Land stellt neue Merziger Forensik vor

Merzig · Es geht los: Das Bauprojekt „Ersatzneubau in der Saarländischen Klinik für Forensische Psychiatrie“ kann starten. Justizminister Reinhold Jost erläuterte in Merzig die baulichen Umsetzungsschritte.

 Justizminister Reinhold Jost (links) und Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld bei der Enthüllung des Bauschildes. Foto: rup

Justizminister Reinhold Jost (links) und Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld bei der Enthüllung des Bauschildes. Foto: rup

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Anfang 2015 beginnt der Ersatzneubau der Saarländischen Klinik für Forensische Psychiatrie. "Nach sorgfältiger und zeitintensiver Planungsarbeit ist es verständlich, dass bereits jetzt viele ungeduldig auf die Bagger und den Baubeginn warten", sagte Justizminister Reinhold Jost am Freitag anlässlich der Präsentation der Ausführungsplanung und der Enthüllung des Bauschildes, an der auch Bürgermeister Marcus Hoffeld teilnahm.

Zwei Gebäude sind marode

Das Bauprojekt gliedert sich in drei Teile: Vorbereitung des Baufeldes mit umfangreichen Rodungsarbeiten, Abriss bestehender Gebäude , Neubau eines Stationsgebäudes mit 60 Betten auf drei gesicherten Stationen sowie Neubau eines zentralen Eingangs- und Schleusengebäudes mit den erforderlichen Sicherungsanlagen und die abschließende Neustrukturierung des gesamten Klinikgeländes.

"Zwei Gebäude der Saarländischen Klinik für Forensische Psychiatrie sind marode, weisen beträchtliche bauliche Mängel und eine nicht mehr zu sanierende Bausubstanz auf", erklärte Justizminister Reinhold Jost in Merzig . Mit dem Neubau des Stationsgebäudes ist keine Erweiterung der gegenwärtigen Bettenzahl von 140 am Standort Merzig verbunden.

Betriebsabläufe verbessern

Durch das neue Eingangs- und Schleusengebäude soll laut Jost eine geschlossene, kompakte Anlage entstehen, die eine erhebliche Verbesserung der Betriebsabläufe ermöglichen werde. Bürgermeister Hoffeld begrüßte den baldigen Baubeginn und die Entscheidung für einen modernen Ersatzneubau. Mit Blick auf die Merziger Bevölkerung stellte er zudem zufrieden fest, dass sich mit dieser Baumaßnahme der Sicherheitsaspekt weiter erhöhe, zumal eine nicht unerhebliche Summe in die Sicherheitstechnik investiert werde. Die Akzeptanz der Klinik in der Gesellschaft solle so weiter gefördert werden, erklärte Hoffeld .

Projekt kostet 17 Millionen

"Mit der vorliegenden Ausführungsplanung wurde eine sehr gute Basis und Vorgabe für die Umsetzung eines zukunftsfähigen Maßregelvollzuges im Saarland entwickelt", führte Justizminister Jost dazu aus. Nach seinen Worten ist ein facettenreiches und detailliertes Planungskonzept entstanden, das den besonderen therapeutischen Rahmen einer forensisch-psychiatrischen Klinik sowie die wichtigen Sicherheitsaspekte beachte. Das betreffe gleichermaßen den Schutz vor Ausbrüchen wie auch die Sicherheit der Mitarbeiter sowie die Unterbringung und Behandlung der Patienten. "Damit kann die Saarländische Klinik für Forensische Psychiatrie ihren gesetzlich verankerten Auftrag optimal erfüllen", sagte Jost.

Die Fertigstellung des Bauprojektes ist für Ende 2017 oder Anfang 2018 geplant. Für die Realisierung der gesamten Baumaßnahme sind 16,9 Millionen Euro im saarländischen Landeshaushalt vorgesehen.

Stadt pflegt offenen Umgang

Federführend für die Baumaßnahme sind die Architekten der Gesellschaft für Architektur und Generalplanung sanderhofrichter-architekten.

Abschließend dankte Minister Jost Bürgermeister Hoffeld für seine positive Einstellung zu dem Projekt. "Ich freue mich sehr, dass die Stadt Merzig mit ihren Bürgern einen offenen Umgang mit der Klinik pflegt," betonte der Minister. "Die schwierige und sensible Arbeit braucht ein gesellschaftliches Klima von Akzeptanz und Sachlichkeit."

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