Wirtschaftsforum will die Hochwald-Region stärken

Losheim · Das Wirtschaftsforum der Gemeinde Losheim am See, in dem neben dem Verband Losheimer Unternehmer die größten Firmen der Gemeinde und alle wichtigen Institutionen der Region vertreten sind, hat sich sehr enttäuscht über das Aus für die Nordumfahrung Merzig geäußert.

Das Scheitern des Straßenbauprojektes war Thema auf der jüngsten Sitzung des Losheimer Wirtschaftsforums. Dort waren sich die Mitglieder des Gremiums einig: Für die Zukunft der Hochwaldregion bedeute die Aufgabe der Nordumfahrung einen entscheidenden infrastrukturellen Nachteil. Besonders für die Vermarktung des Industriegebiets Holz , das mit vielen Millionen Euro an Fördergeldern errichtet worden sei, sehe man große Probleme bei weiteren Ansiedlungen von Unternehmen. "Das Projekt Nordsaarlandstraße hätte bereits vor über zehn Jahren umgesetzt werden müssen, als dies noch naturschutzrechtlich möglich war", kritisiert das Wirtschaftsforum die wiederholten Verzögerungen bei dem Projekt. Und weiter: "Während in anderen Teilen des Saarlandes die Verkehrsinfrastruktur durch hohe Investitionen des Landes erheblich aufgewertet werde, zum Beispiel durch die Schaffung einer schnellen Autoverbindung zwischen Saarlouis und Überherrn oder die Verlängerung der Saarbahn bis Lebach, wird die schlechte Straßenverbindung des Hochwaldes zu A620 und A8 nach Luxemburg und Saarbrücken endgültig festgeschrieben."

Auch der ÖPNV in der Region sei unterdurchschnittlich entwickelt und stelle im gegenwärtigen Zustand keine Alternative dar. "Damit wird der Hochwald von den Zentren abgekoppelt, insbesondere auch von der Nachfrage nach Immobilien aus dem Luxemburger Raum", heißt es in einer Erklärung des Wirtschaftsforums.

Das Gremium fordert daher von Seiten des Landes und des Kreises verschiedene Unterstützungsmaßnahmen zur Stärkung der Hochwaldregion ein. Unter anderem sind dies: die Entwicklung einer neuen Vermarktungsstrategie für das "Industriegebiet Holz " in Niederlosheim; die Sanierung der MBE-Strecke, um den Güterverkehr reaktivieren zu können; die Durchführung der zugesagten Verbesserung der Straßenanbindung Richtung Luxemburg durch eine Sanierung der L 158 im Bereich des Heimlingertales, des kleinen Potsdamer Platzes und die Verbesserung der Verkehrsführung der L 158 in Richtung Mettlach. Dies soll erreicht werden durch die Schaffung eines intelligenteren Verkehrssystem, das sowohl die vorhandenen Straßenverbindungen berücksichtigt als auch den ÖPNV und den Güterverkehr auf der Schiene und das versucht durch großräumige Verkehrslenkung den Konflikt in den Ortsdurchfahrten zu reduzieren.

"Neben der Optimierung der vorhandenen Verkehrswege ist es erforderlich die weitere Infrastruktur im Hochwald zu erhalten und zu stärken", betont das Wirtschaftsforum, das daher die Unterstützung des Landes bei dem Erhalt der Krankenhäuser im Hochwaldraum einfordert.

Ebenso bedeutsam sei es, den Tourismus zu stärken, um hier mittel- und langfristig die Wirtschaftskraft des Hochwaldes zu stärken. Die Gemeinde Losheim am See engagiere sich hier sehr stark, habe auch Erfolge, benötige aber die Unterstützung vom Land und Kreis.

Schließlich gilt es das Freizeitzentrum Stausee als wichtiges touristisches Ziel an den ÖPNV anzubinden. Besonders kritisiert wurde von den anwesenden Wirtschaftsvertretern, dass es trotz jahrelanger Ankündigungen noch nicht gelungen sei, die touristischen Ziele von der A 8 kommend in Richtung Hochwald richtig auszuschildern. In anderen Regionen des Saarlandes sei man hier wesentlich weiter. Das Gremium mahnt: "Die Landespolitik steht in der Verantwortung, damit der Hochwaldraum nicht weiter benachteiligt und vom übrigen Saarland abgekoppelt wird."

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