit Blick auf die Fußgängerbrücke nicht immer gegeben: In früheren Jahren waren die Meinungen zwischen den beiden großen Fraktionen CDU und SPD zu diesem Projekt auseinandergegangen. Während die SPD , damals noch in der Amtszeit des SPD-Oberbürgermeisters Alfons Lauer , sich für die Brücke ausgesprochen hatte, war das Vorhaben von großen Teilen der CDU-Fraktion skeptisch bis ablehnend betrachtet worden. Jetzt aber scheinen auch die Christdemokraten das Vorhaben zu unterstützen. Ihr Fraktionsvorsitzender Bernd Seiwert sagte in der Ratssitzung: "Wir haben uns in der Vergangenheit oft über die Brücke gestritten. Sie hat nach meiner Überzeugung dann eine Chance, wenn beide Seiten der Saar sich gut entwickeln." Die Voraussetzungen hierfür sehe er dadurch gegeben, dass die Stadt ein so genanntes Teilräumliches Entwicklungskonzept (TEKO) erstellt habe, das die Bereiche Stadtpark, Fußgängerbrücke, Uferbereiche Saar und Natursee im Kiesabbaugebiet im Sport- und Freizeitpark umfasse. Diese Neuausrichtung sei zu begrüßen, weil so auch der Bereich des Saar-Leinpfades auf beiden Flussseiten die Möglichkeit bekomme, sich zu entwickeln.

Kritik von der Opposition

Kritisch sah das Projekt Klaus Borger, Sprecher des Oppositionsbündnisses aus Grünen, Freien Wählern und Piraten: "Wir haben noch nicht realisiert, dass das Manna nicht ohne Ende vom Himmel regnet", kritisierte Borger. Nach seiner Prognose werde die Stadt sich die geplante Brücke finanziell nicht leisten können. Darum brachte er eine früher bereits von ihm geäußerte Idee wieder in die Diskussion: die Einrichtung einer Fährverbindung zwischen beiden Saarufern. Dies könnte, so Borger, ein "Plan B" sein, sollte der Bau der Fußgängerbrücke an finanziellen Hürden scheitern. Auch die bestehende Brücke zwischen Merzig und Hilbringen könnte baulich so gestaltet werden, dass sie für Fußgänger und Radfahrer gefahrloser zu nutzen sei und damit attraktiver werde.

Dazu sagte Bürgermeister Marcus Hoffeld : "Wir wollen die Bürger mit in die Gestaltung der genannten Bereiche einbinden. Darum können dann durchaus Vorschläge wie die von Ihnen genannten in die Diskussion mit einfließen."

Zum Thema:

Auf einen blickFolgende Vorhaben wird die Stadt auf Beschluss des Rates zur Aufnahme ins Städtebauförderungsprogramm anmelden:{routv} Planungsleistungen für Weiterentwicklung Stadtpark/Fußgängerbrücke/Sport- und Freizeitpark im Umfang von 30 000 Euro.{routv} Planungsleistungen für die Aufwertung und Umgestaltung des Ortszentrums Besseringen als Folge der Fertigstellung der Ortsumgehung in Höhe von 25 000 Euro.{routv} Baukosten zur Optimierung der Verkehrsführung und Parkregelung im Bereich Kirchplatz/obere Poststraße in Höhe von 150 000 Euro.{routv} Planungskosten zur Aufwertung der Merziger Fußgängerzone in Höhe von 10 000 Euro.{routv} Kosten für die Umgestaltung der Kreuzung Trierer Straße/Josefstraße, hier konkret der Ankauf eines Anwesens, in Höhe von 200 000 Euro.{routv} Planungskosten für ein Leerstandsmanagement in den Stadtteilen in Höhe von 5000 Euro.{routv} Planungskosten für die Umgestaltung der Stadteingänge von Hilbringen aus im Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des Kaufland-Kreisels zu einer Ampelkreuzung in Höhe von 15 000 Euro.{routv} Personalkosten für einen Stadtteilmanager/Citymanager in Höhe von 45 000 Euro. cbe

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