Fasziniert von der Vielfalt an Kulturen

Merzig · Der Alltag in seiner neuen Wahlheimat Katar hat ihn längst eingeholt. "Die Deutsche Internationale Schule in Doha startete ins neue Jahr mit über 45 neu aufgenommenen Kindern im Kindergarten und 38 Schülern der Klassenstufe eins sowie 17 neuen Lehrkräften, Lehrassistenten und drei neu eingestellten Erzieherinnen", erzählt Schulleiter Dirk Dillschneider aus Merzig. Über die Vielfalt an Kulturen, die durch die Kinder, Jugendlichen und die Lehrerschaft abgebildet wird, gerät der 40-Jährige ins Schwärmen. "Das Team kommt aus Deutschland, England, Algerien, Tunesien sowie Ägypten und Kamerun." Die Schule liegt laut Dillschneider in der Trägerschaft der Deutschen Botschaft und wird finanziell von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des Bundesverwaltungsamtes unterstützt. Englisch und Deutsch

Der Alltag in seiner neuen Wahlheimat Katar hat ihn längst eingeholt. "Die Deutsche Internationale Schule in Doha startete ins neue Jahr mit über 45 neu aufgenommenen Kindern im Kindergarten und 38 Schülern der Klassenstufe eins sowie 17 neuen Lehrkräften, Lehrassistenten und drei neu eingestellten Erzieherinnen", erzählt Schulleiter Dirk Dillschneider aus Merzig. Über die Vielfalt an Kulturen, die durch die Kinder, Jugendlichen und die Lehrerschaft abgebildet wird, gerät der 40-Jährige ins Schwärmen. "Das Team kommt aus Deutschland, England, Algerien, Tunesien sowie Ägypten und Kamerun." Die Schule liegt laut Dillschneider in der Trägerschaft der Deutschen Botschaft und wird finanziell von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des Bundesverwaltungsamtes unterstützt.
Englisch und Deutsch

"Als neuer Schulleiter habe ich mich über eine solch vielfältige engagierte Mitarbeiterschaft sehr gefreut, sie bildet ebenfalls das kulturelle Spektrum der Schule ab. Ich musste mich natürlich darauf einstellen, dass im Alltag in vielerlei Situationen nicht nur Deutsch, sondern auch Englisch gesprochen wird. Die Schule ist eben zu einer internationalen Begegnungsschule herangewachsen. Wir befinden uns derzeit in einem ehemaligen katarischen Schulgebäude mit Außenanlagen und einer großen Pausenhalle (Mainhall)", verrät der Realschullehrer für Biologie und Chemie, für den mit dem Job in dem Emirat ein Traum in Erfüllung geht. Am 22. August hob sein Flugzeug ab, in seine neue Heimat. Derzeit ist er der einzige Saarländer, der an 140 weltweiten Auslandsschulen als Schulleiter tätig ist.

Alle Schulgebäude verfügen laut Dillschneider über Klimaanlagen, die angesichts der Temperaturen von teilweise deutlich über 40 Grad pro Tag über Wochen und Monate hinweg auch notwendig sind. "Deshalb werden in den heißen Monaten März, April, Mai, Juni, September und Oktober die Pausen in die große Mainhall verlegt. Die Außenanlagen sind großzügig, es gibt eine große Sporthalle, einen Kinderbereich mit Kletterhügel und Spielgeräten, Tribünen, Fußball- und Streetball- und Beachvolleyballanlagen."

Da die Schule ein freiwilliges Nachmittagsangebot in der Grundschule habe, seien Sportanlagen und Ruhezonen, wie zum Beispiel die Bibliothek oder der Spielraum, notwendig. "Die Schüler in den Klassenstufen 5 bis 10 lernen teilweise in den Nachmittag hinein. Durch das gesamte Sprachangebot stehen bis zu 38 Stunden auf der Stundentafel, so dass die 15- und 16-Jährigen schon mal an vier Nachmittagen bis 15.30 Uhr unterrichtet werden."

Fasziniert habe ihn die traditionelle Zeremonie der Einschulungsfeier der Klassenstufe 1, bei der sich Schüler von dem Besuch der Vorschule und des Kindergartens verabschieden und neben dem offiziellen Teil, mit ihren Schultüten bepackt, an den Kindern des Kindergartens vorbeilaufen. "Ich war begeistert mit anzusehen, wie stolz die Schüler ihre Schultüten trugen. Die Schüler der Klassenstufe 2 hatten ein kurzes Programm vorbereitet, und ich als Schulleiter schenkte jedem neuen Schulkind zu Beginn einen Apfel, der bekanntlich für Jugend und Weisheit steht", sagt Dillschneider, zuletzt stellvertretender Schulleiter am Perler Schengen-Lyzeum.
Große Pläne

Die katarischen Kinder Mubarak Al Nasr (Klasse 1A) und Ali Jaber Al Adbah (Klasse 1B) seien mächtig stolz, jetzt in der ersten Klasse zu sein. "Unsere Eltern haben uns auf die Schule geschickt, um Deutsch zu lernen. Wir spielen gerne Fußball." Mubarak nennt außerdem Deutsch als eines seiner Lieblingsfächer, und für Ali Jaber steht das Fach Sport ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Amelie Rike Mannherz (Klasse 1A) und Lena Schillings (Klasse 1B) sind beide in Deutschland geboren und ebenfalls in die erste Klasse eingeschult worden. "Wir freuen uns auf die Schule, weil wir viele neue Kinder kennen lernen, und sind gespannt darauf, etwas zu lernen. Wir beide mögen die Fächer Rechnen und Malen." Die Klassenlehrerin der 1B, Anette Hildebrandt, meint: "Das Spannende an der erste Klasse ist, dass die Schüler gerade in diesem Schuljahr einen gewaltigen Lernfortschritt machen." Dies bestätigt auch die Klassenlehrerin der 1A, Gesine Brabandt, und ergänzt: "Die Gastfreundlichkeit, das Sommerwetter, die kleinen Klassen und die enge Verbindung zu den Schülern sind die Gründe dafür, an der DIS Doha zu unterrichten und in Katar zu leben."

Alle Schüler lernen in Klassenstufe 1 neben Deutsch Arabisch und Englisch, ab Klassenstufe 6 können sie nach Worten von Dillschneider Französisch hinzuwählen. "Die Klassen werden binnendifferenziert unterrichtet: Alle Schüler, ganz gleich ob sie als Haupt-, Real- oder Gymnasialschüler eingestuft wurden, werden im Klassenverband in allen Fächern unterrichtet." Die DIS Doha befinde sich im Kandidatenstatus, um Gemischtsprachige Internationale Baccalaureate-Schule zu werden.

"Das Verfahren dauert noch an, das Ergebnis soll spätestens am Ende dieses Schuljahres vorliegen. Dann können die Schüler die Hochschulzugangsberechtigung für ein Studium in Deutschland und für nahezu alle Universitäten weltweit an der Schule erwerben", verrät er. "Es ist noch ein gutes Stück Arbeit bis dahin, die Steuergruppe der Schule arbeitet mit Hochdruck an der Verwirklichung", sagt Dillschneider. Er ist sich sicher: "Mit dieser Vielzahl an Sprachen werden die Schüler sicherlich gute Chancen haben, an allen Universitäten zu bestehen. Selbstverständlich liegt bei uns ein Schwerpunkt auf den Fächern Deutsch, Biologie und Geschichte, die in deutscher Sprache unterrichtet werden sollen", sagt der Merziger, der seine Wohnung im Saarland behalten will, um im Sommer dort Urlaub zu machen.

Die DIS Doha gehört laut Dirk Dillschneider zum Netzwerk der 140 Deutschen Auslandsschulen (DAS), die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amtes gefördert werden.

"Von Kuala Lumpur bis Kiew, von Toronto bis Tokio legen Deutsche Auslandsschulen Wert auf die individuelle Förderung und Mehrsprachigkeit ihrer Schüler sowie auf Begegnung der Kulturen. Von der Bundesrepublik Deutschland gefördert und mit qualifiziertem Lehrpersonal ausgestattet, erhalten die Schüler der Deutschen Schulen im Ausland eine bilinguale Ausbildung. Mit ihrer pädagogischen, ihrer akademischen Qualität und ihrem bikulturellem Profil gehört die DIS Doha zu den herausragenden Schulen des Landes", erzählt Dillschneider. Die Schule zähle zurzeit 119 Kinder im Kindergarten und in der Vorschule, 145 in der Grundschule (Klasse 1 bis 4) und 68 Schüler in der Sekundarstufe 1 (Klassenstufe 5 bis 10). Die Klassengröße liegt an der Schule maximal bei 25 Schülern, der Durchschnittswert liegt bei komfortablen 16 Schülern. Im Kindergarten und in der Vorschule lernen alle Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, Deutsch als Fremdsprache spielerisch. Dieses Angebot wird in den Klassenstufen 1 bis 10 durch zusätzliches Deutsch als Fremdsprache-Stunden ergänzt.

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