Bürger brachten Cognac-Vorräte ins Krankenhaus

Immer wieder wurde in diesen Tagen an die Bevölkerung appelliert, den Verwundeten in den Lazaretten "Liebesgaben" zukommen zu lassen. Die Merziger Zeitung schrieb am 10. September: "Der von verschiedenen Seiten unserem Kreiskrankenhaus freundlich geschenkte Cognac geht leider schon zur Neige, da gerade der Verbrauch dieses Stärkungsmittels bei der Pflege der schwer Verwundeten ein recht erheblicher ist. Alle Einwohner unseres Kreises, die noch über entbehrlichen Cognac verfügen, werden deshalb herzlichst gebeten, ihre Vorräte im Interesse unserer Pflegebefohlenen dem hiesigen Kreiskrankenhaus zur Verfügung zu stellen." In der gleichen Ausgabe hieß es weiter: "Die Freigiebigkeit unserer Firma Friedrich Fuchs, die bisher schon sowohl den Durchreisenden wie unseren verwundeten Kriegern zugute gekommen ist, hat in ihrem neuesten Geschenk einen weiteren schönen Ausdruck erfahren. Heute landeten bei der Sammelstelle für Liebesgaben 700 Tüten Tabak und 5000 Zigaretten an mit der Bestimmung, dieselben unseren im Felde stehenden Kriegern zukommen zu lassen. Bei dem großen Mangel, der allen Nachrichten zufolge an Rauchmaterial an der Front herrscht, darf die Firma versichert sein, mit ihrem hochherzigen Geschenk große Freude hervorzurufen." Genesung macht Fortschritte

 Im Dienste des Vaterlandes: Krankenschwestern des Anstaltslazaretts Merzig während des Ersten Weltkrieges. Sie hatten die Verwundeten zu versorgen. FOTO: PRIVATARCHIV FRANZ BÜDINGER

Im Dienste des Vaterlandes: Krankenschwestern des Anstaltslazaretts Merzig während des Ersten Weltkrieges. Sie hatten die Verwundeten zu versorgen. FOTO: PRIVATARCHIV FRANZ BÜDINGER

Immer wieder wurde in diesen Tagen an die Bevölkerung appelliert, den Verwundeten in den Lazaretten "Liebesgaben" zukommen zu lassen. Die Merziger Zeitung schrieb am 10. September: "Der von verschiedenen Seiten unserem Kreiskrankenhaus freundlich geschenkte Cognac geht leider schon zur Neige, da gerade der Verbrauch dieses Stärkungsmittels bei der Pflege der schwer Verwundeten ein recht erheblicher ist. Alle Einwohner unseres Kreises, die noch über entbehrlichen Cognac verfügen, werden deshalb herzlichst gebeten, ihre Vorräte im Interesse unserer Pflegebefohlenen dem hiesigen Kreiskrankenhaus zur Verfügung zu stellen."

In der gleichen Ausgabe hieß es weiter: "Die Freigiebigkeit unserer Firma Friedrich Fuchs, die bisher schon sowohl den Durchreisenden wie unseren verwundeten Kriegern zugute gekommen ist, hat in ihrem neuesten Geschenk einen weiteren schönen Ausdruck erfahren. Heute landeten bei der Sammelstelle für Liebesgaben 700 Tüten Tabak und 5000 Zigaretten an mit der Bestimmung, dieselben unseren im Felde stehenden Kriegern zukommen zu lassen. Bei dem großen Mangel, der allen Nachrichten zufolge an Rauchmaterial an der Front herrscht, darf die Firma versichert sein, mit ihrem hochherzigen Geschenk große Freude hervorzurufen."

Genesung macht Fortschritte

Aus Beckingen meldet die Merziger Zeitung am 19. September: "Von dem letzten Transport Verwundeter, welcher vor etwa 10 Tagen eingetroffen ist, befinden sich noch einige 70 Mann im hiesigen Krankenhaus. Mit Freuden kann festgestellt werden, dass die Genesung dieser braven Vaterlandsverteidiger gute Fortschritte macht. Sie fühlen sich hier recht wohl und sind voll des Lobes über die gute Verpflegung und die Behandlung, die ihnen von Seiten des Personals zuteil wird. Die ganze Beckinger Bevölkerung und auch diejenige unserer Nachbargemeinden überbietet sich gegenseitig im Beischaffen nicht nur von Lebensmitteln, sondern auch von anderen nützlichen Sachen. Alle Spenden werden mit Dank entgegen genommen und in der richtigen Weise verwandt. Für Obst musste die Anlieferung für einige Tage zurückgestellt werden, weil das Personal des Krankenhauses mit dem Einkochen nicht mehr nachkam."

Auch im September, als die Schlacht an der Marne tobte, über die noch ausführlich zu berichten sein wird, brauchten die Lazarette im Kreisgebiet über Nachschub an Verwundeten nicht zu klagen. So schrieb die Merziger Zeitung am 25. September: "Wir schrieben gestern, dass eine Anzahl Verwundeter die hiesigen Lazarette verlassen hätte, um anderen Platz zu machen. Die Anderen ließen auch nicht lange auf sich warten. Am Nachmittag schon wurde plötzlich die Ankunft von 75 zum Teil schwer Verwundeten gemeldet. 35 davon wurden in das Kreiskrankenhauslazarett getragen, die Übrigen in das Anstaltslazarett gefahren. Letztere sind nur leicht Verwundete."

Drei Tage später meldete das Blatt aus Beckingen : "Von den Verwundeten im hiesigen Vereinslazarett haben am letzten Sonntag 24 Mann die Reise nach den Heimatlazaretten ihrer Regimenter angetreten, wo dann weiter über die Leute verfügt wird. Mit Dank erfülltem Herzen für die gute Aufnahme und Behandlung ging es in geschlossenem Zuge unter Absingung froher Soldatenweisen nach dem Bahnhof. Hoffentlich sind inzwischen alle wohl behalten in der Heimatgarnison angelangt. Es befinden sich jetzt von dem gleichen Verwundetentransport noch 52 Mann im Krankenhaus, jedoch sind am Donnerstagvormittag wieder 74 Mann eingetroffen, die am Dienstag in der Gegend nordwestlich von Toul mit gefochten haben. Die Sammlungen beim Zweigverein vom Roten Kreuz werden mit Erfolg fortgesetzt."

Von den Verwundeten, die in die Lazarette kamen, erlagen immer wieder trotz aller ärztlichen Kunst einige ihren schweren Verletzungen. Wurden die Verstorbenen hier bestattet, so beteiligte sich meist auch eine große Zahl der einheimischen Einwohnerschaft an den mit militärischem Zeremoniell durchgeführten Begräbnissen.

Es gibt sicherlich viele Belege dafür, dass in der von Militarismus und deutschnationalem Gedankengut geprägten wilhelminischen Gesellschaft auch antisemitische Stimmungen latent vorhanden waren. Manchmal brach sich auch eine offen zu Tage tretende Feindschaft gegenüber dem jüdischen Teil der Bevölkerung Bahn. Zumindest zu Beginn des Krieges war hier in der Merziger Region von solchen Stimmungen scheinbar noch nichts zu spüren, wenn man dem Bericht der Merziger Zeitung vom 3. Oktober 1914 Glauben schenken darf: "Wie man die toten Helden ehren soll, hat unsere Kreisstadt gestern Nachmittag gezeigt, als es galt, dem im Trierer Militärlazarett seiner schweren Verwundung erlegenen Einjährig-Freiwilligen-Unteroffizier Benny Heß die letzte Ehre zu erweisen. Die Beerdigung fand vom hiesigen Güterbahnhof aus statt. Ergreifend war es, das Leichenkondukt zu sehen. Die Landsturm-Kompanie eröffnete den Zug unter Führung des Feldwebels Kreis mit der Lyra-Kapelle, welche ergreifende Trauermärsche spielte. Es folgten die Militärvereine, dann die in den hiesigen Lazaretten in Pflege befindlichen Verwundeten, soweit nur ein Mitgehen möglich war. Hinter dem mit Kränzen geschmückten Leichenwagen schritten schmerzlich bewegt die Angehörigen des verstorbenen Helden und eine schier unübersehbare Menge Leid tragender Männer und Frauen, ohne Unterschied der Konfession. Am Grabe hielt Herr Kantor Tannenberg, selbst darnieder gebeugt durch den Verlust seines kürzlich gefallenen Sohnes, eine ergreifende Rede, die die zahlreichen Zuhörer zu Tränen rührte. Drei Salven, der Choral ‚Wie sie so sanft ruhen' und dann wölbte sich in kurzer Zeit der Grabhügel, der auf dem israelitischen Friedhof den ersten Krieger deckt. - Heute Vormittag wurde auch der bayrische Unteroffizier Valentin Schliderer, der im Kreiskrankenhaus seinen schweren Wunden erlegen ist, unter militärischen Ehren zu Grabe getragen."

Wirtschaftliche Nöte

Eine der gravierendsten unmittelbaren Folgen des Kriegsausbruches war die hohe Arbeitslosigkeit, die sich gleich nach Kriegsbeginn einstellte. Sie hatte verschiedene Ursachen. Zum einen zwang die hohe Zahl der Einberufenen Betriebe jeder Größenordnung zur Schließung und infolgedessen zur Entlassung derjenigen Arbeiter, die noch zurückgeblieben waren. Aus einem Bericht des Trierer Regierungspräsidenten über die Situation der Industrie an der Saar Ende August 1914 geht hervor, dass die Dillinger Hütte beispielsweise zwar einen Teil ihres Betriebes noch aufrecht halten konnte. Von normalerweise 6500 Arbeitern waren jedoch nur noch 3000 beschäftigt. "Der Hauptgrund für die Stilllegung der Werke bzw. die Ursache für die starke Einschränkung der Betriebe liegt in der Unterbindung jeglichen Güterverkehrs, vor allen Dingen in der fehlenden Erzzufuhr.(...) Die Produktion der staatlichen Gruben im Saarrevier beläuft sich allerdings im Monat August nur auf etwa 15 Prozent der normalen Förderung, bei einer Belegschaft von etwa 14 000 Mann - im wesentlichen alte oder ganz jugendliche Leute - gegenüber 52 000 Mann im Frieden.”

Neben der Einberufung der wehrpflichtigen Beschäftigten zum Militär hatte auch der fehlende Nachschub von Rohstoffen viele Firmen zur vorübergehenden Stilllegung ihres Betriebes gezwungen. In den Tagen der Mobilmachung hatte der militärische Transport absoluten Vorrang vor dem zivilen Verkehr. "Die Firma Kallenbach, Mechern (Es handelte sich dabei um die Firma, die die Arbeiten am Bau der Bahnstrecke Merzig-Waldwiese ausführte; d. Verf.), musste wegen Mangel an Arbeitern ihren Betrieb gleich nach der Mobilmachung einstellen, da auch viele Italiener, Kroaten und dergleichen in ihre Heimat abziehen mussten”, notierte die Merziger Zeitung am 25. August. "Auch andere Betriebe, große und kleine Betriebe und so weiter stehen still. Das sind die wirtschaftlichen Nachteile des Krieges. Nach Beendigung desselben wird der industrielle Aufschwung um so mächtiger einsetzen und alles bald wiedergutmachen.”

Nachdem der größte Teil des deutschen Aufmarsches an der Westgrenze abgeschlossen war, verbesserte sich auch die wirtschaftliche Lage am Arbeitsmarkt zunehmend. Die größeren Betriebe konnten daher auch wieder mit der Produktion beginnen. Allerdings waren die zivilen Güter, die manche Betriebe vor dem Kriegsausbruch produziert hatten, nun nicht mehr gefragt. Die Produktion vor allem in der Schwerindustrie musste daher in vielen Fällen den Kriegserfordernissen angepasst werden.

Villeroy & Boch schien hiervon allerdings nicht so stark betroffen gewesen zu sein. "In den hiesigen Fabriken wird von heute ab wieder gearbeitet, wenn auch mit Einschränkungen”, lautete nämlich eine Meldung aus Mettlach vom 25. August 1914. "Viele Arbeiter und Beamte mussten dem Ruf zur Fahne folgen. Die Zurückgebliebenen, besonders diejenigen mit Familie, freuen sich sehr, dass sie wieder Geld verdienen können.”

Drei Tage später gab ein anderer großer Betrieb des Kreisgebietes, die Firma Karcher in Beckingen , die Wiederaufnahme seiner betrieblichen Tätigkeiten bekannt: "Seit gestern hat die hiesige Schraubenfabrik die Arbeit wieder aufgenommen, wenn auch in beschränktem Maße”, notierte auch hier die Merziger Zeitung.

Der Kreis Merzig war von Arbeitslosigkeit allerdings weitaus weniger betroffen als die stärker industrialisierten Kreise des Saarbeckens. In einem Lagebericht konnte der Merziger Landrat dem Regierungspräsidenten in Trier daher melden: "Arbeitslosigkeit zeigte sich nur in der ersten Zeit des Krieges.”

Es ist bereits an anderer Stelle darüber berichtet worden, dass es Ende Juli zu einem Ansturm auf die Geschäfte kam und sich die Bevölkerung aus Angst vor der drohenden Kriegsgefahr mit lang haltbaren Lebensmitteln eindeckte. Zwar war in einer ländlichen Region wie dem Kreis Merzig durch die vielfach betriebene Nebenerwerbslandwirtschaft eine relativ hohe Selbstversorgerquote gegeben, was die Produktion und die Versorgung mit Lebensmitteln betraf. Ungeachtet dessen waren vor allem in der Kreisstadt selbst, aber auch in vielen weiteren Orten der Region, eine Vielzahl von Menschen auf den Kauf von Lebensmitteln angewiesen. Die regelrechten Hamsterkäufe, die mit dem Ansturm auf die Geschäfte verbunden waren, hatten zur Verknappung und damit einher gehender Verteuerung der nachgefragten Güter geführt. Die Versorgung mit Lebensmitteln wurde gerade für den Teil der Bevölkerung, der seinen Bedarf beim örtlichen Handel decken musste, deshalb deutlich schwieriger.

Der Ansturm auf die Geschäfte hielt auch in den der Mobilmachung folgenden Tagen an, wie einer Notiz der Merziger Zeitung vom 3. August zu entnehmen ist: "In den letzten Tagen wurde hier eine übertriebene unnötige Versorgung mit Lebensmitteln beobachtet, die den Erfolg hatte, dass sofort die Preise für einige Waren empor schnellten. Niemand braucht aber, wenn solche überstürzten Ankäufe unterbleiben, um unseren Lebensmarkt besorgt zu sein. Die Schwierigkeiten der Zufuhr, die vielleicht in den ersten Tagen eintreten könnten, werden bald wieder normalen Verhältnissen Platz machen. Glücklicherweise kann sich Deutschland gegenwärtig, wo es noch vor der unberührten neuen Ernte steht, mit seiner Versorgung auf die eigenen Hilfsmittel verlassen."

Es hat den Anschein, dass es bei der Fleischversorgung bereits in den ersten Wochen nach Kriegsausbruch zu Engpässen gekommen war. Das lässt sich jedenfalls der folgenden Notiz der Merziger Zeitung vom 18. August 1914 aus Mettlach entnehmen, in der es heißt: "Die Fleischversorgung lässt hier durch den Krieg zu wünschen übrig. Um die Kalamität einigermaßen zu beseitigen, ließen die Herren von Boch auf Vorstellung des Ortsvorstehers, Herrn Spengler, sofort einige Hirsche abschießen, welche schnellstens Absatz fanden. Das Entgegenkommen der Familie von Boch wird hier dankbar anerkannt. Der gute Wildbestand im Gatter, es werden circa 300 Stück Rotwild vorhanden sein, ließe weiteren Abschuss zu, wenn es Not tut. Die Fabriken stehen still und es ist kein Verdienst da. Krieg und seine Folgen!"

Der Kriegsausbruch hatte auch währungspolitische Verwerfungen und Schwierigkeiten zur Folge. So lässt sich festhalten, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Mark als der deutschen Währung und dem allgemein gültigen Zahlungsmittel durch die kriegswirtschaftlichen Erfordernisse stark gelitten hatte. Dies hatte zur Folge, dass Spareinlagen abgehoben und Papiergeld nach Möglichkeit in Münzen umgetauscht wurden, da diese im Gegensatz zum Papiergeld als wertbeständig galten. Wer Bargeld in Form von Silber- oder Goldmünzen hatte, setzte dies nicht mehr als Zahlungsmittel ein.

Die Mark war eine Goldwährung, bei der etwa ein Drittel des Geldumlaufs durch Gold, der Rest durch andere Sicherheitsmechanismen gedeckt war. Mit zunehmender Kriegsgefahr hatte die deutsche Bevölkerung in den letzten Juliwochen Goldmünzen im Wert von 100 Millionen Mark von den Reichsbankkassen abgezogen. Am 31. Juli 1914 hatte die Reichsbank die Einlösung von Banknoten und Scheidemünzen in Gold eingestellt. Um die staatlichen Goldvorräte zu erhalten, wurde die Goldwährung mit dem Ermächtigungsgesetz vom 4. August 1914 faktisch aufgehoben: Reichsbanknoten, Privatbanknoten, Reichskassenscheine und Scheidemünzen wurden von nun an bei allen öffentlichen Kassen nicht mehr gegen Gold eingetauscht. Zur Banknotendeckung wurden jetzt Schuldverschreibungen des Reichs zugelassen, und Darlehenskassen, die Kredite zur Förderung von Handel und Gewerbe gegen Sicherheiten gewährten, konnten so genannt Darlehenskassenscheine als Zahlungsmittel in Umlauf geben. Damit hatte die Reichsregierung den Weg zur Staatsfinanzierung durch vermehrten Geldscheindruck beschritten.

Allein die Mobilisierung bei Kriegsbeginn hatte den Zahlungsmittelbedarf des Reiches sprunghaft gesteigert. Die von der Obersten Heeresleitung in den ersten sechs Mobilmachungstagen benötigten 750 Millionen Mark führten zu einer Knappheit beim Kleingeld bis zum 5-Mark-Stück. Um den Zahlungsverkehr aufrecht zu erhalten, gaben Städte, Gemeinden und Firmen mit staatlicher Duldung im August und September 1914 eigenes Notgeld zu 50 Pfennig, 1, 2, 3 und 5 Mark aus.

Das Merziger Notgeld

Auch die Stadt Merzig gab eigenes Notgeld aus, wie der Meldung der Merziger Zeitung vom 11. August des Jahres 1914 zu entnehmen ist: "Eine sehr zeitgemäße und praktische Einrichtung soll auf Veranlassung des Herrn Landrats Haniel von heute ab hier eingeführt werden. Da sich in unserer Stadt ein bedeutender Mangel an Wechselgeld bemerkbar macht, wird die hiesige Stadtkasse fortan, gegen Hinterlegung von Goldmünzen deutscher Währung und Papiergeld, Gutscheine im Wert der eingezahlten Summe ausgeben, zu 3 Mark, 1 Mark und 50 Pfennig. Diese auf rotbraunem Karton gedruckten Scheine tragen auf der Vorderseite den Stempel der Stadtkasse, die Wert-Angabe und die Unterschriften dreier hiesiger Herren."

Tags darauf, am 12. August, meldete das Blatt: "Die Ausgabe der in der gestrigen Nummer angekündigten Gutscheine hat mit heute Morgen durch die hiesige Stadtkasse begonnen. Die Nachfrage nach Gutscheinen war eine so rege, dass in Zukunft mit einer glatten Abwicklung des Zahlungsverkehrs in unserer Stadt wohl mit Sicherheit gerechnet werden kann. Erfreulicherweise haben sich auch bereits die meisten Geschäfte gegenüber der Stadtkasse zu einer Annahme der Gutscheine an Zahlungsstatt einverstanden erklärt. Die noch fehlenden Geschäfte werden in ihrem eigensten Interesse aufgefordert, ihre Zustimmungserklärung möglichst bald abzugeben. Die Firmen der zur Annahme bereiten Geschäfte sind auf der Stadtkasse zu erfragen." < wird fortgesetzt

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