Damit Jugendliche besser in den Beruf finden

Merzig-Wadern · Das Jobcenter Merzig-Wadern, die Agentur für Arbeit Saarland und der Landkreis Merzig-Wadern haben unlängst die Kooperationsvereinbarung für die Einrichtung einer Jugendberufsagentur im Merzig-Wadern unterzeichnet.

 Jürgen Haßdenteufel, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und Markus Görgen vom Jobcenter Merzig-Wadern, von links, freuen sich über die Errichtung der Jugend-Berufsagentur. Foto: Natalie Hammes/Landkreis

Jürgen Haßdenteufel, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und Markus Görgen vom Jobcenter Merzig-Wadern, von links, freuen sich über die Errichtung der Jugend-Berufsagentur. Foto: Natalie Hammes/Landkreis

Foto: Natalie Hammes/Landkreis

Mit der Einrichtung der Jugendberufsagentur finden alle junge Menschen unter 25 Jahren ihre Ansprechpartner bei der Berufs- und Studienwahl künftig unter einem Dach im Gebäude der Agentur für Arbeit in Merzig. Hier sollen die Jugendlichen individuell beraten werden und geeignete Angebote erhalten, die sie fordern, aber nicht überfordern.

"Das Ziel der Jugendberufsagentur besteht in der beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Integration aller Jugendlichen und jungen Volljährigen im Landkreis Merzig-Wadern ", heißt es von den Kooperationspartnern. Das ganzheitlich orientierte und institutionell abgestimmte Angebot ermögliche eine Unterstützungsleistung aus einer Hand und die Bereitstellung von passgenauen Maßnahmen. Die vorhandenen lokalen Ressourcen von Arbeitsagentur, Jobcenter und Jugendamt werden gebündelt und sinnvoll ergänzt. Doppelstrukturen und Doppelförderungen im Leistungsangebot können dadurch vermieden werden.

Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland, macht deutlich, dass mit der Jugendberufsagentur eine beispielgebende Einrichtung entstehe. "Es ist uns wichtig, junge Menschen nach dem Ende ihrer Schullaufbahn nicht allein zu lassen, sondern zu begleiten. Die drei beteiligten Institutionen müssen bei der Lösung tagtäglicher Probleme junger Menschen ganz pragmatisch kooperieren. Sie müssen gemeinsam dafür sorgen, dass niemand auf dem Weg zwischen Jobcenter , Arbeitsagentur und Jugendamt verloren geht. Wir sind davon überzeugt, dass diese Vorgehensweise die beste Möglichkeit ist, die häufig sehr vielschichtigen Problemlagen junger Menschen zu lösen."

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich ist zuversichtlich, dass die Jugendberufsagentur gut angenommen werden wird. "Der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beschäftigung ist in den letzten Jahren problematischer und langwieriger geworden. Absolventen der allgemeinbildenden Schulen benötigen teilweise Hilfestellungen bei der Integration in Ausbildung und Beruf." Häufig verzögere sich aufgrund dieser Probleme die Aufnahme einer Ausbildung. Viele junge Menschen beendeten eine schulische oder berufliche Ausbildung beziehungsweise eine Berufsvorbereitung ohne Erfolg. Schlegel-Friedrich: "So zählen wir allein für März dieses Jahres 433 arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren im Landkreis Merzig-Wadern ."

Die Landrätin erklärt weiter, sie sei sicher, "dass den Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit den kurzen Wegen der Jugendberufsagentur, also der Vernetzung der Agentur für Arbeit, des Jobcenters und des Jugendamtes, neue Perspektiven und Chancen aufgezeigt werden können". Die Jugendberusfagentur sei eine gute Ergänzung zum kommunalen Übergangsmanagement (KUM) des Landkreises, in dessen Rahmen sich unsere Schoolworker bereits während der Schulzeit intensiv mit den Neigungen und möglichen beruflichen Perspektiven der Jugendlichen auseinander setzen. red

Kontakt: Jugendberufsagentur Merzig-Wadern , Saarbrücker Allee 1, 66663 Merzig, Telefon: (06861) 9150168, E-Mail: Jobcenter-Merzig-Wadern@jobcenter-ge.de. Öffnungszeiten: montags 8 Uhr bis 15.30 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags 8 Uhr bis 12.30 Uhr, donnerstags 8 Uhr bis 18 Uhr. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

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hintergrund Im Saarland sind zurzeit allein bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern rund 2 500 junge Menschen ohne Berufsabschluss gemeldet. Die Ursachen dafür sind nach Auskunft der Arbeitsmarktexperten vielfältig. Auf der einen Seite sei die Wahl eines Berufes bei den Jugendlichen immer noch stark vom Geschlecht abhängig und beschränke sich zu oft auf nur wenige Ausbildungsberufe. Dies und mangelnde Orientierung führten oft dazu, dass zunächst weitere Fachschulen besucht werden, die nicht den Neigungen der Jugendlichen entsprechen. Auf der anderen Seite verfügten viele arbeitslose Jugendliche über gar keinen Schulabschluss oder bräuchten eine sozialpädagogische Unterstützung, um ihre Ausbildung zu meistern. red

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