PWG wird um Neubau erweitert

Merzig · Das Peter-Wust- Gymnasium bekommt noch in diesem Jahr einen Erweiterungsbau. 1,6 Millionen soll das neue Gebäude kosten.

 Der Neubau (rechts) soll die Platzprobleme am Peter-Wust-Gymnasium in Merzig beheben. Foto: BTB Lauer

Der Neubau (rechts) soll die Platzprobleme am Peter-Wust-Gymnasium in Merzig beheben. Foto: BTB Lauer

Foto: BTB Lauer

Das Peter-Wust-Gymnasium (PWG) bekommt den gewünschten Erweiterungsbau und das noch in diesem Jahr. Das beschloss der Kreistag in seiner Sitzung am vergangenen Montag einstimmig. Schon seit längerem fehlen der Schule akut Räume. Um Abhilfe zu schaffen, wurden zwei Containerräume aufgestellt. Insbesondere die künstlerichen Fächer wie Musik und Bildende Kunst sind von diesem Problem betroffen, denn der Musikunterricht in einem nicht dafür vorgesehenen Raum sorge für Lärmbelästigung in den anderen Klassen, bemängelte Schulleiterin Gabriele Hewer. Als Schulträger investiert der Landkreis in den Erweiterungsbau und sieht im Haushalt 1,3 Millionen Euro für diesen Neubau vor, der an der Stelle errichtet werden soll, an der zurzeit noch die Ersatzcontainer stehen.

Das Problem: Die Planungen des beauftragten Büros, das die Wünsche der Schule berücksichtigt hat, liegen in der Kostenschichtung um 300 000 Euro höher als dieses Budget. Darum hat das Planungsbüro BTB Lauer eine zweite, abgespeckte Variante entwickelt, die für 1,3 Millionen Euro zu bauen wäre. Allerdings hätte die Schule dann auf einen Fachraum verzichten müssen. Jörg Enzweiler und Peter Lauer vom Planungsbüro stellten dem Kreistag die beiden Varianten vor. Variante A beinhaltet ein Untergeschoss (UG) mit direkter Anbindung zur Mensa im bestehenden Gebäude und ein Erdgeschoss (EG). Im UG sollen zwei Räume für Bildende Kunst (BK) mit einem dazugehörigen Lagerraum und eine behindertengerechte Toilettenanlage entstehen. Eine Treppe und ein Aufzug sollen zum EG führen, in dem zwei Musikräume ebenso mit Lagerraum entstehen sollen. Insgesamt entstehen so 620 Quadratmeter nutzbare Fläche. Das Gebäude abschließen sollen Pultdächer, die in verschiedene Richtungen ausgerichtet werden sollen. Das bietet sich nach den Worten von Planer Peter Lauer besonders für die Musikräume an, da diese Dachform für eine bessere Akustik sorge. Nach Lauers Worten liegen die Vorteile dieser Variante auch in der Anbindung an den Altbau, da die Mensa bisher noch über keinen direkten Zugang zu Toiletten verfügen würde. Laut Schulleiterin Hewer hatte sich auch die Schulkonferenz für diesen Vorschlag ausgesprochen. "Dass Variante A komfortabler wäre, ist unschwer zu erkennen", sagte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich. "Aber wenn im Haushalt nur 1,3 Millionen zur Verfügung stehen, dann können wir nicht 1,6 Millionen verbauen." Bei der abgespeckteren Variante B fällt die direkte Anbindung an die Mensa weg. Im Untergeschoss ist nur ein BK-Raum vorgesehen. Die Toilettenanlage rückt an die Stelle des zweiten Raumes. Das Obergeschoss unterscheidet sich nur unwesentlich von dem der Varianten A. Insgesamt sind hier 520 Quadratmeter Bruttogesamtfläche geplant. Sowohl Variante A als auch Variante B sollen als eigenständige Gebäude separat beheizbar sein, über einen eigenen Eingang und über eigene Fluchtmöglichkeiten verfügen.

In seinem Schlussplädoyer warb Lauer noch einmal für Variante A: "Es gab in der Vergangenheit schon viele Erweiterungen am PWG. Es ist die letzte bebaubare Fläche ohne Hang auf dem Gelände der Schule. Das sollte man nutzen." "Dieses Schlussplädoyer nehmen wir sehr ernst", betonte Edmund Kütten, Fraktionsvorsitzender der CDU: "Wenn man kleiner bauen würde, wäre die Fläche vermurkst." Auch Evi Maringer, Fraktionsvorsitzende der SPD, stimmte dem zu: "Es kann nur um die große Variante gehen, wenn die Gelder beschafft werden können."

Die Lösung des Finanzierungsproblems kam von Landrätin Daniela Friedrich-Schlegel. Wegen des Raummangels nutze die Schule zurzeit Räume zum Unterrichten, die eigentlich für die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS) vorgesehen seien. Wenn gewährleistet sei, dass durch die Erweiterung die Räume der FGTS wieder frei würden, sichere das Innenministerium eine Bedarfszuweisung von bis zu 800 000 Euro (statt, wie ursprünglich vorgesehen, 500 000 Euro) zu. "Die Maßnahme würde zwar teurer werden, aber wenn die FGTS-Räume frei werden, hat uns das Innenministerium auch schon schriftlich den Zuschuss zugesichert", erklärte Schlegel-Friedrich. "Außerdem könnte man die neuen Räume, die unabhängig vom bestehenden Gebäude geplant werden sollten, am Nachmittag beispielsweise für die Musikschule zur Verfügung stellen." Auch die VHS oder die Villa Fuchs seien immer auf der Suche nach Räumen, ergänzte SPD-Frau Evi Maringer.

Maria Bänsch-Schnur (CDU) merkte an, dass aufgrund der bereits vorgenommenen sechs Erweiterungen und der fehlenden weiteren Bebauungsfläche eine mögliche zukünftige Aufstockung mit eingeplant werden sollte. Mit der Auflage, dass die FGTS-Räume wieder frei werden, das neue Gebäude für andere Nutzungen zur Verfügung gestellt wird und die Kosten für eine mögliche Aufstockung ermittelt werden, stimmte der Kreistag einstimmig dem Bau der Variante A zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort